@anikiDu magst mir noch so oft diesen Glauben an eigene Unfehlbarkeitunterstellen, ich kann dir nur sagen er ist nicht vorhanden, ich bin sogar ein sehrselbstkritischer Mensch. Ob du das glaubst oder nicht ist deinem Urteil überlassen, ichmuß mich nicht vor dir sondern alleine vor Gott rechtfertigen
-was mir stets Arbeitan mir selbst abverlangt.
Ich verstehe deine Bedenken und nehme an, dieProblematik liegt hier zwischen uns darin, daß du annimmst es handele sich um meinesubjektive Meinung welche ich als Wahrheit deklarieren würde. So etwas würde ich aber nietun, das hielte ich für sehr anmaßend und fehlorientiert denn individuelle Ausrichtungengibt es soviele wie Menschen auf der Welt, Ausrichtungen die sich aufgrund vonWidersprüchlichkeit nie zusammenschließen lassen würden und darum entweder falsch oderrichtig sind, oder generell falsch -das zu entscheiden obliegt jedem Einzelmenschen fürsich.
Die Frage die man sich stellen kann ist doch die, ob es so etwas wie eineobjektive, allgemeingültige Wahrheit gibt. Ich meine ja, denn es spricht der Begriff"Wahrheit" im Singular bereits für sich im Hinblick auf seine eigene Existenz, zudemglaube ich nicht an eine subjektive Wahrheit, jedenfalls nicht im usprünglichen Sinne vonWahrheit. Alles was subjektiv ist, sind persönliche Eindrücke individueller Natur, soindividuell wie der jeweilige Mensch es selber ist.
Wenn es aber so eine Wahrheitgibt, und davon bin ich bereits zeit meines Lebens ausgegangen, dann müßte sie aucherfahrbar sein, da sie sonst wie ein Phantom ungenützt über uns schweben würde. Nunmachen die Menschen alle unterschiedliche Erfahrungen, aber man kann sich zusammen setzenund mit dem nötigen Ernst, welcher alle persönlichen individuellen Wünsche ausschließt,versuchen diese Erfahrungen miteinander zu vergleichen in dem Bestreben zu sehen, ob eseinen gemeinsamen Nenner gibt, ob man etwas durch diese Abgleiche wegstreichen kann undinwieweit sich eine komplette Folgerichtigkeit ergibt. DIE ist nämlich vor allem einausschlaggebender Faktor, da Halbwahrheiten diese nicht aufweisen können. Man wägt ab,prüft sachlich und kann so Puzzlestück für Puzzlestück erhalten das sich nahtlosineinander fügt. So etwas ist mit dem nötigen Willen tatsächlich möglich und durch genaudiese Bemühungen lernt man auch, seinen inneren Eingebungen auf eine Art zu vertrauen diewahr von unwahr unterscheiden läßt.
Wir stehen alle auf verschiedenen Stufen inunserem Leben und haben die verschiedensten Erfahrungen gemacht, dadurch ist dieSichtweise auch oftmals unterschiedlich. Also schauen wir doch einfach mal die Sichtweisedes anderen an und fragen ihn wie er zu seiner Meinung gekommen ist. So lassen sich dieErfahrungen vertiefen und wie ich bereits schrieb, im besten Falle verneinen oderverifizieren.
Ob man diese Methode nun für sich selber anwenden möchte, einenanderen Weg geht oder doch weiterhin von einer rein subjektiven Realität ausgeht, das istjedem selber überlassen und soll es auch weiterhin bleiben. Der einzige Fehler der inmeinen Augen wirklich fatal ist ist anzunehmen, die Wirklichkeit richte sich nach uns.