Gründe, warum ich an Gott glaube
19.12.2006 um 21:13
quuuin
Umgekehrt gilt natürlich auch, daß der Mensch durch charakterlicheReinigung immer sehender bezüglich der Wahrheit wird:
"Allah ist derSchutzfreund der Mu’minun. Er bringt sie heraus aus tiefer Finsternis zumLicht..."[2:257].
Dieser Weg des rechtschaffenen Muslim vom Zweifel zum felsenfestenIman ist eindrücklich in Abu Hamid al-Ghazalis autobiographischem Werk [Ghazali]beschrieben.
Einige Quranverse in diesem Zusammenhang und deren Erläuterungen
Im Quran steht:
"Nein, jedoch das, was sie zu tun pflegten, hat auf ihreHerzen Schmutz gelegt."[83:14] Siehe hierzu den Kommentar zu diesem Vers in [Bavaria].
"Abwenden aber will Ich von Meinen Zeichen diejenigen, die sich im Lande hochmütiggegen alles Recht gebärden; und wenn sie auch alle Zeichen sehen, so wollen sie nichtMu’minun werden; und wenn sie den Weg der Rechtschaffenheit sehen, so wollen sie ihnnicht als Weg annehmen; sehen sie aber den Weg des Irrtums, so nehmen sie ihn als Weg an.Dies (ist so), weil sie Unsere Zeichen für Lügen erklärten und sie nichtachteten."[7:146] Ibn Kathir sagt in [Ibn Kathir] zu diesem Vers: " "Abwenden aber willIch von Meinen Zeichen diejenigen, die sich im Lande hochmütig gegen alles Rechtgebärden" bedeutet: "Die Herzen derjenigen, die zu stolz sind, Mir zu dienen, und diegegen alles Recht hochmütig (arab. kibr) gegenüber anderen Menschen sind, lasse Ich nichtdie Argumente und die Zeichen verstehen, die auf Meine Allgewaltigkeit und auf dieWahrheit des Islam und Meiner Gesetze hinweisen." D.h. so wie sie gegen alles Rechthochmütig sind, so erniedrigt Allah sie, indem er sie unwissend macht: "Und Wir werdenihre Herzen und ihre Augen verwirren, weil sie ja auch das erste Mal nicht Mu’minunwurden."[6:110]. An einer anderen Stelle des Quran steht: "...und als sie abwichen, ließAllah ihre Herzen abweichen..."[61:5]...Der nächste Versteil "...und wenn sie auch alleZeichen sehen, so wollen sie nicht Mu’minun werden..." ist wie "Wahrlich, diejenigen,gegen die das Wort deines Herrn ergangen ist, werden nicht Mu’minun werden - auch wenn zuihnen irgendein Zeichen käme, bis sie die schmerzliche Strafe sehen.[10:96-97]..."
"O ihr Mu’minun, hört auf Allah und den Gesandten, wenn er euch zu etwasaufruft, das euch Leben verleiht, und wisset, daß Allah zwischen den Menschen und seinHerz tritt, und daß ihr vor Ihm versammelt werdet."[8:24]. Zum Versteil "...und wisset,daß Allah zwischen den Menschen und sein Herz tritt..." sagt Ibn Kathir in [Ibn Kathir]:"...Ahmad berichtete, daß Umm Salama berichtete: "Der Gesandte Allahs (Allahs Segen undHeil auf ihm) sprach oft folgendes Bittgebet: "O Allah, der du die Herzen wendest,festige mein Herz so, daß es bei Deinem Din bleibt". Da fragte ich: "O Gesandter Allahs,können denn die Herzen gewendet werden?", worauf er sagte: "Ja! Das Herz eines jedenMenschen, den Allah geschaffen hat, hält Allah zwischen zweien Seiner Finger. Wenn Erwill, führt Er das Herz auf den richtigen Weg und wenn Er will, läßt Er es abweichen.Drum bitten wir Allah, unseren Herrn, daß Er unsere Herzen nicht von Ihm sich abkehrenlassen möge, nachdem Er uns rechtgeleitet hat. Und wir bitten Ihn, daß Er unsBarmherzigkeit von Ihm schenken möge; denn Er ist ja wahrlich der unablässig Gebende.""...."
Warum können aber trotzdem Menschen, die Kufr begangen haben,später Mu’minun werden?
Said Hawwa sagt in [SaidHawwa]: "Man kann beobachten,daß viele Menschen, welche zunächst Kufr begehen, später in den Islam eintreten...In derErläuterung zu den Versen [2:6-7], welche von den Kafirun sprechen, wurde jedoch gesagt,daß es bei diesen Menschen egal ist, ob man sie warnt oder nicht, da sie sowieso nichtMu’minun sein werden. Wie lassen sich nun diese beiden Aussagen miteinander vereinbaren?Ein bzw. mehrere Qurankommentatoren sagen diesbezüglich: "Mit "den Kafirun" sind solcheMenschen gemeint, von denen Allah weiß, daß sie nicht Mu’minun sein werden. Und so ist esfolglich egal, ob man sie warnt oder nicht."...Wir werden im vorliegenden Qurankommentarnoch sehen, daß diese beiden Verse [2:6-7] durch andere Suren des Quran ausführlichererläutert werden. Anhand des Studiums dieser Sure wiederum werden wir sehen, daß dervollständige Kufr dann vorhanden ist, wenn die fitra, d.h. die natürliche Veranlagung desMenschen, im Herzen völlig ausgelöscht wurde. Dies wiederum hat eine bestimmteBeschaffenheit und hat sowohl Anzeichen als auch Auswirkungen. Wenn die bestimmteBeschaffenheit, die Anzeichen und die Folgen alle auf einmal auftreten, so ist bei diesemMenschen kein Rest der fitra mehr vorhanden. Bei diesem Menschen ist es dann so, daß eineWarnung nichts mehr nützt. Da jedoch nur Allah weiß, ob sich ein Mensch in diesem Zustandbefindet, haben wir die Aufgabe, die Menschen zu warnen...Bei denjenigen von denNichtmuslimen jedoch, bei denen noch ein Rest der fitra vorhanden ist, besteht immer nocheine Hoffnung, daß sie rechtgeleitet werden mit der Erlaubnis Allahs: "Kann wohl einer,der tot war und dem Wir Leben gaben und für den Wir ein Licht machten, um damit unter denMenschen zu wandeln,..."[6:122].
Der Mensch kommt nur durch sein eigenesVerhalten auf eine Stufe des Kufr, bei der es keine Hoffnung gibt, daß er noch Mu’minwird...Unsere Interpretation der Verse [2:6-7] soll nicht der Interpretation derjenigenwidersprechen, die sagen, daß hier diejenigen gemeint sind, von denen Allah weiß, daß sienicht Mu’minun sein werden. Unsere Interpretation zeigt lediglich zusätzlich auf, warummanche Nichtmuslime später Muslime werden und andere wiederum nicht..."