Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?
27.08.2021 um 14:08Klappi schrieb:Es ist auch erstmal zu klären, wie man Gott definiert, bzw was ist überhaupt göttlich. Als alten Mann mit weißem Bart, der irgendwo ist und alles erschaffen hat und lenkt, so kann ich mir Gott definitiv nicht vorstellen.Mensch ist in seinem Ich-Sein ein fühlendes, denkendes, annehmendes, beeinflussbares, manipulativ veranlagtes, in Frage stellendes, bejahendes, billigendes, so auch ablehnendes, Wesen.
Wesen nach Duden
Summe der geistigen Eigenschaften, die einen Menschen auf bestimmte Weise in seinem Verhalten, in seiner Lebensweise, seiner Art, zu denken und zu fühlen und sich zu äußern, charakterisierenSuggestion:
Die manipulative Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfindung mit der Folge, dass die Manipulation nicht wahrgenommen wird.Quelle: Wikipedia: Suggestion
Wäre dem nicht so, gäbe es weder Wortführer noch Seelenfänger die darauf aus sind, in obskurem Kult von der Erleuchtung zu träumen. An sich zu erlangen aber anstelle besteht nehmen, einnehmen, was der Unversehrtheit an Körper und Geist (Psyche) nicht entgegen kommt.
Lange ist es her, glaubte man in Farbe funkelnde, sich bewegende Sterne, Planeten und der Erdtrabant mit seinen Mondphasen sind Götter. Punkt aus, damit hat es sich da gab es kein vielleicht, könnte sein oder sonstiges an Annahme sondern war davon überzeugt: «Es sind Götter!» Ab der Hochkultur Sumer besteht in Keilschrift verewigtes Zeitgeschehen, mit auch Gedankengut, z.B. was sie über ihre Ahnen zu berichten wussten. Für die Ahnen gab es die Götter ohne Namen, die auf oder über dem Berg wohnen da war das herbeiholen der Götter schon vollzogen. Somit war es an der Zeit die Gottheiten zu benennen und durch Epen in die Gesellschaftsstruktur mit einzubinden. Also umgekehrt, um die Bevölkerung in den Dienst der Götter zu stellen.
Die suggestiv Prägung, Götter haben den Mensch erschaffen um den Gottheiten die schwere Arbeit abzunehmen, je nach Epos um Kanäle für Wasserläufe auszuheben oder durch Feldarbeit die Nahrung für die Götter sicher zu stellen, stellte das Fundament der Ordnung des Gemeinwesens.
Wikipedia: Gemeinwesen
„Bezeichnung für jenen Typus der (Volks-) Gemeinschaft, in dem sich auf der Grundlage einer Vielzahl von gegeneinander abgrenzbaren Bedürfnissen, Fähigkeiten, Kenntnissen, Arbeitsbereichen usw. ein soziales Gefüge herausgebildet hat, in dem aufgrund überkommener Sitte und gesetzten Rechts die Angehörigen der Volksgemeinschaft jeweils bestimmten Ämtern und Ständen mit vorgegebenen Rechten, Pflichten und Funktionen zugeordnet sind.“[3]Die Götter ohne Namen, die auf oder über dem Berg wohnen, sind an sich die fiktiven Wesenheiten die zuerst die Ordnung im Himmel (Weltall, Universum) herstellten, dann mal das Werk angingen die Natur der Erde zu gestalten. Da die Arbeit für die niederen Götter (anscheinend) kräftezehrend war, wurde zur Entlastung der arbeitenden Götter der Mensch erschaffen. Hierzu gibt es 2 Varianten. Einmal um die Götter zu nähren, Ackerbau betreiben und 2. um Kanäle für den Wasserlauf auszuheben.
In Sumer wurde Land durch ein weit verzweigtes Kanalsystem kultiviert.
Die Priesterfürsten waren der Souverän. Sie regierten das Land, organisierten den Kanalbau, stellten den Bauherr, so auch die Logistik von Anfang - bis hin den Wasserlauf zur Bewässerung der jeweiligen Felder festzulegen. Also welche Wasserwege wo, für wie lange, geöffnet werden damit Wasser zu den jeweiligen Felder fliessen kann. Und wie könnte es anders sein, hatten sie die Tempel-Wirtschaft inne. Diese ihre Tempel wurden ja auch mal erstellt und zeigt auf das sogenannte Priesterfürsten, schon bevor sich Stadtstaaten bildeten, «very important» waren. Tempel waren zu diese Zeit nichts neues die gab es schon zu Göbekli Tepe, somit auch so was wie Priester, Kult-Meister mit Dienende wie man es noch Heute, jedes Jahr aufs neue, bei der Ostermesse des Papstes sehen kann.
Anhand dessen was bei Göbekli Tebe ausgegraben wurde, war zur Steinzeit der Gott-Gedanke bereits vorhanden. So es schon zuvor Interessengemeinschaften gab, wie bei Sumer die Priesterfürsten, die sich im hohen Stand befindend den Souverän stellten. Von daher besteht eine uralte Prägung in die jede nachfolgende Generation hinein geboren wurde. Irgendwann zuvor, ich nehme mal an ab da wo sich bei der Wesenheit des Menschen die Selbstwahrnehmung vollzog, stellten sich Fragen was denken so an sich hat wie: «Was bin ich, wo bin ich, was ist da über mir im Nachthimmel?» Wenn Leben vergeht, bleibt der Gedanke im Geiste «an die Ahnen erinnert werden» erhalten. Sie sind von daher nicht wirklich tot. Ein «oder doch?» stellt sich da nicht. Es liegt in der Natur der Wesenheit des Menschen neben sich, bei sich, über wie unter sich, wenn nicht in wie durch sich selbst, eine gefühlte imaginäre Anwesenheit zu generieren.
Imagination (lateinisch imago „Bild“) ist synonym mit Einbildung, Einbildungskraft, Phantasie, bildhaft anschaulichem Vorstellen.[1] Darunter wird die psychische Fähigkeit verstanden, sinnlich nicht gegenwärtige sogenannte innere Bilder im Geiste zu entwickeln oder sich an solche zu erinnern, sie zu kombinieren und diese mit dem inneren geistigen Auge anschaulich wahrzunehmen.Quelle: Wikipedia: Imagination
Bin da etwas abgeschweift :) zurück zu den Götter des Zweistromlandes.
Nun ja, Gottheiten haben auch ihre Bedürfnisse, es besteht auch da ein hinwirken zu Liberté, Egalité, Kamillentee :) So musste eine Gottheit bei der vorab gehenden Zeremonie «zur Erschaffung des Menschen» sein Lebe lassen. An sich stellt es ein Blutopfer zum rituellen Bade von Gottheiten. Danach wurde aus Lehm, der sich am Schenkel der ausführenden Schöpfer-Gottheit befand, eine Menschenform modelliert. Da der Lehm schon beim rituellen Bade am Schenkel der Gottheit anhaftete, war da Blut der geopferten Gottheit mit dabei. Der Schöpfergott ist allerdings nur der Künstler, also derjenige der die Form modellierte. Leben gebend da blieb man bei Mutter Natur, obliegt der Frau. Was ja bei Gott aus sich heraus besteht, Form modellieren und mit auch Leben gebend aber dem war nicht immer so.
Zu Gott gab es mal den weiblichen Part, sozusagen Frau Gott, die Frau von Gott mit Name Aschera. Die hat man auf das Hinwirken im Glaube an den einen Gott mit Nachdruck vergessen lassen. Aus dem Auge aus dem Sinn da half man gerne mal nach und zerstörte rigoros Bildnisse der Ashera.
Bis heute hat man neben etwa 1000 weiblichen Tonfiguren auch Inschriften in Gräbern und Privathäusern aus der Zeit zwischen dem 8. und 6. Jh. v. Chr. gefunden, in denen neben JHWH auch Aschera verehrt wird. Im Nord- und im Südreich hatte JHWH daher vermutlich eine göttliche Partnerin und es ist wahrscheinlich, dass die Bildnisse dieser beiden Götter sogar – bis zu seiner Zerstörung durch Nebukadnezar – gemeinsam im Jerusalemer Tempel standen.Quelle: Wikipedia: Aschera
Wer Aufmerksam dabei ist wird feststellen, wie es bis hin zum Exil mit dem Gebot keine anderen Götter neben Gott zu haben und auch, sich kein Bildnis von Gott machen, bestellt war. Also gar nicht was aufzeigt, dass das Eine wie Andere keine mosaische Gebote stellt sondern erst im Exil entstanden ist.
Sonstige Quellen:
Wikipedia: Enki und Nammu
Wikipedia: Enūma eliš
Wikipedia: Atraḫasis-Epos
Wikipedia: Šassuratu