Bishamon schrieb am 08.10.2024:Objektive Werte und objektive Moral sind nur eine unbelegte Behauptung.
Theisten haben nicht die gleiche Moral. Nicht mal Christen und nicht einmal Katholiken. Obwohl es doch einen objektiven Maßstab geben soll.
Objektivität ist nicht das gleiche wie die Einstimmigkeit über eine Sache.
Wenn zwischen uns beiden ein grüner Baum steht, und du erkennst ihn als grün, aber ich erkenne ihn als blau, dann ändert das nichts an der objektiven Tatsache des grünen Baumes. Lediglich meine subjektive Wahrnehmung des objektiven Baumes wird getrübt, vielleicht dadurch, dass ich farbenblind bin oder ähnliches.
Es ist also durchaus legitim zu sagen, dass in einem System, in dem objektive moralische Maßstäbe nicht existieren, der objektive Wert eines Menschen keinen Platz hat, denn diesen gibt es nicht - laut Definition des eigenen Systems. Ohne Moral gibt es keine Regeln.
Jemand, der auf diesem System des Zufalls und der Unordnung basiert, kann also immer noch sagen, dass er es gut findet, dass diese moralischen Maßstäbe existieren, und dass man dem Menschen eine Würde zuschreibt etc.; aber sobald er das tut handelt er direkt entgegengesetzt zu seiner eigenen Philosophie - er ist also inkonsistent. Er möchte Moral in einer unmoralischen Welt. Der Mensch hat eine Würde in einer Welt, in der Würde nicht wirklich existiert. Es ist also alles eine Illusion, und deswegen kann man es nicht vernünftig begründen. Das können nur diejenigen, die an einen Gott glauben, der der Gesetzgeber dieser objektiven Moral ist.