@Xedion65Ich habe meine Meinung keineswegs als allgemeingültige Aussage beabsichtigt.Religion ist ein sehr zwiespältiges Thema und ich möchte mich bei weitem nicht sohinstellen als würde ich die Wahrheit kennen. Religion besteht nun mal nur aus Glaubenund nicht Wissen, deswegen heißt es ja auch glauben.
Ja gut, ich weiß, damitrelativiere ich meine Aussagen.
1) Die Idee kann mit der Wirklichkeit zu tunhaben, sie muss aber nicht. Wieviele wissenschaftlichen Theorien wurden anhand von Ideenaufgestellt und wieder verworfen, weil sie nicht zutrafen? Bloß weil der Glaube eine Ideevon einer Möglichkeit darstellt, muss das nicht heißen, dass diese Möglichkeit wahr ist.Womit wir wieder beim Glauben als Glaubenssache wären.
2) Das der Hang zum Glaubenbeim Menschen in den Genen liegt, kann gut sein. Das stelle ich auch nicht in Frage. Aberwarum glaubt der Mensch? Weil er sich nach etwas sehnt, das ihn beschützt. Freudbegründet die Vorstellung von Gott als Vater mit der Annahme, der Mensch wünsche sicheine Beschützerfigur.
Und Religion ist nun mal ein Glaubensgerüst, das vom Dogmatismusgetragen wird. Hätte es den Dogmatismus nicht gegeben, dann hätten doch niemalsGroßreligionen gegeben, sondern lediglich zahlreiche kleine Splittergruppen mitverschiedenen individuellen Denkmustern. Selbst der Vatikan ist nicht begeistert vondieser individuellen Glaubensausrichtung, wenn auch nur aus der Angst heraus Mitgliederzu verlieren.
3) Ohne Religion als Wegweiser gibt es immer noch die Moral, an dieman sich hält, und die Gesetze, an die man sich halten muss. Wie ich schon sagte,Religion hatte ihren Sinn darin eine Gesellschaftsordnung zu kreieren, die von demmodernen Gesellschaftssystem abgelöst wurde.
@Canardo“So viele Tagträumergibt es doch gar nicht...”
Das behaupte ich auch nicht. Aber lass nur ein paar wenigeeine Idee spinnen, lass sie überzeugend genug sein, um andere davon zu überzeugen undschon hast du eine Glaubensgemeinschaft. Und Religion hat ja nicht im Großen angefangen.Wenige kleine Familiengruppen haben begonnen, es weiter gegeben, verbreitet, es hat sichvermischt, ist modernisiert worden und schließlich ist es zu dem geworden, was es heuteist.
Ich bin christlich erzogen worden, wenn auch nicht besonders streng. Ich warsogar oft in der Kirche, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass das nichts für mich ist.Ich habe darin nicht das gefunden, was andere vielleicht in ihrem Glauben finden. Unddieses Gefühl hatte ich schon früh. Mit elf Jahren kam zu erst der Abwand von der Kircheund dann vom Katholischen Glauben.
Aber bloß, weil ich Atheist bin, was ja im Prinzipauch eine Glaubensrichtung darstellt, heißt das nicht, dass ich mich nicht für Religionan sich interessieren kann. Ich habe mich mit vielen verschiedenen Religionen beschäftigtaus Interesse heraus, nicht, um mir aus allen Religionen etwas Passendes zu suchen. DasInteresse an etwas setzt doch nicht voraus auch davon überzeugt zu sein. Zumindest meinerMeinung nach nicht.
lg k.sandra