@Kc Kc schrieb:Wenn du sagst:,,Du kannst töten, musst aber nicht", dann impliziert das nach meinem Verständnis den Wunsch, dass getötet werden soll. Was ja nicht Sinn der Sache ist, der Wunsch ist, denke ich, dass eben NICHT getötet werden solle.
Außerdem: Es gibt auch in Vereinen Regeln, an die man sich halten soll. Wenn man sich nicht dran hält, kann es passieren, dass man rausfliegt. So ist das, wozu Regeln, wenn man bei Nichteinhaltung ohnehin keine Konsequenzen tragen wird?
Wenn es für mich keine Konsequenzen hätte, mir eine Pistole zu besorgen und damit ein wenig im Garten auf Dosen zu schießen, dann würde ich das auch machen.
Nein, es lässt einem eben die Wahl, also es wäre nicht verboten. Und DANN wär es das, was Du schriebst: Ein Ratschlag, den man befolgen kann, aber nicht muss. So scheint es aber nicht zu sein. Was die Konsequenzen betrifft: Die Regeln in einem Verein eigne ich mir freiwillig an, aber innerhalb bestimmter Gesellschaften werden diese mehr oder minder "aufgezwungen", von daher darf man das so nicht vergleichen. Ich bin sowieso der Auffassung, dass eine autoritäre Moral mit drakonischen Strafen falsch und schlecht ist, weil der Mensch selbst in der Lage sein muss herauszufinden, welche Taten langfristig innerhalb einer funktionierenden Gesellschaft negative Auswirkungen haben kann - ohne dabei 1000 Strafen zu fürchten.
;)Kc schrieb:Nun ich finde, Erfahrung ist aber nicht das gleiche, wie Logik.
Ich kann auch etwas erfahren, was ich überhaupt nicht verstehe. Aber ich nehme seine Existenz wahr, das Sein von etwas.
Es ist eine pure Feststellung.
Oder eben ein Glaube. Ich glaube einfach an eine Existenz Gottes, ohne sie beweisen zu können oder zu müssen. Allein dieser Glaube gibt mir schon sehr viel, muss ich sagen.
Nein, Erfahrung ist ja auch nicht gleich Logik, aber ich sprach von Wissenschaft und da sind beide Punkte wichtig, wie ich bereits anführte.
Aber dieser pure Glaube ist trotz allem blind, denn man gibt sich wie ein hilfloses Kind, dass die Welt bzw. die Existenz nicht deuten kann und dennoch möchte, dass alles für das, was man als "Selbst" bezeichnet, gut wird bzw. ist und glaubt, quasi als "Opfer", an etwas Unvernünftiges. Mit dieser Maxime könnte sich im Grunde jeder seine eigene Traumwelt ausmalen und danach leben, aber man entzieht sich dadurch der Verantwortung, der Realität ins Auge zu blicken, um die Probleme so zu nehmen, wie sie sind. Man merkt das sicherlich auch an "Tagträumen"; ich denke, wenn man zu viel herumträumt, verliert man nach und nach den Blick dafür, was ist und wird förmlich anfälliger für die Wirklichkeit.
Kc schrieb:Noch viel weniger aber kann ich das Handeln Gottes völlig begreifen.
Das geht ja auch nicht, denn dazu müsste man vollständig seine Existenz nachweisen. Das scheint für Dich komischerweise aber nicht "relevant" zu sein; was sich irgendwie mit meinen Punkten oben deckt:
Kc schrieb:Jedoch kann ich an die Existenz Gottes einfach glauben.
Es ist für mich nicht relevant, den wissenschaftlich nachzuweisen.
;)Kc schrieb:Von einer pantheistischen Ansicht bin ich lange weg und das mit guten, persönlichen Gründen. Stattdessen sehe ich für mich nur noch den christlichen Glauben.
Okay. Aber dennoch entdecke ich nicht allzuviele Unterschiede. Ich weiß nicht einmal, warum Monotheisten sich so sehr von Pantheisten unterscheiden wollen. Denn euch zufolge ist Gott "unendlich" und "alles", und dieses umschließt die Welt ein. Pantheisten sehen das im Grunde genauso - nur ist deren Gott im Grunde keiner, da er "passiv" ist und nicht einmal über das Bewusstsein verfügt, um in die Welt zu intervenieren. Das dürfte euch dann nicht gefallen.
Kc schrieb:In meinem Verständnis, denn ich bin keiner, der unkritisch und blind Lehrsätze von Kirchen nachplappert, sondern ich bin durch eigenes Nachdenken und eigene Erfahrungen zu meinem Verständnis des Christentums gekommen und empfinde es als richtig.
Die Frage ist nur: Empfinden die Kirchenvertreter nicht auch ihre Version des Christentum als richtig? Und wenn ja, findet dann nicht ein Konflikt der "Empfindungen" statt?
Man fühlt und befindet eher das für richtig, was einem mehr zusagt. Aber auch das ist nicht das Wahre, denn es zeigt uns nur unsere Wünsche auf, aber nicht die Wirklichkeit. Das ist fatal, wenn man sie erforschen und ergründen möchte.