Was ist die "Andere Seite des Lebens"?

Hallo miteinander!

Ich habe da ein Anliegen.
Ich träume in letzter Zeit wieder sehr intensiv.
Ich fühle mich nicht mehr gekoppelt an das Diesseits.
Die Kontrolle bzw. meine Ängste lösen sich immer mehr auf.
Ich fühle mich seelisch jetzt viel freier.

Aber in den Träumen bewege ich mich immer sehr schlacksig.
Ich kann mich kaum beweglich machen fühle mich wie eingerostet.
Ich habe oft den Eindruck, als wenn ich in meinen Träumen oft "auf der anderen Seite des Lebens" bin.
Ich fühle mich auch nicht wirklich im Diesseits zuhause, weil es hier immer so hektisch und planlos zugeht.
Ich fühle mich innerlich gebunden an diese Anderswelt, in der ich immer versuche, die Kontrolle über mein Leben zurück zu gewinnen.

Ich denke immer ich wurde von "Außen" so eingeschränkt mental, dass ich mich nicht wesentlich befreien kann.
Ich bin fühle mich immer sehr intuitiv.
Aber in meinem Leben kann ich kaum Erfolge erzielen. Mit dem Aufräumen der Wohnung klappt es mal mehr mal weniger.
Ich hätte gern Zeit für schöne Dinge im Leben als immer nur mit den Pflichten zu beschäftigen.
Viele Sagen, ich solle Meditieren, aber das bringt mich auch nicht vorwärts.

Ich fühle mich oft gefangen, wie in einem Korsett von Kontrolleinheiten, die persönliche Erfahrungen verhindern.
Was kann ich machen, um mich persönlicher im Hier und Jetzt zu Verhalten?

Mfg
Archibald

Wenn ich das richtig verstehe suchst du nach persönlicher Entwicklung? @Archibald

Ganz genau. Das ist mir sehr wichtig. Ich finde keine "Erfüllung" in meinem Leben. Alle Tage sind so gleich.

Archibald schrieb:Ich fühle mich oft gefangen, wie in einem Korsett von Kontrolleinheiten, die persönliche Erfahrungen verhindern.
Was kann ich machen, um mich persönlicher im Hier und Jetzt zu Verhalten?

Erdung, Erdung und nochmal: Erdung. Die Götter haben dich nicht auf die Welt geschickt um den Kopf nur im Himmel zu haben, denn dann hätten sie gleich einen Engel aus dir gemacht.
Freiheit erlangst du nicht, in dem du dich vor der Welt zurück ziehst, Freiheit ist es die Kontrolle über dein Leben im Hier und Jetzt zu erlangen.
Ein sehr pragmatischer Rat: versuch dich in Gartenarbeit.

Danke auch dir für deine einfühlsame und authentische Antwort. :-)

Archibald schrieb:Was kann ich machen, um mich persönlicher im Hier und Jetzt zu Verhalten?

Was bspw. hilft, ist ein strukturierter Tagesablauf, in der Regel gegeben durch Ausbildung/Beruf.

Der Rest kommt früher oder später von selbst.

Archibald schrieb:Mit dem Aufräumen der Wohnung klappt es mal mehr mal weniger.

Ja, kenn' ich auch...

Was hier insbesondere hilft, ist gutes ein soziales Netz, d.h. irgendwelche Leute (Bekannte, Freunde...) die dich öfter mal besuchen wollen... Da ist man dann quasi gezwungen, auch mal aufzuräumen. So ein soziales Netz kann man leider nicht einfach irgendwo "kaufen"... das gehört halt zu dem o.g. "Rest", der früher oder später von selbst kommt. Naja, ganz so einfach ist's leider nicht. Aber wenn du in Ausbildung/Beruf bist, lernst du halt neue Leute kennen (vor allem auch mit ähnlichen Interessen). Damit fängt's halt an. Mit Hartz IV o.ä. stehen die Chancen bspw. ungleich schlechter...

Ich spreche da durchaus aus Erfahrung... und mein soziales Netz weiter auszubauen, war bspw. mein Vorsatz für 2019 gewesen. Jetzt in 2020, vor dem Hintergrund der Sars-Cov-2-Pandemie, habe ich Mühe, die wenigen Kontakte nicht wieder zu verlieren. :(

Und du glaubst übrigens nicht, wie vielen Leuten es durchaus ähnlich geht! Viele Menschen ziehen heutzutage um wegen Ausbildung, Studium oder Beruf. Die kommen in eine neue Stadt und kennen so gut wie niemanden. Es ist insofern nix, wofür man sich schämen müsste oder so. Und zumindest bei mir auf Arbeit ist das aus o.g. Grund so, dass sich immer wieder mal ein paar Leute organisieren, um zusammen irgendwas zu unternehmen. Gerade unter den jüngeren Kolleg(inn)en...

Archibald schrieb:Mit dem Aufräumen der Wohnung klappt es mal mehr mal weniger.

Was hier ebenfalls hilft: Bescheidener Lebensstil. Je weniger (nutzlosen) Krempel man in der Bude hat, desto leichter fällt das Aufräumen. :)

Archibald schrieb:Ganz genau. Das ist mir sehr wichtig. Ich finde keine "Erfüllung" in meinem Leben. Alle Tage sind so gleich.

Hier hilft es, sich Ziele* zu setzen. Das kann bspw. das Erlernen eines Musikinstruments sein. Oder Ausdauer-/Kraftsport. Oder - ganz banal - berufliche Ziele.

*ggf. auch Teilziele

Danke dir, für deine Ansichten.

@Archibald
Stell mal bitte dein Bett (deine Schlafstätte) um, so dass dein Bett an der anderen Wand ist, entfernt dem Ort wo du derzeit schläfst.
Oder schlafe mal 3 Tage auf dem Sofa/im Gästezimmer/auf einer Matratze.

Berichte danach mal bitte deine Träume.

Um was geht es in deinen Träumen, ist es mehr oder weniger immer dasselbe? Generell würde ich mich an deiner Stelle etwas mit Traumdeutung auseinandersetzen. Damit mein ich kein Eso-Gequatsche, sondern die psychologische Seite.

Moin @Archibald

Es klingt so, als ob du vergessen hast, welcher Teil deiner Existenz Pflicht und welcher Lebensfreude ist.
In dieser schnellen Welt (und sie ist in den letzten 30 Jahren verdammt schnell geworden) ist es auch schwierig geworden ,das eigentliche Leben zu finden.

Bei mir fing der Wandel mit einem Foto an, welches ich durch Zufall gemacht habe. Es stellte eine Momentaufnahme dieses "Leben" dar. Nachdem ich die Fotografie für mich entdeckt hatte, lief ich immer öfter durch meine Stadt und fing an sie anders zu betrachten.....halt immer durch die Linse und mit dem Bild der Momentaufnahme im Kopf.

Dann kam ein Kollege (er schon Ü50 und ich kratze dran)und klagte über Langeweile. Aufgrund von Geldmangel musste etwas Kostengünstiges her und so kamen wir auf die Idee, uns auf Luftmatratzen (diese aufblasbaren Gästebetten) nen Fluß runtertreiben zu lassen. Flasche Bier und was zu Rauchen dabei, bescherte uns dieser Trip die absolute Erfüllung.
Jetzt, 4 Jahre später, habe ich 3 "Boote",ein Bootshaus, eine Ausrüstung um Wochenlang autonom unterwegs zu sein und jede Menge Ziele, welche ich noch bereisen möchte.

Endlich macht meine Arbeit wieder Sinn, denn nur durch diese Arbeit, kann ich mir meinen Genuß in dieser Form leisten.
Die Tatsache, das man auch arbeiten muß, erhöht diesesn Genuß sogar, denn dadurch ist es etwas, worauf man immer hinfiebert (Auf den Urlaub,Wochenende, auf das Geld um sich was neues zu kaufen usw)

Ich hab mich dann bewusst dazu Entschlossen, mehr zu Leben statt zu Arbeiten und hab es so hingekriegt, dass ich 8 Tage am Stück arbeite und dann 6 Tage frei habe.
Leider hatte mein Plan einen kleinen Fehler....ausser mir, lebt niemand diesen Rhythmus und so macht man viele Touren alleine. Leider ist so eine Tour nur 2 Dimensional und nicht 3 Dimensional, was daran liegt, das man seine Erfahrungen und Erlebnisse nur Erzählen kann und mit einer 2. Person hat man jemanden, der genau dieselbe Sache erlebt hat und man sich austauschen kann. Das ist sehr viel Wert!

Jetzt schreib ich und schreibe, dabei will ich eigentlich nur sagen:

Es ist nie zu Spät, sein Leben zu ändern.
Freundschaften sind Wichtig und Erstrebenswert
Geld ist immer nur Mittel zum Zweck und sollte niemals ein Hinderniss und/oder das Ziel sein.
Leben ist das, was passiert, während man Pläne macht.
Suche erst das Kleine, damit du das Große erkennen kannst.
Man muß den ersten Schritt machen, damit man laufen lernt.

Wünsche dir nur das Beste
CapitalA