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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

2.137 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Islam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

30.08.2021 um 17:29
Zitat von DurielDuriel schrieb:Glaubt wirklich jemand, dass kleine Kinder sich freiwillige entscheiden sadistisch zu sein? Oder überhaupt jemand sich: "Heute möchte ich Mal saditische Gelüste haben und morgen möchte ich nur von Nächsenliebe durchdrungen sein?
Natürlich nicht. Das tut ein erwachsener Sadist aber auch nicht. Drum ist ein Psychopath ja psychisch krank. Sie haben ein Problem mit ihrer Impulskontrolle.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Mit Blick auf die letzten Seiten: Immer wieder erstaunlich, wie bibelfest unsere Atheisten so sind.... :D
Klar! Ich muss ja wissen, wovon ich überhaupt spreche, bevor ich es zerlege. 😆
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Ein dreijähriger Sadist? Ich schätze da hätten Psychologen einiges dazu zu sagen - über das Projektionsverhalten Erwachsener nämlich. Kinder spiegeln höchstens den Sadismus ihrer Umwelt. Aber auch erst wenn sie alt und selbständig genug dazu sind, ein Baby kann schlicht kein Sadist sein. Und auch Babys sterben, durch Kriege, Unfälle, bei Selbstmordattentaten oder Naturkatastrophen. Sind sie dann "schuldig" an irgendwas?
Das gibt es leider, dazu gibt es Literatur: https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1026/0942-5403.16.4.260
https://www.psymag.de/9162/psychopathische-tendenzen-kindern-psychopathie/

Vielleicht Babys noch nicht, die können ja generell noch nicht viel machen. Kinder jedoch schon.

Zu deiner Frage mit der Schuld: habe ich im letzten Beitrag schon beantwortet, wie das Gläubige im Allgemeinen sehen.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich selbst bin nicht besonders bibelfest, aber es wundert mich nicht, da viele Atheisten ja trotzdem religiös erzogen wurden und sich erst später dazu entschieden haben, nicht mehr zu glauben. So mancher hat sich vielleicht gerade deswegen von den Religionen abgewandt, weil er/sie die Bibel gut kennt und genau gelesen hat.
Genauso war das beispielsweise bei mir.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

30.08.2021 um 17:30
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Selbst die ganz normalen Lebensumstände dieser Zeit würden wir Heutigen als alles andere als "bestmögliche Welt" bezeichnen. Übrigens hätte man auch damals schon Kriege und Armut bekämpfen und verhindern können - wenn man gewollt hätte. Wollte aber niemand, der dran beteiligt war und sich für einen Gewinner hielt, genau wie heute auch. Und von unserer heutigen Welt können wir immer noch nicht sagen, daß sie die bestmögliche wäre und keine bessere denkbar oder machbar wäre. Das war immer ein Hirngespinst, auch zur Zeit von Leibniz, und er hätte es besser wissen müssen. Aber wahrscheinlich ging es bei dieser Aussage einfach darum, den Mächtigen seiner Zeit, zu denen auch die Kirchen gehörten, Honig um den Bart zu schmieren. Ungerechtfertigte Lobhudelei.
Ich weiß nicht, ob wir in der "besten" logisch möglichen Welt leben. Aber wenn ich einen logisches Widerspruch in einem Gottesbild finden will (z.B. in der Kombination aus Allmacht, Allgüte und Allwissen), dann muss ich zeigen, dass eben dieser auch automatisch aus den Eigenschaften folgt. Wenn du nun sagst, wir leben nicht in der besten logisch möglichen Welt (was du tun kannst), dann trägst du die Beweislast - es geht ja nicht um die Existenz eines solchen Gottes, sondern darum, die Behauptung, dass dieser unmöglich ist, zu belegen. Ich sage halt, du wirst das kaum logisch zeigen können, da du nicht allwissend bist und die Zielfunktion nicht kennst.


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30.08.2021 um 17:46
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ich weiß nicht, ob wir in der "besten" logisch möglichen Welt leben. Aber wenn ich einen logisches Widerspruch in einem Gottesbild finden will (z.B. in der Kombination aus Allmacht, Allgüte und Allwissen), dann muss ich zeigen, dass eben dieser auch automatisch aus den Eigenschaften folgt. Wenn du nun sagst, wir leben nicht in der besten logisch möglichen Welt (was du tun kannst), dann trägst du die Beweislast - es geht ja nicht um die Existenz eines solchen Gottes, sondern darum, die Behauptung, dass dieser unmöglich ist, zu belegen. Ich sage halt, du wirst das kaum logisch zeigen können, da du nicht allwissend bist und die Zielfunktion nicht kennst.
Typische Beweislastumkehr von Theisten.
Das die Welt heute besser ist als vor 100 oder Tausend Jahren, beweist doch ein deutig, dass sie besser sein kann als sie ist.


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30.08.2021 um 17:48
Zitat von caligae168caligae168 schrieb:Es gibt inzwischen den Begriff des selektiven Bibellesens.Vielleicht solltet ihr auch mal über diesen Begriff nachdenken.
Klar, wer die Bibel mit der heutigen Prä-Astronautikbrille statt im Kontext ihres historisch-kulturellen Entstehungsprozesses liest, wird natürlich, oh Wunder, auch jede Menge versteckte "Hinweise" zu "Hologrammen", "hochtechnisierten Fluggeräten", beeindruckende Hightechshows und viele andere Stargate-Adaptionen sowie natürlich auch außerirdische Botschaften getarnt als göttliche Gebote finden.

Wie sinnvoll das wirklich ist, steht nochmal auf einem anderen Blatt.


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30.08.2021 um 17:49
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Natürlich nicht. Das tut ein erwachsener Sadist aber auch nicht. Drum ist ein Psychopath ja psychisch krank. Sie haben ein Problem mit ihrer Impulskontrolle.
Alle kleinen Kinder haben ein Problem mit der Impulskontrolle. Nicht einfach so "impulsiv" dem Ball hinterher über die Straße zu laufen, sondern erst zu schauen ob ein Auto fährt oder nicht, müssen sie erst lernen. Oder einfach alles in den Mund zu stecken. Oder eine Katze am Schwanz zu ziehen, weil es lustig ist wie sie dann kreischt. Und trotzdem nennen wir sie nicht Psychopathen, sondern "unschuldig", weil sie es einfach noch nicht besser wissen. Der Psychopath dagegen weiß es besser und tut es trotzdem.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Wenn du nun sagst, wir leben nicht in der besten logisch möglichen Welt (was du tun kannst), dann trägst du die Beweislast
Welch einfacherer Beweis als, daß man vieles besser machen könnte als es jetzt ist? Es fehlt häufig nur der Willen. Daß Krieg und Armut und Elend nix gut sind, wußte man auch schon zu Lebzeiten von Leibniz. Schon damals hätte man vieles besser machen können, mit den viel geringeren Mitteln die man damals zur Verfügung hatte. Hat man aber nicht. Ergo nicht die beste aller möglichen Welten. Zu keiner Zeit, seit der Mensch damit begonnen hat, in Gesellschaften zu leben und seine Umwelt großflächig zu beeinflussen. Die Natur schert sich bekanntlich nicht um Begriffe wie gut oder böse oder "beste mögliche Welt". Für wen soll es denn die beste Welt sein, außer für den Menschen.
Wenn man aber einen Gott an diese Eigenschaft hängt, hat man automatisch ein Problem. Keine beste aller Welten = miese Arbeit, die dieser (angebliche) Gott abgeliefert hat. War vermutlich sein erster Versuch, der geht oft in die Hose. Daher: Allwissenheit? Offensichtlich nicht vorhanden, sonst wäre das Ergebnis im voraus klar gewesen.


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30.08.2021 um 18:04
Zitat von DurielDuriel schrieb:Typische Beweislastumkehr von Theisten.
Das ist falsch. Leider kommt es bei solchen Diskussionen immer wieder zur Verwirrung, weil "Beweislast" so ein Trigger ist. Letztendlich ist es aber ganz einfach:
  • Wer die Existenz von Etwas behauptet, muss belegen.
Falls also ein Theist sagt, "es gibt einen allmächtigen, allgütigen und allwissenden Gott", dann trägt dieser Theist die Beweislast. Ein Atheist kann es sich einfach machen, denn er "glaubt" nicht an so einen Gott, solange es keine Belege/Beweise gibt. Ein Antitheist, der behauptet, ein solcher Gott wäre unmöglich, kommt aus der Nummer aber nicht so einfach raus. Denn er trägt durchaus die Beweislast, genau das zu zeigen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Welch einfacherer Beweis als, daß man vieles besser machen könnte als es jetzt ist? Es fehlt häufig nur der Willen. Daß Krieg und Armut und Elend nix gut sind, wußte man auch schon zu Lebzeiten von Leibniz. Schon damals hätte man vieles besser machen können, mit den viel geringeren Mitteln die man damals zur Verfügung hatte. Hat man aber nicht. Ergo nicht die beste aller möglichen Welten. Zu keiner Zeit, seit der Mensch damit begonnen hat, in Gesellschaften zu leben und seine Umwelt großflächig zu beeinflussen. Die Natur schert sich bekanntlich nicht um Begriffe wie gut oder böse oder "beste mögliche Welt". Für wen soll es denn die beste Welt sein, außer für den Menschen.
Wenn man aber einen Gott an diese Eigenschaft hängt, hat man automatisch ein Problem. Keine beste aller Welten = miese Arbeit, die dieser (angebliche) Gott abgeliefert hat. War vermutlich sein erster Versuch, der geht oft in die Hose. Daher: Allwissenheit? Offensichtlich nicht vorhanden, sonst wäre das Ergebnis im voraus klar gewesen.
Ganz offen, ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass wir in der besten möglichen Welt leben. Wenn ich, statt hier am Rechner zu sitzen, hinausginge, um einem Obdachlosen etwas zu Essen zu kaufen, dann wäre die Welt ein Stück besser. Oder nicht?

Wir führen hier aber eine philosophische Diskussion und es geht um Kern darum, zu zeigen, dass diese Welt nicht die beste aller möglichen sein kann. Und genau das kann ich nicht. Ich müsste allwissend sein, um zu überblicken, welche Konsequenzen meine Handlungen in der Gesamtheit betrachtet haben. Insbesondere wird es spätestens dann schwierig, wo wir konkurrierende, zu optimierende Variablen haben. Wenn es einen solchen Gott gäbe, wäre uns die Zielfunktion nicht bekannt (maximiere "Wohlergehen", maximiere "Bildung"? Maximiere "Freiheit"?). Daher halte ich es für aussichtslos, zeigen zu wollen, dass es nicht die beste mögliche Welt ist, auch wenn unsere Intuition etwas anderes sagt. Am Ende geht es ja nicht darum, zu beweisen, dass sie es ist. Es geht nur darum, den inneren Widerspruch zu vermeiden. Wer an einen AAA-Gott glaubt, tut das ja nicht wegen der Theodizee, sondern trotz dem Leid auf der Welt.


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30.08.2021 um 18:11
Die "beste aller Welten" geht vermutlich auf den Spruch von Aristoteles zurück, der behauptet hat "Die Natur schafft immer von dem was möglich ist, das beste."
Ebenso falsch, weil wir heute wissen, daß die Natur sich lediglich auf Notwendigkeiten beschränkt, alles was nicht notwendig ist wird von der Selektion meist ziemlich schnell gecancelt, als überflüssige Ressourcenverschwendung. Wenn Überreste übrigbleiben, denken wir an die Weisheitszähne und den Blinddarmfortsatz des Menschen, dann häufig weil deren Gene mit anderen, weiterhin nötigen Funktionen zusammenhängen. Und wenn ein Mensch einen Muskel längere Zeit nicht benutzt, gilt er als unnötig und schwindet dahin, der Körper baut ihn ab. Unangenehm bei Raumfahrern in der Schwerelosigkeit und Kranken und Gelähmten, die ihre Muskeln dauerhaft nicht bewegen können. Das ist eindeutig nicht "das beste".


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30.08.2021 um 18:15
Die meisten Menschen glauben an Götter, weil sie sich einen Vorteil davon versprechen, wenn nicht im Diesseits, dann in einem angenommenen Jenseits. Da ist Leid wenig relevant, solange es (meistens) jemand anderen trifft, und wenn es einen selber mal erwischt - dann hat man ja die frommen Versprechen, daß man dafür spätestens im Jenseits extra belohnt wird. Trostprinzip.


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30.08.2021 um 18:19
@T.Rick

Wie gesagt, du kennst die Zielfunktion nicht, dies macht eine Bewertung schwierig. Wenn ich 2 Leute frage, wie für sie die perfekte Welt aussieht, bekomme ich wohl 2 Antworten. Und die "beste", die logisch möglich wäre, ist noch wesentlich komplexer zu denken. Da fängt es schon an. Deswegen sage ich ja oben. Man müsste allwissend sein, um das final bewerten zu können.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Die meisten Menschen glauben an Götter, weil sie sich einen Vorteil davon versprechen, wenn nicht im Diesseits, dann in einem angenommenen Jenseits
Naja, die meisten Menschen glauben an Götter, weil sie es für wahr halten. Weil diese womöglich Antworten auf fundamentale Fragen bieten und es für sie schlichtweg plausiebel scheint (und zwar egal, ob es das nun objektiv ist oder nicht). Sie entscheiden sich ja nicht einfach bewusst dafür, gläubig zu sein.


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30.08.2021 um 18:23
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Alle kleinen Kinder haben ein Problem mit der Impulskontrolle. Nicht einfach so "impulsiv" dem Ball hinterher über die Straße zu laufen, sondern erst zu schauen ob ein Auto fährt oder nicht, müssen sie erst lernen. Oder einfach alles in den Mund zu stecken. Oder eine Katze am Schwanz zu ziehen, weil es lustig ist wie sie dann kreischt. Und trotzdem nennen wir sie nicht Psychopathen, sondern "unschuldig", weil sie es einfach noch nicht besser wissen. Der Psychopath dagegen weiß es besser und tut es trotzdem.
Ja natürlich, das besagt aber nicht, dass es nicht auch Kinder gäbe, die nunmal Psychopathen sind. Die tun dann eben andere Dinge, als nur einem Ball nachlaufen oder eine Katze am Schwanz ziehen. Wir werden jetzt off topic, die Quellen hab ich ja bereits gepostet, wenn es dich interessiert.


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30.08.2021 um 18:23
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Die Frage ist aber immer, ob wir wissen können, dass eine bessere Welt logisch möglich ist.
Dazu kommt, dass sich natürlich auch die Frage stellt, unter welchem Gesichtspunkt denn die "Güte" einer Welt überhaupt bemessen werden soll. Ich hatte dazu - nach @Duriel's Einwand neulich - auch noch einmal ein wenig recherchiert, allerdings ist die Problematik nun einmal ziemlich komplex bzw. weitaus komplexer als sie etwa bei Wikipedia dargestellt wird, wobei man aber bereits dort an der einen oder anderen Stelle nachlesen kann:

"Die wirkliche Welt ist die beste u. a. in dem Sinne, dass das Gute in ihr [...] nicht mit einem geringeren Maß an Übel verwirklicht werden kann. Außerdem ist die „beste aller möglichen Welten“ dynamisch gedacht: Nicht der derzeitige Zustand der Welt ist der bestmögliche, sondern die Welt mit ihrem Entwicklungspotential ist die beste aller möglichen Welten.

Gerade dieses Entwicklungspotential ermöglicht es, den derzeitigen Zustand zu verbessern, nicht hin auf einen utopischen Endpunkt, sondern immer weiter, in einem nicht endenden Prozess der ständigen sich überbietenden Entwicklung."

Wikipedia: Gottfried Wilhelm Leibniz#Beste aller möglichen Welten

Und an anderer Stelle heißt es etwa...

The physiologist Emil du Bois-Reymond, in his "Leibnizian Thoughts in Modern Science" (1870), wrote that Leibniz thought of God as a mathematician:

As is well known, the theory of the maxima and minima of functions was indebted to him for the greatest progress through the discovery of the method of tangents. Well, he conceives God in the creation of the world like a mathematician who is solving a minimum problem, or rather, in our modern phraseology, a problem in the calculus of variations – the question being to determine among an infinite number of possible worlds, that for which the sum of necessary evil is a minimum.

Du Bois-Reymond went on to argue that even Charles Darwin supported a version of Leibniz's perfect world, since every organism can be understood as relatively adapted to its environment at any point in its evolution.

Wikipedia: Best of all possible worlds

Wenn man von Komplexitätstheorie, Optimierungsverfahren etc. pp. keine Ahnung hat, kann man damit natürlich herzlich wenig anfangen. Aber von der Sache her stellt sich eine ähnliche Problematik bspw. für die moderne Spieleindustrie beim Design von teils sehr komplexen Open Worlds... Und hier zitiere ich nur mal auf die Schnelle aus dem Klappentext eines Buches über "Procedural Generation in Game Design":

"Making a game can be an intensive process, and if not planned accurately can easily run over budget. The use of procedural generation in game design can help with the intricate and multifarious aspects of game development; thus facilitating cost reduction. This form of development enables games to create their play areas, objects and stories based on a set of rules, rather than relying on the developer to handcraft each element individually."
https://www.routledge.com/Procedural-Generation-in-Game-Design/Short-Adams/p/book/9781498799195

Und wenn man die dahinterstehende Problematik sowie die entsprechenden Lösungsansätze erst einmal geschnallt hat, bekommt man vielleicht auch einen Hauch einer Ahnung davon, warum es nämlich alles andere als intelligent und einfach nur unfassbar dämlich wäre, bspw. jedes Lebewesen quasi per Hand zu kreieren, anstatt es einem ausgeklügeltem Prozess (ein Schelm, wer jetzt an Evolution denkt...) zu überlassen, auch wenn man mit so kleineren aber letztendlich vertretbaren Fehlern wie dem berühmten Nervus laryngeus recurrens bei der Giraffe leben muss...
Zitat von DurielDuriel schrieb:Das die Welt heute besser ist als vor 100 oder Tausend Jahren, beweist doch ein deutig, dass sie besser sein kann als sie ist.
Nö, du kapierst nur die Problematik bzw. die Argumentation von Leibniz nicht (s.o.). Es geht eben auch gerade nicht darum, jeden gottverfluchten Furz per Hand zu designen, sondern gewissermaßen ein "Grundgerüst" von Welt zu liefern, in dessen Rahmen sie sich weiter entfalten und die man dann bspw. auch getrost sich selbst überlassen kann, ohne permanent eingreifen zu müssen, und wo deren Lebenwesen gewisse Gestaltungsspielräume besitzen, um sich die Welt nach ihren eigenen Maßstäben zu gestalten.


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30.08.2021 um 18:31
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Die "beste aller Welten" geht vermutlich auf den Spruch von Aristoteles zurück, der behauptet hat "Die Natur schafft immer von dem was möglich ist, das beste."
Ebenso falsch, weil wir heute wissen, daß die Natur sich lediglich auf Notwendigkeiten beschränkt, alles was nicht notwendig ist wird von der Selektion meist ziemlich schnell gecancelt, als überflüssige Ressourcenverschwendung.
Mit deinem Einwand bestätigst du doch nur genau das, was du zu bestreiten versuchst. Es sei denn, du hältst Ressourcenverschwendung für die bessere Wahl...
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Das ist eindeutig nicht "das beste".
Dann erkläre uns: Was ist "das beste"...? Wie würdest du die Welt und sämtliche Lebewesen erschaffen? Auch alle von Hand designt, permanent überwacht und per "göttliche Intervention" durch T.Rick korrigiert, falls doch mal was schiefgeht in den nächsten drölfzig Milliarden Jahren? :D


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30.08.2021 um 18:34
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ich müsste allwissend sein, um zu überblicken, welche Konsequenzen meine Handlungen in der Gesamtheit betrachtet haben.
Fehleinschätzung, es geht ja nicht um irgendeine "beste Welt" in der Zukunft (Konsequenzen), sondern schon um das Jetzt, und da ist von "bester Welt" nichts zu sehen. Weil es nämlich auch jetzt zahllose Möglichkeiten zur Verbesserung gäbe. In der Behauptung von Leibniz war nichts von irgendeinem Ziel oder Zukunft erwähnt, sondern daß "jetzt" (zu seiner Zeit!) schon die beste aller Welten existieren würde. Was sie definitiv nicht war und bis heute nicht ist.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Es geht eben auch gerade nicht darum, jeden gottverfluchten Furz per Hand zu designen, sondern gewissermaßen ein "Grundgerüst" von Welt zu liefern, in dessen Rahmen sie sich weiter entfalten und die man dann bspw. auch getrost sich selbst überlassen kann, ohne permanent eingreifen zu müssen, und wo deren Lebenwesen gewisse Gestaltungsspielräume besitzen, um sich die Welt nach ihren eigenen Maßstäben zu gestalten.
Die Gestaltungsspielräume sind aber trotz allem begrenzt, zum Beispiel genetisch. Ein Lebewesen kann nicht nach Belieben seine Grundkonstruktion ändern, selbst wenn eine Veränderung der Umwelt sie erfordern täte, es kann nur nach seinen eigenen begrenzten Möglichkeiten zu kompensieren versuchen oder aussterben. Ich glaube nicht, daß so ein imaginärer Designer auch Großkatastrophen, die unkalkulierbare Aussterbewellen hervorrufen, wie Meteoriteneinschläge oder massive Klimaveränderungen, mit einplant.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:falls doch mal was schiefgeht in den nächsten drölfzig Milliarden Jahren? :D
"Schiefgehen" ist doch schon ein Hinweis, daß etwas nicht so ganz gelungen ist. In einer perfekten Schöpfung geht nichts schief.


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30.08.2021 um 18:49
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Fehleinschätzung, es geht ja nicht um irgendeine "beste Welt" in der Zukunft (Konsequenzen), sondern schon um das Jetzt, und da ist von "bester Welt" nichts zu sehen. Weil es nämlich auch jetzt zahllose Möglichkeiten zur Verbesserung gäbe. In der Behauptung von Leibniz war nichts von irgendeinem Ziel oder Zukunft erwähnt, sondern daß "jetzt" (zu seiner Zeit!) schon die beste aller Welten existieren würde. Was sie definitiv nicht war und bis heute nicht ist.
Siehe Noumenons Beitrag. Ich sehe hier keine Fehleinschätzung, wenn ich sage, dass ich nicht bewerten kann, ob es die beste mögliche Welt ist, in der wir leben. Die potentiell "zahllosen Möglichkeiten zur Verbesserung" implizieren, dass dass du eine eigene Zielfunktion unterstellst und danach optimierst. Die Frage ist aber immer noch, ob man das Gute in der Welt mit weniger Übel erreichen könnte - und zwar gesamthaft. Mir fällt es schon schwer zu bewerten, was genau "Gut" ist (siehe oben..Wohlstand? Bildung?...)


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30.08.2021 um 18:54
Wenn Du einen Weg findest "gesamthaft" (gibt es das Wort überhaupt?) zu handeln dann heraus damit, wenn es aber keinen gibt, bleibt nur eine Maßnahme nach oder neben der anderen. Und welches Ziel, das ist sowohl menschen- als auch umweltdefiniert, denn was bringt es dem Menschen, sein kurzes Leben im Luxus zu verbringen, wenn in dieser Zeit die Natur total auf den Hund kommt. Eine "beste" Welt sollte in jeder erdenklichen Hinsicht die beste sein, nicht nur auf den Menschen bezogen. Aber davon ist eine fressen- und gefressen-werden-Welt sehr weit entfernt.


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30.08.2021 um 19:06
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Wenn Du einen Weg findest "gesamthaft" (gibt es das Wort überhaupt?) zu handeln dann heraus damit, wenn es aber keinen gibt, bleibt nur eine Maßnahme nach oder neben der anderen. Und welches Ziel, das ist sowohl menschen- als auch umweltdefiniert, denn was bringt es dem Menschen, sein kurzes Leben im Luxus zu verbringen, wenn in dieser Zeit die Natur total auf den Hund kommt. Eine "beste" Welt sollte in jeder erdenklichen Hinsicht die beste sein, nicht nur auf den Menschen bezogen. Aber davon ist eine fressen- und gefressen-werden-Welt sehr weit entfernt.
Ich kenne keinen, ich bin aber nicht allwissend. Im Übrigen ist es interessant, dass du nun schreibst, die beste mögliche Welt dürfe nicht nur uns Menschen einbeziehen. Das macht es nur komplexer und menschliche Katastrophen schwieriger zu bewerten, denn demnach wäre menschliches Leid nicht der einzige relevante Aspekt. Und genau da drehen wir uns halt im Kreis. Ich kann nicht bewerten, ob es eine logisch mögliche Welt gibt, in der es mehr "Gutes" mit weniger "Bösem" gäbe.

PS: Ja gesamthaft gibt es ;) https://www.duden.de/rechtschreibung/gesamthaft_pauschal_vollstaendig


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30.08.2021 um 19:14
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ich kann nicht bewerten, ob es eine logisch mögliche Welt gibt, in der es mehr "Gutes" mit weniger "Bösem" gäbe.
Die Welt ist polar unser Denken auch, heißt, wenn wir das Eine denken muss es zwingend auch den Gegensatz dazu geben. Da es keinen Stillstand gibt, liegt in jeglicher Bewegung die Auflösung des Vorausgegangenen und zwar begünstigt durch die Zeit.Und wenn es einen Anfang gibt ist das Ende naheliegend. Zudem gibt es nicht nur ein Entweder - Oder, sondern ein Sowohl als Auch , ein Sosein aber auch ein Anderssein uhnd zwar nicht in Schwarz oder Weiß, sondern in unzähligen Schattierungen und Abstufungen. Wer also nur Gutes will, muss das Ungute zwingend in Kauf nehmen, weil das Eine ohne das Andere nicht existiert.


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30.08.2021 um 19:55
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ein Antitheist, der behauptet, ein solcher Gott wäre unmöglich, kommt aus der Nummer aber nicht so einfach raus. Denn er trägt durchaus die Beweislast, genau das zu zeigen.
Muss jemand, der Behauptet der Yeti existeirt nicht beweisen, dass er nicht existeirt. Die Yetiforschung bezahlen (Theologie an Hochschulen) und Menschenrechtsverletzungen im Namen der Yetigläubigen tolerieren (Homophobie der Kirche)?
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Nicht der derzeitige Zustand der Welt ist der bestmögliche, sondern die Welt mit ihrem Entwicklungspotential ist die beste aller möglichen Welten.
Welche Welt wäre bester? Eine wo der Holocaust einen Tag länger wäre oder nicht?
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Nö, du kapierst nur die Problematik bzw. die Argumentation von Leibniz nicht (s.o.). Es geht eben auch gerade nicht darum, jeden gottverfluchten Furz per Hand zu designen, sondern gewissermaßen ein "Grundgerüst" von Welt zu liefern, in dessen Rahmen sie sich weiter entfalten und die man dann bspw. auch getrost sich selbst überlassen kann, ohne permanent eingreifen zu müssen, und wo deren Lebenwesen gewisse Gestaltungsspielräume besitzen, um sich die Welt nach ihren eigenen Maßstäben zu gestalten.
Gott ist allmächtig und greift laut Bibel öfter Mal ein. Wo ist das Problem, ist der alte Sack zu faul?
Die Welt würde auch, sogar besser funktionieren, wenn Gott den Mensch nur ein wenig friedfertiger gemacht hätte. Oder vegan, dann würde Millarden Tiere nicht leiden.


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30.08.2021 um 20:02
Zitat von DurielDuriel schrieb:Muss jemand, der Behauptet der Yeti existeirt nicht beweisen, dass er nicht existeirt. Die Yetiforschung bezahlen (Theologie an Hochschulen) und Menschenrechtsverletzungen im Namen der Yetigläubigen tolerieren (Homophobie der Kirche)?
Eigentlich reicht es aus, Belege für den Yeti zu fordern. Wer danach forscht, sollte zumindest keine Steuergelder verprassen oder Straftaten im Namen des Yeti begehen. Wenn aber jemand behauptet, dass der Yeti nicht existieren kann, dann darf von diesem jemand man auch Beweise erwarten.


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30.08.2021 um 20:17
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Yeti
Zum Thema Yeti gibt es meiner Meinung nach eine gute Erklärung. Messner hat ein tolles Buch darüber geschrieben nachdem er lange Forschungen betrieben hat.
Ein kurzes zusammenfassendes Video verlinke ich.
Youtube: messner-yeti--msw-2001
messner-yeti--msw-2001
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Zum Thema Atheismus muss ich sagen das war ich früher aus dem Grund weil es die Welt sehr einfach macht. Mann muss sich dafür nur innerhalb einiger Grenzen aufhalten und darf diese nie verlassen da sonst unangenehme Fragen auftauen.
Zu sagen ich weis vieles nicht und werde vieles auch nie herauszufinden ist viel schwerer, fördert aber die eigene Entwicklung.
Der eine ist dazu bereit und der andere eben noch nicht.
Eine dieser Fragen war und ist ; was war vor dem Urknall.


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