Es gibt ja einen Thread zu dem Thema!
:DDann will ich das hier aus meinem Blog doch mal zur Diskussion stellen:
Zweimal erwähnt es Johannes und doch ist bisher kaum ein Rezensionist je ernsthaft dieser Merkwürdigkeit gefolgt: Eine römische Abordnung von Soldaten begleitet die Tempelwachen zur Festnahme Jesu in Gethsemane. Warum?
Um ihn vor den Tempelwachen zu schützen!
Die Vorgeschichte dazu bleibt zwar in einem relativen Dunkel, dennoch bleibt festzustellen, daß eine solche Maßnahme trotz aller Spannungen zwischen dem Sanhedrin und den Römern eine Ungewöhnlichkeit darstellt, die- bedenken wir was nun folgt- nur einen Schluß zulässt: Pilatus wollte einen "Unfall" verhindern.
;)Da die Ergreifung Jesu eine Intrige des Sanhedrin war und es dabei um Verrat ging dürfen wir getrost davon ausgehen, daß sie Pilatus erst in Kenntnis setzen wollten, nachdem sie Jesus festgenommen hatten. Woher wusste Pilatus also davon und konnte ihnen so die Wachen zuordern? Ein oder mehrere Mitglieder des Sanhedrin sagten es ihm: Josef von Arimathäa und/oder Nikodemus.
Nachdem der Sanhedrin ihn dann in einem Schauprozess abgeurteilt hatten, brachten sie ihn vor Pilatus und diesem fiel nichts sie Beleidigenderes ein, als ihn zum ihnen verhassten Tetrarchen Herodes zu senden, da er in dessen Zuständigkeit falle. Das war nicht weniger, als eine ordentliche Watschen für den Sanhedrin, denn jeder wusste, das Herodes (der den Sanhedrin hasste, wie dieser ihn!) das Todesurteil garnicht bestätigen und ausführen lassen konnte! Das musste so oder so, WENN, DANN Pilatus machen, da dergleichen verständlicherweise nur ein Römer durfte
:DHerodes tat denn auch, was ihm am Besten dünkte: er machte nichts! Er schickte Jesus nach ein wenig "Gespräch" wieder zu Pilatus zurück .
Bemerkenswert ist an dieser Stelle v.A. der letzte unscheinbar wirkende Satz: "An dem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; denn vorher waren sie einander Feind." (Lk 23,12)
War es ein so gelungener Scherz gewesen oder steckte da vielleicht eine nunmehr getroffene Übereinkunft dahinter? Nichts Genaues weiß man nicht...
Wie auch immer- wir schreiten fort zur Kreuzigung:
Jesus ist bereits "tot", als die Juden, als es Abend ward, die Römer baten den Golgatha zu "räumen", wie es ihr Gesetz befahl. Also brachen die Legionäre den Gekreuzigten die Beine, aber Jesus war ja schon "tot", also brachen sie ihm seine nicht. Sattdessen sticht ihm einer seine Lanze in die Brust und es fließt Wasser und Blut. Johannes betont an dieser Stelle extra nocheinmal, das er genau das beschreibt, was er sieht und sich an die Wahrheit hält:
"Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubt."(Joh 19, 35)
Hier wollen wir verweilen und durchdenken, was da vorgeht. Die landläufige Rezeption geht davon aus, das dieser Stich ein Gnadenstoß in sein Herz war. Wenn man jemandem ins Herz sticht fließt aber gewiss kein Wasser aus der Wunde. Was dann?
1. Jesus hängt seit einigen Std. nach langer Folterqual entkräftet und entblößt im kühlen Frühlingswind Palästinas.
2. Betrachten wir einmal eine römische Lanze:
Es drängt sich folgender Befund auf: Der Legionär durchstach mit der flachen Spitze der Lancea nur das Brustfell Jesu und das ausfließende Wasser ist "Symptom" einer angehenden Brustfellentzündung! Ausserdem fließen die Körpersäfte noch
;)Nun laufen die beiden Jünger Nikodemus und Josef zu Pilatus und bitten ihn um Jesu Leichnam- Lukas weist nocheinmal darauf hin: Josef "hatte ihren[der Hohenpriester] Rat und ihr Handeln nicht gebilligt."(Lk 23, 51)- woraufhin Pilatus ersteinmal verwundert ist, da dies doch ein "unnatürlich" schneller Kreuzestod (gerade für einen vor Gesundheit strotzenden Mann!) zu sein schien. Als ihm der Zenturio diesen aber bestätigt läßt er sie den "Leichnam" mit sich nehmen.
Nikodemus und Josef von Arimathäa - nochmal: zwei angesehene Mitglieder des Sanhedrin!- verstoßen nun gegen das religiöse Reinheitsgebot (WENN Jesus tot ist!) und begeben sich gar in eine ziemlich direkte Gefahr.
1. Es ist bereits Abend und am Vorabend des Passahfestes müssen nach jüdischem Brauch alle Reinigungsriten vollzogen sein. Es ist einer der schwersten Brüche des Reinheitsgebots eine Leiche zu berühren und doch nehmen sie Jesu "Leichnam" und betten ihn nach ihren Bräuchen in ein Leinentuch usw.
2. Sie begraben da offenschaubar einen Staatsfeind! Einen von Sanhedrin und römischer Ordnungsmacht verurteilten Staatsfeind und Straftäter: einen Gotteslästerer!
Das kann sie nicht nur ihren Stand und ihr Ansehen kosten, sondern sogar ihr Leben.
Wie kommt es dazu?
Die beiden Füchse wissen, das sie gegen das Reinlichkeitgebot garnicht verstoßen, weil Jesus lebt! Und sie wissen, das ihr Leben geschützt wird durch Pilatus.
Jesus selbst bleibt auch "sauber", denn das "Grab" in das sie ihn legen ist unbenutzt, also faktisch nur eine Höhle, kein Ort der Unreinheit- kein Totenort.
Und das ist noch nicht Alles...
Abschliessend die Bibelstellen, auf die ich mich besonders bezogen habe zum einfacheren Nachlesen :
Joh 18, 3
Als nun Judas die Schar der Soldaten mit sich genommen hatte und Knechte von den Hohenpriestern und Pharisäern, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen.
Joh 18, 12
12 Die Schar aber und ihr Anführer und die Knechte der Juden nahmen Jesus und banden ihn
Lk 23, 6-12
Jesus vor Herodes
6 Als aber Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch aus Galiläa wäre.
7 Und als er vernahm, dass er ein Untertan des Herodes war, sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch in Jerusalem war.
8 Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er hätte ihn längst gerne gesehen; denn er hatte von ihm gehört und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm sehen.
9 Und er fragte ihn viel. Er aber antwortete ihm nichts.
10 Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten standen dabei und verklagten ihn hart.
11 Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Gewand an und sandte ihn zurück zu Pilatus.
12 An dem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; denn vorher waren sie einander Feind.
Joh, 19,31-35
31 Weil es aber Rüsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat über - denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag -, baten die Juden Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen würden.
32 Da kamen die Soldaten und brachen dem Ersten die Beine und auch dem andern, der mit ihm gekreuzigt war.
33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht;
34 sondern einer der Soldaten stieß mit dem Speer in seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus.
35 Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubt.
Joh 19, 38-42
38 Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab.
39 Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund.
40 Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit wohlriechenden Ölen, wie die Juden zu begraben pflegen.
41 Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war.
42 Dahin legten sie Jesus wegen des Rüsttags der Juden, weil das Grab nahe war.
Mk 15, 44,45
44 Pilatus aber wunderte sich, dass er schon tot sei, und rief den Hauptmann und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei.
45 Und als er's erkundet hatte von dem Hauptmann, gab er Josef den Leichnam.