Bishamon schrieb:wenn man keinen Trost erhält, kann man ebenso enttäuscht werden
ja, wenn.
Jedoch meine persönliche Erfahrung war bis jetzt, dass ich immer genug Kraft bekam, etwas Unangenehmes durchstehen zu können.
Kann man zwar alles als Zufall abtun, aber man kann es auch anders werten.
Nur mal ein kleines Beispiel:
Bevor ich meinen Hund einschläfern musste (mit seinen 19 Jahren) hatte ich dermaßen Angst davor, ihn zu verlieren und überhaupt auch diese Entscheidung treffen zu müssen. Dann auch die Angst, ständig in der Wohnung an ihn erinnert zu werden, in die Wohnung zu kommen wo er dann nicht mehr da ist usw... - also das Übliche, wovor es eigentlich vielen Hundebesitzern graut (du weißt sicher auch wovon ich rede?
:) )
Als es jedoch soweit war, ging das alles ganz leicht und einfach für mich. Ich hatte nicht mal großartig irgendwie eine Trauer verspürt, worüber ich mich selbst sehr gewundert hatte.
Das lag sicherlich daran, weil das dann zuletzt für mich (vor allem auch körperlich) sehr belastend war. Er war dement usw... (will jetzt nicht ins Detail gehen).
Lange Rede, kurzer Sinn, mir wurde der ganze "Abnabelungsprozess" sehr einfach gemacht. Kann man natürlich alles rational erklären, aber ich empfand es schon so, dass mir da geholfen wurde...
... indem er überhaupt so alt wurde und es dadurch für mich dann eben auch zunehmend schwerer wurde, obwohl ich gerne alles für ihn getan hatte, bis zuletzt, auch wenn es sehr anstrengend war.
Übrigens, nicht dass jetzt jemand annimmt, ich hätte ihn leiden lassen. Ich hatte laufend meinen TÄ gefragt, ob er schon ein Fall zum Einschläfern ist, was sie verneinte und sie sagte auch: "Sie merken es, wenn es soweit ist" und sie hatte recht.
Um aufs Beten/Bitten zurück zu kommen:
Wichtig dabei finde ich, dass man
gar keine Erwartung hat (Hoffen ja, aber kein Erwarten), dann kann man auch nicht enttäuscht werden.