@martenot |
@mikemcbike Nun ja, ist oft so was man hört, erstmal vorweg, ich bin kein Christ und glaube nicht so an Gott, wie man glaubt, das wer glaubt, der an Gott glaubt.
Ich komme da tief aus der Philosophie und der Wissenschaft, auch Mathematik ist hier für mich sehr wichtig, Kombinatorik, Mengenlehre und Logik wie auch Informationstheorie. Also ich vertrete so ein wenig Physikalismus und ein wenig mehr dann Panpsychismus, drauf noch etwas tibetanischen Buddhismus.
So kann ich auch zu "Gott" sprechen, mal mehr und mal weniger, wobei ich mehr "Vater" sage. Mein echter Vater ist nur Erzeuger, wir haben da keine Basis, aber egal, das nur mal so zum Hintergrund.
Mit sieben Jahren gab es in der Schule Religionsunterricht, da ich nicht getauft bin, brauchte ich da nicht teilnehmen, blieb aber in der Klasse und hörte mir die Geschichten aus der Bibel an. Fand ich sehr spannend und habe mich dann schon gefragt, ob dieser Gott so existiert. Später sollte ich dann aus der Klasse, meine Mutter wollte nicht, dass ich mir das weiter anhöre, ich wollte das aber und so kam die Lehrerin zu uns nach Hause und sprach mit meiner Mutter und weil ich es wollte, durfte ich dann weiter dabei sein.
Und ja, im Laufe meiner Jugend hab ich mir dann immer mehr die Fragen gestellt, auf die Ihr nun "Gott" mal die Meinung gesagt habt.
Warum gibt es so viele schrecklich Dinge, so wirklich grausame Dinge, so viel Leid und vieles auch im Namen Gottes. Warum verhindert er es nicht, wenn er doch "allmächtig" ist?
Es ist nicht so einfach, dass hier nun in wenigen Worten wo zu beschreiben, aber ich versuche es einfach mal, ...
All das was wir als Leid wahrnehmen ist auch immer eine Frage der Perspektive, betrachtet man das Universum auf der Ebene der Teilchen, haben wir nur einen großen Tanz von Teilchen. Leid gibt es durch Innenwahrnehmung, Bewusstsein, und generell werten wir was ist, alles ist erstmal nur Veränderung, gut und böse sind wo relativ. Gehe ich über einen Sandstrand, formen meine Füße Spuren in den Sand, ich bin ein Schöpfer, aber ebenso zerstöre ich damit die Formen im Sand, welche durch die Wellen geschrieben wurden, ich bin ein Zerstörer.
Alles ist Veränderung, für Bewusstsein, für Existenz braucht es Veränderung, etwas das ist wird "zerstört" und neues "geschaffen".
Aber gehen wir noch mal von einer anderen Seite an die Sache rann, wie sähe ein Welt ohne Leid aus? Wie weit kann man alles nehmen und wie würden wir Menschen darauf reagieren, wenn eine Allmacht uns hier die Dinge vorgeben würde?
Wir sind wo schon frei im Handeln und ich will nun nicht auf den Determinismus noch eingehen, wir können uns die Hölle oder das Paradies erschaffen, jeder von uns, kann normal jeden Tag ein wenig bewegen. Wer schafft denn das Leid, den Schmerz, all was hier auf Erden, ist das Gott (egal wie nun definiert) oder sind es nicht doch wir Menschen? Sind es nicht wir Menschen, die sagen, wir würden im Namen Gottes handeln?
Und noch ein Punkt, betrachten wir das ganze Universum als Traum, wie ist es im Traum, wenn man dort Schmerzen hat, wenn es dort Leid gibt, und man dann erwacht? Wie "real" ist dieses Leid, dieser Schmerz?
Also ich sehe das wirklich auch als eine Frage der Perspektive, das es mich gibt, bewusst, warum sollte es nicht viel höhere Ebenen der Bewusstheit im Universum geben, von denen aus all das was wir hier erfahren, nicht mehr als nur ein Traum ist?
Nun gut, für Euch mal eben so als Anregung, eventuell bringt es ja hier den einen oder anderen etwas zum Grübeln.