Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz
10.04.2007 um 17:32Link: www.arbeitskreis-katholischer-glaube.de (extern) (Archiv-Version vom 28.09.2007)
Maria wirklich Jungfrau? (Part 1)
Zu den Mysterien umdas
hochheilige Weihnachtsfest herum gehört natürlich neben dem Hauptereignisder
Menschwerdung Gottes selbst an vorderster Stelle auch das Geheimnis derJungfräulichkeit
Mariens. So wird Maria auch und gerade wegen der Tatsache ihrerJungfräulichkeit z.B. von
den Kirchenvätern des christlichen Altertums in höchstenTönen gelobt und gepriesen,
wobei diese Jungfräulichkeit nach der Lehre derkatholischen Kirche darin besteht, dass
sie sowohl vor als auch während und nach derEmpfängnis und der Geburt ihres göttlichen
Kindes Jesus Jungfrau war bzw. gebliebenist.
Nachdem wir in der letzten Ausgabe
der „Beiträge“ (Nr. 52, S.2-6) dasThema der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel
behandelten, wollen wir uns heuteder Frage nach ihrem Jungfrau-Sein zuwenden. Obwohl der
Glaube an die JungfräulichkeitMariens von Anfang an zu den festen Bestandteilen der
christlich-katholischenOffenbarungsreligion gehörte, wird dieses Glaubensdogma in der
heutigen Zeit vonvielen Protestanten und auch von nicht wenigen Angehörigen der so
genanntenKonzilskirche in Frage gestellt bzw. geleugnet, wobei es geradezu zu einem
„Dogma“ derModernisten gehört, die Jungfräulichkeit Mariens zu bestreiten. Ist nun Maria
wirklichJungfrau gewesen?
Zunächst lesen wir im Evangelium, dass Maria auf die ihr
durchden Erzengel Gabriel vorgebrachte Ankündigung ihrer Mutterschaft desverheißenen
Messias mit der praktisches Denken offenbarenden Frage reagierte: „Wiewird das
geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ (Lk 1,34). Der Begriff „erkennen“bedeutet an
analogen Stellen des Alten Testaments so viel wie „Beischlaf, ehelicheGemeinschaft
haben“. Wenn also Maria diese Frage im Zusammenhang mit der Ankündigungihrer
Mutterschaft stellt, dann offenbart das ihren zuvor gefassten festenEntschluss,
jungfräulich zu bleiben. So sieht es jedenfalls auch die gesamtekirchliche Tradition.
Und obwohl sie mit Josef verlobt war (Lk 1,27), wird siezu derselben Zeit als
„Jungfrau“ bezeichnet (Lk 1,26f.). Dann aber heißt es: „Josefaber, ihr Mann, war gerecht
und wollte sie nicht bloßstellen, und so dachte er, siestill zu entlassen“ (Mt 1,19).
Dieser Satz hat nur dann einen Sinn, wenn er so vielsagen will, als dass Josef auf der
einen Seite die Schwangerschaft Mariens erkannteund sich zugleich dessen bewusst war,
dass das sich in ihrem Schoß befindende Kindnicht von ihm (!) war; und auf der anderen
Seite wegen der moralischen IntegritätMariens offensichtlich unter keinen Umständen
annehmen konnte, ihr Kind sei bei einemEhebruch bzw. bei einer Unzuchtshandlung gezeugt
worden. Denn sonst wäre es JosefsPflicht als gesetzestreuer Israelit gewesen, Maria
wegen Ehebruchs anzuzeigen (wurdesie ja formal zu seiner Frau), was für sie äußerst
schwerwiegende Konsequenzenbedeutet hätte.
Zwar wird ab dieser Zeit Maria als die
„Gattin“ Josefs bezeichnet(vgl. Mt 1,20.25), aber dennoch wird im Evangelium
einschränkend hinzugefügt: „Er(Josef) führte seine Gattin heim, doch ohne sie zu
erkennen“ (Mt 1,25). Also habenJosef und Maria eine andere, besondere Art von Ehe
geführt als es sonst üblich istzwischen einem Mann und einer Frau.
Der Grund
dafür aber, dass Maria formalzur gesetzlichen Ehefrau Josefs wurde, liegt offensichtlich
darin, dass Maria sonstvon ihrem zeitgenössischen Umfeld für eine Ehebrecherin und Jesus
für ein illegitimes,aus dem Ehebruch geborenes Kind gehalten worden wäre. (Man bedenke
dabei diekatastrophalen Folgen dieser Einschätzung Seiner Person für Seine weitere
Tätigkeit!)Außerdem wäre Maria als alleinstehende Frau bzw. als, wie man heute sagen
würde,alleinerziehende Mutter in ihrem damaligen gesellschaftlichen Umfeld ziemlich
recht-und schutzlos gewesen.
Bei der Beschreibung der Geburt Jesu wirdim
Matthäusevangelium auch der Verweis auf die Stelle bei Isaias 7,14 gemacht: „Diesalles
ist geschehen, damit in Erfüllung gehe, was der Herr durch den Prophetengesprochen:
´Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären. Und man wirdihm den Namen
Emmanuel geben´, das heißt ´Gott mit uns´“ (Mt 1,22-24). Somit will derEvangelist sagen,
dass Maria ihr Kind eben als Jungfrau empfangen (und geboren - sieheMt 1,25) hat, also
ohne die Beteiligung Josefs oder irgendeines anderen Mannes!
Im 7. Kapitel bei
Isaias wird nämlich ausgeführt, wie der König Achaz von Judasich geweigert hatte, der
Aufforderung Gottes folgend sich „ein Zeichen vom Herrn,deinem Gott, in der Tiefe unten
oder oben in der Höhe“ zu erbeten. Gott wollte ihmdadurch nämlich Seinen Schutz bei der
Belagerung Jerusalems durch einige feindlicheHerrscher zusichern.
Doch dann
heißt es anschließend aus dem Mund desPropheten Isaias: „So hört ihr vom Hause Davids!
Ist es nicht genug, der MenschenGeduld zu erschöpfen, dass ihr noch die Geduld meines
Gottes erschöpft? Drum wird derAllmächtige selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die
Jungfrau wird empfangen undeinen Sohn gebären...“ (Is 7,13f.).
Nun sagen die
Neuerer und modernen„Reformatoren“, mit diesem Begriff „Jungfrau“ werde eine „junge
Frau“ gemeint,worunter ja auch eine nicht mehr jungfräuliche „junge Frau“ fallen würde.
Nurbezeichnet der an dieser Stelle verwendete Begriff „alma“ noch genauer undpräziser
ein junges und heiratsfähiges Mädchen - also nicht eine „junge Frau“, diebereits von
einem Mann „erkannt“ worden ist!
Vor allem ist aber hier unbedingt zubeachten: Was
wäre es denn für „ein Zeichen vom Herrn, deinem Gott, in der Tiefe untenoder oben in der
Höhe“, wenn lediglich eine junge Frau ein Kind bekommt? Wie vielejunge Frauen haben denn
nicht im Laufe der Menschheitsgeschichte schon alles Kinderbekommen! Wir hätte in diesem
Fall ein gewaltiges Überangebot an zeichenhaftenGeburten.
Dagegen ist es wirklich
ein besonderes und außergewöhnliches ZeichenGottes, wenn eine „Jungfrau“ ein Kind
bekommt, die bisher noch nie von einem Mann„erkannt“ worden ist, was dieses Wort ja
letztendlich auch bedeuten will! Das kann nunwirklich als ein einmaliges Zeichen der
Zuwendung Gottes gewertet werden. Somit wirdim Matthäusevangelium unter Berufung auf die
in prophetischer Hinsicht erfolgteVerheißung von Is 7,14 ausdrücklich der zeichenhafte
Charakter der JungfräulichkeitMariens unterstrichen!
P. Eugen Rissling
Maria wirklich Jungfrau? (Part 1)
Zu den Mysterien umdas
hochheilige Weihnachtsfest herum gehört natürlich neben dem Hauptereignisder
Menschwerdung Gottes selbst an vorderster Stelle auch das Geheimnis derJungfräulichkeit
Mariens. So wird Maria auch und gerade wegen der Tatsache ihrerJungfräulichkeit z.B. von
den Kirchenvätern des christlichen Altertums in höchstenTönen gelobt und gepriesen,
wobei diese Jungfräulichkeit nach der Lehre derkatholischen Kirche darin besteht, dass
sie sowohl vor als auch während und nach derEmpfängnis und der Geburt ihres göttlichen
Kindes Jesus Jungfrau war bzw. gebliebenist.
Nachdem wir in der letzten Ausgabe
der „Beiträge“ (Nr. 52, S.2-6) dasThema der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel
behandelten, wollen wir uns heuteder Frage nach ihrem Jungfrau-Sein zuwenden. Obwohl der
Glaube an die JungfräulichkeitMariens von Anfang an zu den festen Bestandteilen der
christlich-katholischenOffenbarungsreligion gehörte, wird dieses Glaubensdogma in der
heutigen Zeit vonvielen Protestanten und auch von nicht wenigen Angehörigen der so
genanntenKonzilskirche in Frage gestellt bzw. geleugnet, wobei es geradezu zu einem
„Dogma“ derModernisten gehört, die Jungfräulichkeit Mariens zu bestreiten. Ist nun Maria
wirklichJungfrau gewesen?
Zunächst lesen wir im Evangelium, dass Maria auf die ihr
durchden Erzengel Gabriel vorgebrachte Ankündigung ihrer Mutterschaft desverheißenen
Messias mit der praktisches Denken offenbarenden Frage reagierte: „Wiewird das
geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ (Lk 1,34). Der Begriff „erkennen“bedeutet an
analogen Stellen des Alten Testaments so viel wie „Beischlaf, ehelicheGemeinschaft
haben“. Wenn also Maria diese Frage im Zusammenhang mit der Ankündigungihrer
Mutterschaft stellt, dann offenbart das ihren zuvor gefassten festenEntschluss,
jungfräulich zu bleiben. So sieht es jedenfalls auch die gesamtekirchliche Tradition.
Und obwohl sie mit Josef verlobt war (Lk 1,27), wird siezu derselben Zeit als
„Jungfrau“ bezeichnet (Lk 1,26f.). Dann aber heißt es: „Josefaber, ihr Mann, war gerecht
und wollte sie nicht bloßstellen, und so dachte er, siestill zu entlassen“ (Mt 1,19).
Dieser Satz hat nur dann einen Sinn, wenn er so vielsagen will, als dass Josef auf der
einen Seite die Schwangerschaft Mariens erkannteund sich zugleich dessen bewusst war,
dass das sich in ihrem Schoß befindende Kindnicht von ihm (!) war; und auf der anderen
Seite wegen der moralischen IntegritätMariens offensichtlich unter keinen Umständen
annehmen konnte, ihr Kind sei bei einemEhebruch bzw. bei einer Unzuchtshandlung gezeugt
worden. Denn sonst wäre es JosefsPflicht als gesetzestreuer Israelit gewesen, Maria
wegen Ehebruchs anzuzeigen (wurdesie ja formal zu seiner Frau), was für sie äußerst
schwerwiegende Konsequenzenbedeutet hätte.
Zwar wird ab dieser Zeit Maria als die
„Gattin“ Josefs bezeichnet(vgl. Mt 1,20.25), aber dennoch wird im Evangelium
einschränkend hinzugefügt: „Er(Josef) führte seine Gattin heim, doch ohne sie zu
erkennen“ (Mt 1,25). Also habenJosef und Maria eine andere, besondere Art von Ehe
geführt als es sonst üblich istzwischen einem Mann und einer Frau.
Der Grund
dafür aber, dass Maria formalzur gesetzlichen Ehefrau Josefs wurde, liegt offensichtlich
darin, dass Maria sonstvon ihrem zeitgenössischen Umfeld für eine Ehebrecherin und Jesus
für ein illegitimes,aus dem Ehebruch geborenes Kind gehalten worden wäre. (Man bedenke
dabei diekatastrophalen Folgen dieser Einschätzung Seiner Person für Seine weitere
Tätigkeit!)Außerdem wäre Maria als alleinstehende Frau bzw. als, wie man heute sagen
würde,alleinerziehende Mutter in ihrem damaligen gesellschaftlichen Umfeld ziemlich
recht-und schutzlos gewesen.
Bei der Beschreibung der Geburt Jesu wirdim
Matthäusevangelium auch der Verweis auf die Stelle bei Isaias 7,14 gemacht: „Diesalles
ist geschehen, damit in Erfüllung gehe, was der Herr durch den Prophetengesprochen:
´Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären. Und man wirdihm den Namen
Emmanuel geben´, das heißt ´Gott mit uns´“ (Mt 1,22-24). Somit will derEvangelist sagen,
dass Maria ihr Kind eben als Jungfrau empfangen (und geboren - sieheMt 1,25) hat, also
ohne die Beteiligung Josefs oder irgendeines anderen Mannes!
Im 7. Kapitel bei
Isaias wird nämlich ausgeführt, wie der König Achaz von Judasich geweigert hatte, der
Aufforderung Gottes folgend sich „ein Zeichen vom Herrn,deinem Gott, in der Tiefe unten
oder oben in der Höhe“ zu erbeten. Gott wollte ihmdadurch nämlich Seinen Schutz bei der
Belagerung Jerusalems durch einige feindlicheHerrscher zusichern.
Doch dann
heißt es anschließend aus dem Mund desPropheten Isaias: „So hört ihr vom Hause Davids!
Ist es nicht genug, der MenschenGeduld zu erschöpfen, dass ihr noch die Geduld meines
Gottes erschöpft? Drum wird derAllmächtige selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die
Jungfrau wird empfangen undeinen Sohn gebären...“ (Is 7,13f.).
Nun sagen die
Neuerer und modernen„Reformatoren“, mit diesem Begriff „Jungfrau“ werde eine „junge
Frau“ gemeint,worunter ja auch eine nicht mehr jungfräuliche „junge Frau“ fallen würde.
Nurbezeichnet der an dieser Stelle verwendete Begriff „alma“ noch genauer undpräziser
ein junges und heiratsfähiges Mädchen - also nicht eine „junge Frau“, diebereits von
einem Mann „erkannt“ worden ist!
Vor allem ist aber hier unbedingt zubeachten: Was
wäre es denn für „ein Zeichen vom Herrn, deinem Gott, in der Tiefe untenoder oben in der
Höhe“, wenn lediglich eine junge Frau ein Kind bekommt? Wie vielejunge Frauen haben denn
nicht im Laufe der Menschheitsgeschichte schon alles Kinderbekommen! Wir hätte in diesem
Fall ein gewaltiges Überangebot an zeichenhaftenGeburten.
Dagegen ist es wirklich
ein besonderes und außergewöhnliches ZeichenGottes, wenn eine „Jungfrau“ ein Kind
bekommt, die bisher noch nie von einem Mann„erkannt“ worden ist, was dieses Wort ja
letztendlich auch bedeuten will! Das kann nunwirklich als ein einmaliges Zeichen der
Zuwendung Gottes gewertet werden. Somit wirdim Matthäusevangelium unter Berufung auf die
in prophetischer Hinsicht erfolgteVerheißung von Is 7,14 ausdrücklich der zeichenhafte
Charakter der JungfräulichkeitMariens unterstrichen!
P. Eugen Rissling