Dies halte ich allerdings für bedenklich. Denn, wenn man es konsequent durchführt, so darf man auch töten, nur wenn es ein Gott befiehlt (im AT mordet Gott ja auch höchstpersönlich). Ethik bzw. Moral ist stets subjektiv und bedarf eine vernünftigen Überprüfung. Da ist es vollkommen irrelevant, von welcher Autorität diese Moral verkündet wird.
Sicher kennst Du das auch bereits -> Wikipedia: Euthyphron-Dilemma
Jo. Und?
Gott muss niemandem Rede und Antwort stehen, warum er was wie macht. Dessen Souveränität gehört zu den zentralsten Bestandteilen des Christentums. Er entzieht sich der Vereinnahmung durch die Menschen, indem er NICHT logisch oder vorhersehbar nach menschlichem Maß handelt und ist.
Wäre das der Fall, dann würde es bedeuten, dass der Mensch den Willen Gottes völlig kennen und vorhersagen könnte, also größer wäre, als Gott selbst. Das passt aber nicht mehr zum im Christentum gelehrten, allmächtigen und souveränen Gott.
Man kann bei ihm nicht die gleichen Maßstäbe anlegen, wie bei Menschen, denn kein Mensch ist in der Lage, sein Denken und Handeln völlig zu verstehen, dafür ist der menschliche Geist zu endlich.
Übrigens kann ich nicht nachvollziehen, wo das Problem der Euthyphron-Dilemmas bestehen soll?
Warum soll es nur ein EntwederOder geben?
Die Menschen haben ein alltägliches, gewöhnliches Leben, in welchem sie sich meist selbst um ihre Angelegenheiten kümmern und diese lösen (könnten), sie haben für dieses Leben auch eine eigene Ethik, die zumindest in Teilen auf den göttlichen Geboten aufbaut.
Gott dagegen hat eine eigene Ethik und handelt selbstständig auf eigene Rechnung. Teils wird auch berichtet, dass er Menschen handeln und z.B. in seinem Sinne töten lies. Das ist aber eine Angelegenheit nach seiner Ethik, nicht nach der Ethik der Menschen.