Spöckenkieke schrieb:Wo kam die Bezeichnung vor Caesar her?
So bin jetzt zu Hause und habe das Buch neben mir und habe mal einige wichtige Sätze gefunden:
Auf Seite 23 wird geschrieben:
Anthropologische Untersuchungen und neuere Gen-Analysen zeigen außerdem, dass auch von dieser Seite von einem einheitlichen keltischen "Volk" keine Rede sein kann.
Muss man also sagen: "Die Kelten" gab es eigentlich gar nicht?
Gleich zu Beginn seines Berichtes über den gallischen krieg beschreibt Caesar die Dreiteilung Galliens in das Kernland, dessen Bewohner sich "celtae" nennten, die Belgica und Aquitanien und weiter, dass sie sich alle nach Sprache!, Einrichtungen und Recht unterschieden. Allein diese beiden Sätze, oft zitiert und selten wirklich gelesen, sollten davor bewahren, "die Kelten" pauschal als ein Volk zu betrachten.
Die ersten beiden Kapitel befassen sich mit dem Begriff (wann und wie belegt und wer ihn verwendete), der vor den Römern allein von den Griechen verwendet wurde und
wem diese alle mit diesen Begriff betitelt haben. (sogar Kimbern usw) Das war so pauschal über die Landkarte verstreut, dass man sofort weiß, dass die Griechen diesen Begriff niemals vor Ort erfahren haben.
Warum Caesar diesen Begriff in seinen Bericht verwendete, hatte einen griechischen und einen politischen Hintergrund, um vor dem Senat als Sieger über ein Volk dazustehen, was er selbst mit Fremdbezeichnungen erschaffen hatte. Mit dem gleichen politischen Hintergrund lief das auch mit "seinen" Germanen ab, denn er als Begriff von den Remern erfahren haben will. Ein "Volksbegriff" war das auch nicht, denn kein einziger so bezeichneter Stamm identifizierte sich als Germanen, geschweige kannte diesen Begriff überhaupt, sondern waren nur das, was ihr Stammesname aussagte. 2007 wollte man den Begriff auf einer Historikerkonferenz in Bremen ganz offiziell abschaffen, er überlebt nur, weil man keinen Ersatz parat hatte, für die Sprache.