Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!
14.10.2016 um 21:56Gut's Nächle, Leute :) Muss morgen früh raus..
dedux schrieb:denn es gibt Dinge, die sich zu erhalten lohnen.Ich habe wegen des Seins alles losgelassen, bis ich das Sein aus Liebe zu meiner Familie losgelassen habe.
Ein Buddha-Zitat:Ein sehr, sehr altes Zitat, ja. Ich habe es früher immer sehr gerne zitiert, als ich die ersten Schritte Richtung Buddhismus machte, weil mich die Aufforderung zum Prüfen sehr ansprach, das fehlte mir in anderen Religionen. @KL21
Glaubt nicht bedingungslos den alten Manuskripten, glaubt überhaupt nicht an etwas, nur weil die Leute daran glauben – oder weil man es euch seit eurer Kindheit hat glauben lassen.
KL21 schrieb:Wie verhält es sich dann mit buddhistischen Texten ?Ganz genauso. Auch den buddhistischen Schriften soll man nicht einfach so glauben.
Wenn eure Einsicht meiner Lehre widerspricht, so sollt ihr eurer Einsicht folgen.Buddha ruft hier zum selbstständigen Denken auf, er möchte nicht einfach als autoritär betrachtet werden, nach dem Motto:
Ich sehe das so, alles was unserer eigenen Erfahrung wiederspricht, ist nicht unser Weg. (...) Am Ende des Weges angekommen, wissen wir vielleicht die Wahrheit, es sei denn, alle Wahrheiten sind für sich wahr, was ich für sehr wahrscheinlich halte.Auch hier hat Buddha ein kleines Wort zu verlieren:
Es gibt nur zwei Fehler die man auf dem Weg zur Wahrheit machen kann: Nicht den ganzen Weg gehen und nicht beginnen.In einer älteren Übersetzung des von dir erwähnten Zitates heißt es:
Glaubt nicht dem Hörensagen und heiligen Überlieferungen, nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmet an.Und wenn man sich daran hält, dann spielt es keine Rolle welcher Weg am Ende der tatsächlich "richtige" ist.
GyatsoJigme schrieb:Und wenn man sich daran hält, dann spielt es keine Rolle welcher Weg am Ende der tatsächlich "richtige" ist.Ok, während des Weges also, diese Erkenntnis hat mir gefehlt, ich danke dir für den Hinweis. Natürlich, es sei denn man lernt nichts auf seinem Weg, dann weiß man vielleicht auch am Ende nicht mehr. :)
Das entscheidet sich für die betrofffene Person (und deren Umfeld) nämlich nicht am Ende, sondern während des Weges.
GyatsoJigme schrieb:Glaubt nicht dem Hörensagen und heiligen Überlieferungen, nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmet an.Das stammt übrigens aus dem Kalama-Sutta (Anguttara-Nikaya III, 66):
Und es begaben sich die Kālāmer aus Kesaputta dorthin, wo der Erhabene weilte. Dort angelangt, brachten einige dem Erhabenen ihre Verehrung dar und setzten sich zur Seite nieder; einige begrüßten sich mit dem Erhabenen und setzten sich zur Seite nieder; einige streckten ihre zusammengelegten Hände dem Erhabenen entgegen und setzten sich zur Seite nieder; einige gaben Name und Familie kund und setzten sich zur Seite nieder; einige setzten sich schweigend zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, sprachen nun die Kālāmer aus Kesaputta zum Erhabenen also:Quelle: http://www.palikanon.com/angutt/a03_062-066.html
»Es kommen da, o Herr, einige Asketen und Brahmanen nach Kesaputta; die lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, den Glauben anderer aber beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen sie. Wieder andere Asketen und Brahmanen kommen nach Kesaputta, und auch diese lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, und den Glauben anderer beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen sie. Da sind wir denn, o Herr, im Unklaren, sind im Zweifel, wer wohl von diesen Asketen und Brahmanen Wahres, und wer Falsches lehrt.« -
»Recht habt ihr, Kālāmer, daß ihr da im Unklaren seid und Zweifel hegt. In einer Sache, bei der man wirklich im Unklaren sein kann, ist euch Zweifel aufgestiegen.
Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, (*1) nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben. ...
Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen.
15 Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. (Matthäus 24.4-5) (Matthäus 24.24) (2. Korinther 11.13-15) 16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? (Galater 5.19-22) (Jakobus 3.12) 17 Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. (Matthäus 12.33) 18 Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. 19 Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. (Matthäus 3.10) (Johannes 15.2) (Johannes 15.6) 20 Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.Quelle: http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/matthaeus/7/
BioGenEthiker schrieb:Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen,Denn wenn ich so etwas lese, kommt es mir so vor, als würde Jesus in aller erster Linie vor anderen warnen, ruft aber weniger dazu auf auch seine eigenen Worte zuerst einmal zu prüfen. (Vielleicht gibt es dazu eine Stelle)
GyatsoJigme schrieb:Was das Thema Selbstkritik betrifft, ist es mir im Allgemeinen sehr wichtig, das bewusst ist, das auch ich mich dieser Aussetze.Es mag auch so am Anfang gewesen sein, dass ich dich nur auf deine Beiträge über Zen Buddhismus reduziert sah (weil du nun mal fast nur über das schreibst) Aber dieses Bild von dir hat sich in letzten Tagen, nachdem ich in mehreren Threads deine Beiträge verfolgt habe geändert.
Denn während den letzten Tagen kam anscheinend besonders bei @Bublik79 ein Bild zustande, das wohl eher weniger mit echter Selbstkritik zu tun hat.
Bublik79 schrieb:Ich habe das Gefühl dass du mich und meine Erfahrung auf Zen Buddhismus reduzierst.Das zu tun würde gar keinen Sinn machen. Generell Menschen auf irgendwas zu reduzieren. Ob es nun irgendeine Religion, ein Hobby, Äußeres oder was auch immer ist. Es ist niemals gut, solches zu tun.
Bublik79 schrieb:Jeder Weg ist ein Weg!Da hast du natürlich vollkommen Recht.
Bublik79 schrieb:Ehrlich ich bin so lange hier aber bin mir immer noch nicht sicher ob diese Erfahrung erzwingt werden kann, oder es aus Gnade kommt?Ich denke, das musst du für dich selbst beantworten.
dedux schrieb:Durch Benutzung und Pflege bleibt das Schwert der Unterscheidung scharf.In der Tat. Nunmal ist "Unterscheidung" in unserer Gesellschaft und der damit verbundenen Sprache, ein Mittel, das es zu verwenden gilt.
GyatsoJigme schrieb:Denn während man auch einfach den Buddhismus links liegen lassen kann, wenn man diesen für sich als Unheilsam erkennt, ist das bei Jesus Lehre wohl eher weniger so.Das ist richtig. Mir ging es aber mehr um die Parallelen zwischen Kalama-Sutta und dem Gleichnis von den Früchten. Wenn die Früchte gut sind, kann man den Lehren auch vertrauen. Sind die Früchte schlecht, sollte man die Lehren zurückweisen. Dass die Früchte, auf die Buddha verwies, nicht dieselben sind, auf die Jesus verwies, ergibt sich natürlich schon aus den verschiedenen historischen Kontexten, in denen beide lebten (wenn sie denn lebten ...).
GyatsoJigme schrieb:die Wiedergeburt (im allgemeinen, spekualtiven Verständnis)Dazu hat man sich in den Prajnaparamita-Sutras sehr umfangreich und detailliert geäußert. Jeder Mensch produziert Karma, der als "karmischer Samen" in das Speicher-Bewusstsein eingeht (alaya-vijnana), aus dem heraus sich dann - je nach Art des angesammelten Karmas - eine erneute Wiederverkörperung ergibt, die dann geboren wird. Es ist also nicht eine unsterbliche Seele, die hier wandert, sondern die Karma-Samen organisieren sich immer wieder neu zu einem Körper.
GyatsoJigme schrieb:Dazu fiel dem Kaiser nichts mehr ein, und Bodhidharma, der einsah, daß hier niemand seine Lehre verstehen würde, zog sich zurück und meditierte neun Jahre lang der Wand gegenüber.Wenn ich wirklich etwas am Buddhismus schätze, dann den Humor :D
BioGenEthiker schrieb:je nach Art des angesammelten Karmas - eine erneute Wiederverkörperung ergibt, die dann geboren wird.Aber wer ist dieser Körper, von wem wird gesprochen. ?