Brauchen wir Gott?
29.10.2006 um 18:34
um sidhe ein bisschen näher zu kommen ^^ :
Kann ein Mensch wie Gott sein?
Am Anfang der Schöpfung als Gott sprach: "Es werde Licht! War auch Licht. Und Gottsah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte dasLicht Tag und die Finsternis Nacht ..." I Mose 1, 2-5
In der Bhagavad Gita wirderzählt, daß der Tag Brahmas tausend Zyklen (Yugas) währt, und die Nacht Brahmasebenfalls tausend Zyklen. Wenn der Tag Brahmas dämmert, erhebt sich die ganze Schöpfungaus dem Zustand der Nicht Manifestation und wird wiedergeboren; wenn die Nacht Brahmasanbricht, sinkt die ganze Schöpfung in den Schlaf der Nicht Manifestation zurück.
Krishna weist auf die unermeßlichen Zyklen oder Yugas hin, um seinem Jünger Arjunaeinzuprägen, wie töricht die Menschen sind - wenn sie, in die Welt der Erscheinungenverstrickt - glauben Teil dieser Welt zu sein. Erst wenn ein Wesen erkennt, daß es nichtin diese Maya verstrickt ist und Befreiung erlangt, kann es wie Gott werden. Wohlgemerkt"wie Gott sein" aber nicht der Schöpfer selbst sein.
Der normale Mensch lebtzwar in der Welt, ist sich aber ihres eigentlichen Wesens und Zweckes kaum bewußt. Wersich geistig höher entwickelt und seine Verbundenheit mit allen Lebewesen fühlt, wirdbewußter, liebevoller und damit Gott ähnlicher. Jesus war sogar gewillt für andere zuleiden, indem er ihre Schmerzen auf sich nahm. Er übernahm sogar das Karma der Menschen,die er heilte und förderte
so die geistige Entwicklung seiner Jünger.
Gotthat den Menschen Freiheit geschenkt, sich für oder gegen den Willen Gottes zuentscheiden. Sobald der Mensch seinen Willen mißbraucht und sich gegen den göttlichenWillen entscheidet führt das zu Leid und Drangsaal.
Ein Mensch, der falschhandelt und nicht das Wohl seiner Mitmenschen und seiner Umwelt im Auge hat wird durchdas Karma (das Gesetz von Ursache und Wirkung) sehr viel Leid in dieser Welt erfahrenmüssen; er wird unweigerlich seines eigenes und das Glück anderer zerstören.
WerGott erkennen will, muß Ihm gleich werden. Nichts ist größer als Gott. Der Mensch gleichteiner Marionette. Er tanzt an den Fäden seiner Gewohnheiten und Gefühlsregungen, derLeidenschaften und Sinnengenüsse. Diese halten seine Seele gefangen. Wer nicht willigoder fähig ist sich selbst aus diesen Banden zu befreien um Gott zu erkennen, wird ihnnicht finden.
Der Weg der Meditation (RAJA-Yoga) ist der Weg zu Gott. Wer ihngeht wird eines Tages Befreiung erlangen. Wenn nicht in diesem Leben, dann im nächstenoder auch im Jenseits.
Selbst- o.Gottes-Verwirklichung kann einem Menschen nichtdurch Bücher vermittelt werden; man kann sie nur durch eigene Erfahrung erwerben. DieReligionen sollten nicht nur Dogmen lehren, sondern Erkenntnis der Wahrheit und einechtes Erleben Gottes. Was Jesus Christus verwirklicht hat, müssen auch wir erleben. Erstellte nicht die Verehrung seiner Persönlichkeit in den Mittelpunkt seiner Lehre,sondern wollte, daß wir dieselbe Einheit mit Gottes erleben wie er. Das können wir abernur, wenn wir meditieren und Gottes Gesetze befolgen. Es genügt nicht, Jesus anzubeten,sondern strebt den allumfassenden Idealen seiner Lehre nach und versucht ihn gleich zuwerdenden.
Eine Legende berichtet uns von einem gefallenen Engel, der seinwollte wie Gott:
"Dieser gefallene Engel war ursprünglich ein Erzengel. Ihm war dieMacht verliehen worden, nach Gottes Plan Welten zu erschaffen. Nachdem er seinSchöpfungswerk vollendet hatte, sollte er, wie auch die ganze Schöpfung, sofort zu Gottzurückkehren. Aber diese intelligente Kraft, die in den Hl. Schriften als Satanpersonifiziert wird, sah voraus, daß die Schöpfung sich auflösen würde, wenn alles wiederzum GEIST zurückkehrte. Darum pflanzte Satan dem Menschen böse (materielle) Wünsche ein,die ihn veranlassen würden, immer wieder zur Erde zurückzukehren und das Rad des Lebensin Gang zu halten. Auf diese Weise versucht der Teufel, dem Menschen die Möglichkeit zunehmen, zu Gott zurückzukehren. Im höchsten Sinne ist Satan nur ein Werkzeug Gottes.Erhält nie das, was er verspricht, so daß die enttäuschten Menschen schließlich denwahren Gott suchen." (Yogananda: Die Reise der Seele nach Innen S. 207f)
EinMensch, der erkennt, daß er nur ein Geschöpf Gottes ist, wird Gehorsam sein, den WillenGottes erkennen wollen und versuchen diesen zu erfüllen. Alle christlichen Kirchen undspirituelle Gemeinschaften sind bestrebt diese Wahrheiten zu verkünden und zu lehren. ImGegensatz dazu: Wenn sich ein Geschöpf Gottes über andere Geschöpfe stellt, sich selbererhöht, mag er glauben ein Gott zu sein! Die Folge: nur der eigene Wille zählt, man tutnur das, was man selber will!! Ein treffender Ausspruch eines Vampirs in einem Musical:"Gott ist tot, nach ihm wird nicht mehr gesucht" (siehe: Satanskirche aber auchMaterialismus, Kommunismus, Sozialismus). Dieser Weg ist der falsche Weg. Sich selber zuerhöhen, sich über andere Geschöpfe (Götter, Engel, Teufel, Menschen, etc.) zu stellen ,sich besser zu dünken, führt unweigerlich in die entgegengesetzte Richtung, von Gott weg!
Letztlich ist Gott allein der Schöpfer(in) , das Alpha und Omega, der Anbeginnund das Ende des sichtbaren und unsichtbaren Universums. Und wir sind seine/ihre Kinder!
Aus: "Das Vermächtnis des Meisters" von Paramahansa Yogananda (S.25 bis 43,gekürzt und teils erläutert)