Wie ist die Stellung der Frau im Islam und Christentum
17.06.2007 um 02:46
eine kleine gegenüberstellung gessellschaftlichen Stellung der Frau im Vergleich zumChristen- und Judentum ;)
Sowohl im Juden- als auch im Christentum hattenFrauen anfangs
eine geachtete Stellung. Jesus ebenso wie die Propheten desAlten
Testaments waren ja - nach islamischer Auffassung - ebenso wie
der ProphetMohammed (saws) wahre Propheten, die im Prinzip immer
dieselbe Lehre brachten. Auchdie Aufwertung der von der in fast
allen Kulturen unterdrückten Frau gehörte dazu.Besonders im Judentum
konnte die Frau durch ihre Rolle als Mutter und treue Ehefrauzu
hohem Ansehen gelangen, und hatte einige Rechte.
Wie die ursprünglichen Lehrenalttestamentarischer Propheten wirklich
aussahen, läßt sich heute kaum noch genauherausfinden - fest
steht, daß bereits in Ex 20,17 klar gesagt wird, daß die Frausowohl
religiös als auch sozial unter der Herrschaft des Mannes stand. Der
Manngalt auch als der alleinige Erzeuger der Kinder - ganz gemäß
der biblischen Lehre,derzufolge Eva aus Adam hervorging. In der
späteren partriarchalischen jüdischenGesellschaft hatte die Frau -
im Gegensatz zum Mann - keine Möglichkeit, sich scheidenzu lassen
oder Verträge abzuschließen, denn sie stand unter männlicherVormundschaft.
Sie durfte nicht als Zeugin vor Gericht auftreten und
weder dieThora studieren noch am Passahfest teilnehmen. Jüdische
Männer dankten folgerichtigauch ihrem Schöpfer täglich dafür im
Gebet, nicht als Heide, Sklave oder Frau auf dieWelt gekommen zu
sein ...
Auch im Christentum dauerte die Phase, in der die Fraugeachtete und
wichtige Positionen einnehmen konnte, nur kurz. Jesus (as) selbst
sahsich, ebenso wie der Prophet Mohammed (saws) als Fürsprecher
der Armen undUnterdrückten, also auch der Frauen. Im Frühchristentum
zogen Frauen zusammen mitMännern durch das Land und betätigten
sich als Missionarinnen. Doch bereits in denbiblischen Schriften
(die ja zu unterschiedlichen Zeiten entstanden) läßt sich eineTendenz
zur Abwertung der Frau erkennen. Für Paulus ist die Frau, die
Tochter Evas,die Quelle der Sünde und für den Mann erschaffen. Aus
diesem Grund besteht für ihn dieHierarchie: Gott-Jesus-Mann-Frau.
Die Frau soll ihren Kopf zum Zeichen ihrer Demutbedecken: Der Mann
dagegen soll seinen Kopf nicht bedecken, denn der Mann istdas
Abbild Gottes und spiegelt die Herrlichkeit Gottes wider. In der Frau
spiegeltsich nur die Würde des Mannes. (...)
Der Mann wurde auch nicht für die Fraugeschaffen, sondern die Frau
für den Mann (1. Kor. 11). Im Christentum setzt sichschließlich die
Tendenz zur Abwertung des Weiblichen immer mehr fort. Diefrühen
Kirchenväter entwickelten eine regelrechte Frauenphobie. Frauen
galten alsdie Quelle allen Übels, als Verführerinnen und Töchter
Satans. Thomas von Aquinbetrachtete die Frau als eine Art
mißglückten Mann. Da Gott, als Herr und Vater,männlich sein mußte,
konnte - entsprechend dem dualistischen Weltbild von Gut und Böse-
das Weibliche nur dem Satanischen entsprechen! Im christlichen
Abendland hattedie Frau über Jahrhunderte hinweg die denkbar
schlechteste Stellung. Sie hatte, unterrömischem Recht lebend, kein
Wahlrecht, durfte nicht als Zeugin auftreten undunterstand, zusammen
mit den Kindern, der väterlichen Gewalt. Frauen wurdenvon
Priestern offiziell als Konkubinen gehalten, ohne irgendeine Absicherung
zuhaben und ohne daß die daraus hervorgehende Nachkommenschaft
irgendwelche Rechtehatte. Frauen wurden erbarmungslos
als Arbeitstiere ausgebeutet - dieFrauensterblichkeit lag das ganze
Mittelalter hindurch weit über derMännersterblichkeit. Weil Frauen
nicht nur Mütter sein durften, sondern zudem auch inHaus, Hof, auf
dem Feld oder in grauenhaften Frauenarbeitshäusern bis zumUmfallen
arbeiten mußten, lag die Kindersterblichkeit bei bis zu 50%, denn
niemandhatte Zeit, sich ausreichend um die Säuglinge zu kümmern.
Die Rechte, die die Frauheute im christlichen Abendland besitzt:
Scheidungsrecht, Erbrecht, Wahlrecht, Rechtauf Besitz, Bildung etc.,
erkämpften sich Frauen erst in diesem Jahrhundert. Im Islambekamen
Frauen all diese Rechte von Anfang an zugestanden. Ihre Zeugenaussage
istder des Mannes gleichwertig, und die Tatsache, daß die
Frau nur die Hälfte erbt, istleicht dadurch zu erklären, daß sie im
Gegensatz zum Mann keine finanziellenVerpflichtungen hat. Auch
wurde die Frau, dem Koran zufolge, nicht aus Adams Rippen,sondern
Mann und Frau wurden aus einem einzigen Wesen erschaffen (4:1,
u.a.). Evawar nicht die Verführerin Adams (2:36), und demzufolge
auch nicht die Quelle allerSünde.
Überhaupt hat der Islam ein anderes Weltbild als das dualistische,
das sich,ursprünglich aus der griechischen Philosophie stammend,
im christlichen Abendlanddurchsetzen konnte. Dem Koran zufolge ist
Gott Al-Ahad, der Einzige, der Vollkommene,Dem keiner gleich ist.
Satan ist nicht sein Gegenspieler, sondern sein Geschöpf. Inder
Schöpfung besteht alles aus Paaren (51:49), doch Gott ist nicht Teil
derSchöpfung. Die überall auftauchenden Paare (z.B. männlich und
weiblich) sinddemzufolge auch nicht Repräsentanten von Gut und
Böse, Gott und Satan, sonderngleichwertig und einander ergänzend.
Mann und Frau bedürfen einander und ergänzen sichgegenseitig, ohne
das die männliche Natur als der weiblichen überlegen geltenkann.
Frauen sind auch spirituell dem Mann vollkommen ebenbürtig, und es
gibt keinespirituellen Übungen, an denen die Frauen nicht teilnehmen
darf. Sie kann denselbenspirituellen Rang wie ein Prophet erlangen,
es ist nur das weltliche Amt einesPropheten, der immer großen Anfeinungen
ausgesetzt ist, und oft genug um sein Lebenkämpfen muß,
das den Männern übertragen ist. Der Mann hat im Islam die Pflicht,
dieFamilie zu ernähren - arbeitet die Frau, so steht ihr ihr Gehalt
zur freien Verfügung.Durch dieses Gebot wird verhindert, daß Frauen,
wie im mittelalterlichen christlichenAbendland, Doppelt- und
Dreifachbelastungen ausgesetzt sind, die oft sowohl sie alsauch
ihre Kinder in ihrer physischen Existenz bedrohen und herzlich wenig
mitemanzipatorischen Errungenschaften gemein haben.
Leider sind diese islamischenGrundsätze im Laufe der Jahrhunderte
vollkommen in Vergessenheit geraten - auch in dersogenannten islamischen
Welt finden wir heute die brutalsten Formen derFrauenunterdrückung.
Eine der Aufgaben unserer Gemeinde ist es, die
ursprünglichenLehren des Islam in Bezug auf Rechte und Stellung der
Frau wieder aufzudecken und indie Tat umzusetzen. Eine der Offenbarungen,
die dem Gründer unserer Gemeinde zuteilwurden, bezieht
sich auf die Stellung der Frauen und lautet: „Sie sind nichteure
Dienerinnen, sondern eure Gefährtinnen!”