nocheinPoet schrieb:Bewusstsein ist nicht greifbar
Was ist Bewusstsein? Bewusstsein ist das, was erlebt wird: Ein schmerzender Sonnenbrand, das Erinnern an einen Urlaub, das Leiden bei Liebeskummer, den süß-sauren Geschmack beim Kirschenessen, das Hören eines Geigensolos, Pläneschmieden, Staunen und Reflexion.
Bewusstsein besteht mithin aus Sinneseindrücken, Gefühlen und Gedanken - und aus dem, wie es sich anfühlt, man selber zu sein.
All das entspringt physikalischen Hirnzuständen. Doch wie kann aus bloßer, wenn auch komplex zusammengefügter Materie Bewusstsein entstehen? Wie und warum fühlt ein Gebilde aus Materie Freude?
Diese Frage wird (wohl) stets unbeantwortet bleiben, denn der Wesenskern des Bewusstseins liegt jenseits wissenschaftlicher Greifbarkeit.
Wie es sich anfühlt, sich im Spiegel zu sehen, ist eine Eigenschaft des Bewusstseins, die schnurstracks zur Qualia-Thematik und Kants Ding an sich führt - was hier eher zu weit führt.
nocheinPoet schrieb:Bewusstsein ist nicht greifbar, nicht mal die Existenz des eigenen ist physikalisch zu belegen, zu messen
Na na.
Mit Hilfe von Hirnscannern konnte man schon bei einzelnen Wachkoma-Patienten Bewusstsein nachweisen..
Hirnströme, die auf gewisse Bewusstsein voraussetzende Aktivitäten hinweisen, sind zweifelsohne messbar.
nocheinPoet schrieb:so richtig aufdröseln ist schwierig, für mich bleibt die Erkenntnis, es gibt Fragen die man nicht so beantworten kann
Sehe ich genauso. Jedem Einzelnen bleibt letztlich überlassen, derartig grenzkratzende Fragen ganz für sich selbst zu beantworten.
Ich persönlich halte das Wirken eines Gottes aus meinem Gedankengebäude heraus, positioniere mich aber dennoch nicht fundamental auf Atheistenseite, sondern bleibe bewusst Agnostikerin.
Hosianna!