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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

20.144 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Atheismus, Religionskritik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
dedux ehemaliges Mitglied

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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

14.10.2016 um 21:56
Gut's Nächle, Leute :) Muss morgen früh raus..


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

14.10.2016 um 21:57
@dedux

N8ti.. :)


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

14.10.2016 um 22:10
@dedux
Zitat von deduxdedux schrieb:denn es gibt Dinge, die sich zu erhalten lohnen.
Ich habe wegen des Seins alles losgelassen, bis ich das Sein aus Liebe zu meiner Familie losgelassen habe.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

14.10.2016 um 22:18
@GyatsoJigme

Ein Buddha-Zitat:

Glaubt nicht bedingungslos den alten Manuskripten, glaubt überhaupt nicht an etwas, nur weil die Leute daran glauben – oder weil man es euch seit eurer Kindheit hat glauben lassen. (560 - 480 v. Chr.), auch: Siddhartha Gautama (Pali: Siddhattha Gotama

Um die Diskussion über die Bibeltexte abzuschließen. Wie verhält es sich dann mit buddhistischen Texten ? Ich sehe das so, alles was unserer eigenen Erfahrung wiederspricht, ist nicht unser Weg. So geht Jeder seinen eigenen Weg, der einem anderen vielleicht ähnelt, aber nicht der gleiche ist. :)

Wenn Jemand einen Gott voraussetzt, dann ist es sein Weg, wenn Jemand keinen voraussetzt, dann ist dieser Weg für ihn bestimmt. Am Ende des Weges angekommen, wissen wir vielleicht die Wahrheit, es sei denn, alle Wahrheiten sind für sich wahr, weil es keine absolute gibt, was ich für sehr wahrscheinlich halte.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

14.10.2016 um 22:32
Ein Buddha-Zitat:

Glaubt nicht bedingungslos den alten Manuskripten, glaubt überhaupt nicht an etwas, nur weil die Leute daran glauben – oder weil man es euch seit eurer Kindheit hat glauben lassen.
Ein sehr, sehr altes Zitat, ja. Ich habe es früher immer sehr gerne zitiert, als ich die ersten Schritte Richtung Buddhismus machte, weil mich die Aufforderung zum Prüfen sehr ansprach, das fehlte mir in anderen Religionen. @KL21
Zitat von KL21KL21 schrieb:Wie verhält es sich dann mit buddhistischen Texten ?
Ganz genauso. Auch den buddhistischen Schriften soll man nicht einfach so glauben.
Das ist auch etwas was den Buddhismus von den anderen Religionen unterscheidet. Man kann bestimmte Punkte der Lehre anders sehen, oder auch ablehnen, ohne dafür vom "Vorgesetzten", in diesem Fall Buddha, einen auf den Deckel bekommen. Ja vielmehr spornt er einen noch dazu an:
Wenn eure Einsicht meiner Lehre widerspricht, so sollt ihr eurer Einsicht folgen.
Buddha ruft hier zum selbstständigen Denken auf, er möchte nicht einfach als autoritär betrachtet werden, nach dem Motto:
"Das sagte Buddha, als würde es schon stimmen".

Und diese Erwartung übertrug er eben auch auf andere, wieso er darauf hinwies das man -niemandem- bedingungslos glauben sollte.

Ein typisches "Denk nach".
Ich sehe das so, alles was unserer eigenen Erfahrung wiederspricht, ist nicht unser Weg. (...) Am Ende des Weges angekommen, wissen wir vielleicht die Wahrheit, es sei denn, alle Wahrheiten sind für sich wahr, was ich für sehr wahrscheinlich halte.
Auch hier hat Buddha ein kleines Wort zu verlieren:
Es gibt nur zwei Fehler die man auf dem Weg zur Wahrheit machen kann: Nicht den ganzen Weg gehen und nicht beginnen.
In einer älteren Übersetzung des von dir erwähnten Zitates heißt es:
Glaubt nicht dem Hörensagen und heiligen Überlieferungen, nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmet an.
Und wenn man sich daran hält, dann spielt es keine Rolle welcher Weg am Ende der tatsächlich "richtige" ist.
Das entscheidet sich für die betrofffene Person (und deren Umfeld) nämlich nicht am Ende, sondern während des Weges.

Deshalb gefällt mir der Gedanke, das alle Wege für sich wahr sind, schon sehr gut :)


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

14.10.2016 um 22:51
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Und wenn man sich daran hält, dann spielt es keine Rolle welcher Weg am Ende der tatsächlich "richtige" ist.
Das entscheidet sich für die betrofffene Person (und deren Umfeld) nämlich nicht am Ende, sondern während des Weges.
Ok, während des Weges also, diese Erkenntnis hat mir gefehlt, ich danke dir für den Hinweis. Natürlich, es sei denn man lernt nichts auf seinem Weg, dann weiß man vielleicht auch am Ende nicht mehr. :)

Gute Nacht :)


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dedux ehemaliges Mitglied

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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

15.10.2016 um 10:56
@KL21
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Glaubt nicht dem Hörensagen und heiligen Überlieferungen, nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmet an.
Das stammt übrigens aus dem Kalama-Sutta (Anguttara-Nikaya III, 66):
Und es begaben sich die Kālāmer aus Kesaputta dorthin, wo der Erhabene weilte. Dort angelangt, brachten einige dem Erhabenen ihre Verehrung dar und setzten sich zur Seite nieder; einige begrüßten sich mit dem Erhabenen und setzten sich zur Seite nieder; einige streckten ihre zusammengelegten Hände dem Erhabenen entgegen und setzten sich zur Seite nieder; einige gaben Name und Familie kund und setzten sich zur Seite nieder; einige setzten sich schweigend zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, sprachen nun die Kālāmer aus Kesaputta zum Erhabenen also:

»Es kommen da, o Herr, einige Asketen und Brahmanen nach Kesaputta; die lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, den Glauben anderer aber beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen sie. Wieder andere Asketen und Brahmanen kommen nach Kesaputta, und auch diese lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, und den Glauben anderer beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen sie. Da sind wir denn, o Herr, im Unklaren, sind im Zweifel, wer wohl von diesen Asketen und Brahmanen Wahres, und wer Falsches lehrt.« -

»Recht habt ihr, Kālāmer, daß ihr da im Unklaren seid und Zweifel hegt. In einer Sache, bei der man wirklich im Unklaren sein kann, ist euch Zweifel aufgestiegen.

Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, (*1) nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben. ...

Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen.
Quelle: http://www.palikanon.com/angutt/a03_062-066.html

Jesus meinte in der Bergpredigt wohl dasselbe, als er sagte, dass man die richtigen Propheten "an ihren Früchten" erkennen soll:
15 Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. (Matthäus 24.4-5) (Matthäus 24.24) (2. Korinther 11.13-15) 16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? (Galater 5.19-22) (Jakobus 3.12) 17 Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. (Matthäus 12.33) 18 Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. 19 Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. (Matthäus 3.10) (Johannes 15.2) (Johannes 15.6) 20 Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
Quelle: http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/matthaeus/7/

Genau darum geht es.


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

15.10.2016 um 11:10
Mir ist die Predigt von Jesus bekannt, nur fehlt mir in dieser die Selbstkritik. @BioGenEthiker

Eben jene, die Buddha sehr deutlich zum Ausdruck bringt. Denn während man auch einfach den Buddhismus links liegen lassen kann, wenn man diesen für sich als Unheilsam erkennt, ist das bei Jesus Lehre wohl eher weniger so.
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen,
Denn wenn ich so etwas lese, kommt es mir so vor, als würde Jesus in aller erster Linie vor anderen warnen, ruft aber weniger dazu auf auch seine eigenen Worte zuerst einmal zu prüfen. (Vielleicht gibt es dazu eine Stelle)

Und die Möglichkeit diese dann auch abzulehnen, hat im Anbetracht dessen, was denjenigen erwartet, wenn er dies tut, natürlich eher weniger mit einer echten Entscheidungsfreiheit zu tun.

Was das Thema Selbstkritik betrifft, ist es mir im Allgemeinen sehr wichtig, das bewusst ist, das auch ich mich dieser Aussetze.
Denn während den letzten Tagen kam anscheinend besonders bei @Bublik79 ein Bild zustande, das wohl eher weniger mit echter Selbstkritik zu tun hat.

Hier gilt es für mich zu erwähnen, das weiterhin in Frage gestellt wird, ob Meister Dogen tatsächlich jemals nach China gereist ist und dort seinen Meister traf, weil bestimmte Schilderungen nicht schlüssig sein sollen.

Außerdem gibt es außer Dogen nur zwei weitere Quellen, die seinen Lehrer überhaupt erwähnen - wäre er tatsächlich so berühmt und bedeutend gewesen, gäbe es mehr Quellen. (Ähnlich wie bei Jesus)

Doch wir können noch viel früher ansetzen.

Bereits diese ganzen angeblichen chinesischen Übertragungen von Gewand und Schale als Symbol für die Weitergabe der Erleuchtungsbestätigung an einen Meister, ist historisch gesehen fragwürdig.

Diese Meister waren ja keine Regenten, deren royalen Stammbaum man nachverfolgen kann, sondern die klassischen chinesischen Zen-Meister waren wilde Gesellen, die sich bewusst außerhalb der Normen darstellten, Gedichte auf Baume gekritzelt haben sollen usw. Sie waren spontan und völlig frei in ihrem Ausdruck. Solche Leute sollen dann Wert auf Symbole wie Gewänder, oder die Bestätigung der Erleuchtung gelegt haben? Seeehr fragwürdig.

Rational gesehen sind also diese ganzen Bestätigungen "von Buddha Shakamuni bis zu meinem Lehrer" höchst spekulativ und alles andere als beweiskräftig. Dennoch unterscheidet man zwischen "authentischen Lehrern", die eine Dharma-Bestätigung erhalten haben und "selbst ernannten" Meistern, die ihre Lehre frei aus dem Boden stampfen.

Warum glauben Zennisten also an diese Dinge? An die Übertragung seit Buddhas Zeiten? Weil Menschen glauben wollen.

Auch hier sieht man, das die Geschichte alles andere als Lückenlos verlief. Trotzdem schätze ich die Zen Buddhistische Meditationspraxis und diese hindert mich ja nicht daran, mich auf die buddhistischen Schriften zu berufen, falls es nötig werden sollte.
(Nur mal so am Rande)


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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

15.10.2016 um 12:07
@GyatsoJigme
Im Inneren liegt ein Acker, dessen Bepflanzung von außen durchgeführt wird. Der Herr des Ackers sorgt für Licht und Regen, damit die Samen sprießen und Wind, damit die Pflanzen stark werden. Die Früchte, sofern sie gut sind, nähren den Geist. Die Früchte, sofern sie verdorben sind, fallen zu Boden und liefern Nährstoffe für die nächste Ernte.
Versucht man, die Samen vorher voneinander zu trennen, wird es eine schlechte Ernte, denn es wären sicher auch gute Früchte dabei hervorgekommen. Wenn man weiß, dass Feigen gut sind, bepflanzt man nicht den ganzen Acker damit, man würde sie irgendwann nicht mehr leiden können.


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15.10.2016 um 12:17
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Was das Thema Selbstkritik betrifft, ist es mir im Allgemeinen sehr wichtig, das bewusst ist, das auch ich mich dieser Aussetze.
Denn während den letzten Tagen kam anscheinend besonders bei @Bublik79 ein Bild zustande, das wohl eher weniger mit echter Selbstkritik zu tun hat.
Es mag auch so am Anfang gewesen sein, dass ich dich nur auf deine Beiträge über Zen Buddhismus reduziert sah (weil du nun mal fast nur über das schreibst) Aber dieses Bild von dir hat sich in letzten Tagen, nachdem ich in mehreren Threads deine Beiträge verfolgt habe geändert.
Ich erkenne mich wieder wenn ich die letzten Beiträge von dir sehe. Ich habe dich auch etwas gelobt, für deine vernünftige, selbstkritische, unabhängige, neutrale, logische Denkweise.

Ich habe eher das Gefühl das du von mir ein falsches Bild hast, weil ich meistens keine lange Beiträge und diese auch nicht mit komplizierten Wörtern genug verfasse. Ich habe das Gefühl dass du mich und meine Erfahrung auf Zen Buddhismus reduzierst.
Es geht darüber hinaus. Es ist nur schwer jemanden eine Erfahrung zu vermitteln der noch nicht die gleiche Erfahrung gemacht hat.

Am Anfang dachte ich ich wäre der Einzige der das erfahren hat, bis ich hier auf Menschen getroffen bin die dich in 2 Sätzen verstehen und wissen genau wovon man spricht.
Das zeigt mir dass obwohl wir alle individuelle Wege aber gleiche Erfahrungen haben, dass wir über Ziel einig sind.
Jeder Weg ist ein Weg!

Ehrlich ich bin so lange hier aber bin mir immer noch nicht sicher ob diese Erfahrung erzwingt werden kann, oder es aus Gnade kommt?


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15.10.2016 um 12:34
@GyatsoJigme
Durch Benutzung und Pflege bleibt das Schwert der Unterscheidung scharf.

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Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!

15.10.2016 um 12:47
Zitat von Bublik79Bublik79 schrieb:Ich habe das Gefühl dass du mich und meine Erfahrung auf Zen Buddhismus reduzierst.
Das zu tun würde gar keinen Sinn machen. Generell Menschen auf irgendwas zu reduzieren. Ob es nun irgendeine Religion, ein Hobby, Äußeres oder was auch immer ist. Es ist niemals gut, solches zu tun.

Das "Problem" entstand erst durch den Vorwurf mit den Bildern, aber darüber haben wir ja schon lange gesprochen.
Zitat von Bublik79Bublik79 schrieb:Jeder Weg ist ein Weg!
Da hast du natürlich vollkommen Recht.
Zitat von Bublik79Bublik79 schrieb:Ehrlich ich bin so lange hier aber bin mir immer noch nicht sicher ob diese Erfahrung erzwingt werden kann, oder es aus Gnade kommt?
Ich denke, das musst du für dich selbst beantworten.
Zitat von deduxdedux schrieb:Durch Benutzung und Pflege bleibt das Schwert der Unterscheidung scharf.
In der Tat. Nunmal ist "Unterscheidung" in unserer Gesellschaft und der damit verbundenen Sprache, ein Mittel, das es zu verwenden gilt.

Man kann sich schlecht davon fernhalten, wenn man arbeitet, zur Schule geht, oder andere gesellschaftliche Aktivitäten verfolgt.

Wir befinden uns leider nicht in einem buddhistischen Kloster, indem der dualistische Geist vollkommen losgelassen werden kann. @dedux


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15.10.2016 um 12:53
@GyatsoJigme
Die große Kunst ist das Recycling, denn wirklichen "Müll" gibt es in dieser Welt nicht. Zu Hause ist es leicht, den Geist ruhig zu halten doch "da draußen" geht das auch, wenn die "dualistischen Funktionen" dafür und nicht dagegen arbeiten.


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15.10.2016 um 14:46
Hier würde ich gerne einmal den Punkt anführen, der mich dazu brachte, die Wiedergeburt (im allgemeinen, spekualtiven Verständnis) weitgehend links liegen zu lassen. Diesen gab mir nämlich Buddha selbst.

Anatta, Nicht - Selbst. @dedux

Es ist dies die Kernlehre des ganzen Buddhismus, ohne deren Verständnis eine wirkliche Kenntnis des Buddhismus schlechterdings unmöglich ist, die einzige wirklich spezifisch buddhistische Lehre, mit der das ganze buddhistische Lehrgebäude steht und fällt. Alle anderen buddhistischen Lehren mögen mehr oder weniger auch in anderen Philosophien und Religionen anzutreffen sein, die Anattā-Lehre aber wurde in ihrer vollen Klarheit nur vom Buddha gewiesen, weshalb auch der Buddha als der anattā-vādī, der Verkünder der Unpersönlichkeit, bezeichnet wird.

Wer die Unpersönlichkeit des ganzen Daseins nicht durchschaut hat und nicht erkennt, daß es in Wirklichkeit nur diesen beständig sich verzehrenden Prozess des Entstehens und Vergehens geistiger und körperlicher Daseinsphänomene gibt, aber keine Ich-Wesenheit in oder hinter diesen Daseinserscheinungen, der ist außerstande, die vier Edlen Wahrheiten im richtigen Lichte zu erfassen. Er wird glauben, daß es eine Ichheit, eine Persönlichkeit sei, die das Leiden erfahre; eine Persönlichkeit, die böses oder gutes verübe und gemäß ihres Karma wiedergeboren werde; eine Persönlichkeit, die ins Nirwana eingehe; eine Persönlichkeit, die auf dem Achtfachen Pfade wandle.
Daher heißt es im Vis. XVI:

»Das Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da.
Die Taten gibt es, doch kein Täter findet sich.
Erlösen gibt es, doch nicht den erlösten Mann.
Den Pfad gibt es, doch keinen Wandrer sieht man da.«

http://www.palikanon.com/wtb/anatta.html

Und dazu folgende, Zen Buddhistische Geschichte.

Sehr befremdet wollte Kaiser Wu von Bodhidharma wissen: "Was ist die heilige Wahrheit des Buddhismus?"
Der erwiderte: "Grenzenlose Leere - und nichts Heiliges darin. "
Verwirrt und allmählich ärgerlich werdend fragte Kaiser Wu: "Wenn Ihr sagt, alles sei nichts, wer seid dann Ihr?"
Bodhidharma erwiderte: "Ich weiß es nicht."
Dazu fiel dem Kaiser nichts mehr ein, und Bodhidharma, der einsah, daß hier niemand seine Lehre verstehen würde, zog sich zurück und meditierte neun Jahre lang der Wand gegenüber.


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15.10.2016 um 14:50
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Denn während man auch einfach den Buddhismus links liegen lassen kann, wenn man diesen für sich als Unheilsam erkennt, ist das bei Jesus Lehre wohl eher weniger so.
Das ist richtig. Mir ging es aber mehr um die Parallelen zwischen Kalama-Sutta und dem Gleichnis von den Früchten. Wenn die Früchte gut sind, kann man den Lehren auch vertrauen. Sind die Früchte schlecht, sollte man die Lehren zurückweisen. Dass die Früchte, auf die Buddha verwies, nicht dieselben sind, auf die Jesus verwies, ergibt sich natürlich schon aus den verschiedenen historischen Kontexten, in denen beide lebten (wenn sie denn lebten ...).


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15.10.2016 um 14:58
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:die Wiedergeburt (im allgemeinen, spekualtiven Verständnis)
Dazu hat man sich in den Prajnaparamita-Sutras sehr umfangreich und detailliert geäußert. Jeder Mensch produziert Karma, der als "karmischer Samen" in das Speicher-Bewusstsein eingeht (alaya-vijnana), aus dem heraus sich dann - je nach Art des angesammelten Karmas - eine erneute Wiederverkörperung ergibt, die dann geboren wird. Es ist also nicht eine unsterbliche Seele, die hier wandert, sondern die Karma-Samen organisieren sich immer wieder neu zu einem Körper.

In dieser Art ist dann auch der Wiedergeburtsglaube der Tibeter zu verstehen. Die Tulkus stellen karmische Anhäufungen dar, die durch ihre Vorläufer aufgehäuft wurden.


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15.10.2016 um 14:59
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Dazu fiel dem Kaiser nichts mehr ein, und Bodhidharma, der einsah, daß hier niemand seine Lehre verstehen würde, zog sich zurück und meditierte neun Jahre lang der Wand gegenüber.
Wenn ich wirklich etwas am Buddhismus schätze, dann den Humor :D
Das Ungesehene ist immer hinter dem Blick, dreht man sich um, ist es immer noch dort *gg*


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15.10.2016 um 15:07
Ein Mann kam zu Tao-hsin, warf sich vor ihn auf den Boden und sagte "Lehre mich die Wahrheit." Tao-hsin reagierte nicht, daraufhin der Mann "Sag mir, wo ich suchen muss." Als er wieder keine Antwort bekam, flehte er "Ist das Leben den wirklich so leer?" Tao-hsin schüttelte den Kopf. Der Mann stand auf und ging.
 
Später sagte Tao-hsin "Ich hätte nicken sollen."



[...]






Tao-hsin sprach zu seinen Schülern "Mein Leben ist wie ein Schachspiel, der Gegner ist gut. Jeden meiner Züge scheint er zu kennen, immer ist er mir einen Schritt voraus. Je besser ich werde, je mehr ich kämpfe, über das Spiel lerne: Der Gegner wird auch immer besser. Und auf einmal erkannte ich: Ich spiele gegen mich selber. Mit dieser Erkenntnis konnte ich nicht besser spielen, aber freier."
 
Tao-hsin sagte auch "Der Weg zur Erkenntnis ist lang, sie selber ist kurz, erfrischend und irreversibel."
 

 
Ein Schüler fragte Tao-hsin "Was bleibt?" Tao-hsin antwortete "Nichts" und lachte herzhaft.
 



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15.10.2016 um 15:12
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:je nach Art des angesammelten Karmas - eine erneute Wiederverkörperung ergibt, die dann geboren wird.
Aber wer ist dieser Körper, von wem wird gesprochen. ?

Im allgemeinen Verständnis heißt es, man befinde sich im Rad der Wiedergeburten und bricht nur aus diesem heraus wenn man Erleuchtung erlangt. Bedeutet, man unterbricht den Fall der Wiedergeburt nur, wenn man Nirwana erreicht.

Aber wie will man (vorrausgesetzt man schafft es nicht) später, nach diesem Leben, noch davon wissen ?

Ich habe mir etliche Vorträge angesehen, besonders die von sehr zweifelhaften Buddhistischen Lehrern, die sich selbst tibetische Namen geben, und mir erzählen möchten das man doch bloß keine Organspende unterstützen soll, weil die eigene, persöhnliche, karmische Essenz ihre Zeit braucht um aus dem Körper zu fahren.

Die Frage ist, entspricht das noch der Buddhistischen Lehre ? Wo liegt die Grundlage dafür ?

Betrachten wir das Anatta mal weiter, so ließt sich:

Schüler des Buddhismus stehen manchmal vor dem intellektuellen Dilemma, dass die Lehre von Anatta und die Lehre der Wiedergeburt einander auszuschließen scheinen. Wenn es kein Selbst gibt, keine dauerhafte Essenz einer Person, was wird dann wiedergeboren?
Buddha diskutierte dies in einem Gespräch mit einem Brahmanen namens Kutadanta (Kūtadanta Sutta, 5. Lehrrede im Dígha Nikaya).

Es ist demnach lediglich der karmische Impuls, der die Verbindung zwischen den einzelnen Leben herstellt. Es gibt keine Substanz, die übertragen wird. Wie bei einer brennenden Kerze, der das Wachs ausgeht, wird in dem Moment des Verlöschens eine neue Kerze an der Flamme entzündet. So bleibt die Flamme erhalten, der Brennstoff ist ein neuer.


Das ist genau das, was du beschrieben hast, nicht weiter der Rede wert. Aber wie deckt sich das, mit dem Verständnis darüber was das für einen selbst bedeutet. Denn die Rede ist immer davon das man selbst ohne die Erleuchtung nicht aus dem Rad der Wiedergeburten austreten kann. Es heißt, ich werde wiedergeboren.

Doch nun entnehmen wir den Schriften das es weder ein Selbst, noch Mich, oder Dich gibt.

Liegt hier das klassische Problem der Sprachlichen Barriere vor, oder sind es verschiedene Auffasungen der Lehre ?

Ich habe da nämlich ein Verständnisproblem. @BioGenEthiker


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