Alles rund ums Beten

Optimist schrieb:Stolz, wenn man das alles genauso gut über ein gesundes Selbstbewusstsein kompensieren

was ist der Unterschied zwischen Stolz und Selbstbewusstsein?

@Bishamon

Mal nur kurz auf die Schnelle die Begrifflichkeiten angerissen:

Stolz:

ist das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst oder anderen, einer Hochachtung seiner selbst – sei es der eigenen Person, sei es in ihrem Zusammenhang mit einem hoch geachteten bzw. verehrten „Ganzen“.

Der Stolz ist die Freude, die der Gewissheit entspringt, etwas Besonderes, Anerkennenswertes oder Zukunftsträchtiges geleistet zu haben...

Wikipedia: Stolz

Selbstbewusstsein:

Zum einen wird darunter das aktive, durch innere Denkvorgänge herbeigeführte, Erkennen der eigenen Persönlichkeit verstanden (Selbsterfahrung, englisch „self-awareness“). Die Frage: „Wer oder was bin ich?“ kann als Ergebnis dieses Denkvorgangs beantwortet werden
...
Zum anderen beschreibt Selbstbewusstsein etwas, was im Englischen self-confidence oder self-assurance heißt. Confidence heißt „Vertrauen, Zuversicht“; assurance heißt „Gewissheit, Sicherheit, Vertrauen“. Ein selbstbewusster Mensch verspürt diese vier Dinge in so starkem Maße, dass er seiner Zukunft relativ optimistisch, angstfrei, sorglos und unbekümmert entgegengeht, also mit einem gut entwickelten Selbstvertrauen.

Wikipedia: Selbstbewusstsein

Ganz verkürzt:
Beim Stolz geht es um etwas Geleistetes, wofür man sich selbst "auf die Schulter klopft"
Beim Selbstbewusstsein geht es um Selbsterkenntnis, Zuversicht, Selbstvertrauen

Großer Unterschied finde ich :)

Optimist schrieb:Beim Stolz geht es um etwas Geleistetes, wofür man sich selbst "auf die Schulter klopft"

und das ist etwas Schlechtes?

Stolz führt zum Sturz, und Hochmut kommt vor dem Fall!

https://www.bibleserver.com/text/HFA/Spr%C3%BCche16,18

@Optimist
wenn dir etwas gelingt, das du selber getan hast, und du freust dich darüber ... ist das Stolz?

@Bishamon

Bishamon schrieb:wenn dir etwas gelingt, das du selber getan hast, und du freust dich darüber ... ist das Stolz?

nein, das ist Freude ("du freust dich..."), Freude und "sich auf die Schulter klopfen" ist für mich zweierlei.

Ergänzung:

Bishamon schrieb:wenn dir etwas gelingt, das du selber getan hast, und du freust dich darüber ... ist das Stolz?

nein, das ist Freude ... aber eine andere Freude als diese:

Der Stolz ist die Freude, ...etwas Besonderes, Anerkennenswertes oder Zukunftsträchtiges geleistet zu haben...

Wenn mir etwas gelingt freue ich mich darüber DASS mir etwas gelang, aber nicht darüber, dass ich etwas Besonderes....

Optimist schrieb:Beim Stolz geht es um etwas Geleistetes

du freust dich aber um etwas Geleistetes?

Optimist schrieb:sich auf die Schulter klopfen"

wie macht man das?
indem man sich selber sagt, dass man etwas gut gemacht hat?

@Bishamon
schau bitte noch mal hier (hast du evtl. noch nicht sehen können): Beitrag von Optimist (Seite 14)

Optimist schrieb:hast du evtl. noch nicht sehen können)

das fehlt was:

Optimist schrieb:dass ich etwas Besonderes....

bin? getan habe?

Optimist schrieb:dass ich etwas Besonderes....

Bishamon schrieb:bin? getan habe?

möglicherweise beides.
Aber vorrangig das was in Wiki stand:

etwas Besonderes, Anerkennenswertes oder Zukunftsträchtiges geleistet zu haben...

Um mal wieder aufs Topic zu lenken ;) :
Jemand der ohne (für mich) ersichtlichen und nachvollziehbaren Grund stolz wie Bolle auf sich ist, so jemanden könnte ich nicht anbeten.
Weiß gar nicht ob ich überhaupt jemanden anbeten könnte, der stolz auf sich ist bzw. muss mal nachdenken, ob Gott stolz auf sich ist. :)

Optimist schrieb:Aber vorrangig das was in Wiki stand:

also Geleistetes:

Der Stolz ist die Freude, die der Gewissheit entspringt, etwas Besonderes, Anerkennenswertes oder Zukunftsträchtiges geleistet zu haben.

Optimist schrieb:möglicherweise beides.

das ist der Knackpunkt. warum soll das eine, das andere ergeben?

@Optimist
sagst du einem Kind "freu dich, du hast das besonders gut gemacht"?
nein: pädagogisch nicht gut
ja: du machst es stolz

und ich glaub, darauf kommt es dem roten Vogel an

Optimist schrieb:Jemand der ohne (für mich) ersichtlichen und nachvollziehbaren Grund stolz

das steht in Wikipedia aber nicht drin?

Optimist schrieb:Jemand der ohne (für mich) ersichtlichen und nachvollziehbaren Grund stolz wie Bolle auf sich ist, so jemanden könnte ich nicht anbeten.

Bishamon schrieb:das steht in Wikipedia aber nicht drin?

weiß ich nicht, ich hatte den Artikel nur kurz angelesen. :)

Aber davon abgesehen, es gibt ja z.B. auch den Nationalstolz. Findest du den angebracht und richtig? Auf sich selbst stolz zu sein, kann ich ja mal noch nachvollziehen, aber wieso ist jemand auf seine Nation stolz (auf Leistungen die er gar nicht selbst bzw nicht alleine erbracht hat)?

Bishamon schrieb:sagst du einem Kind "freu dich, du hast das besonders gut gemacht"?

ja warum nicht? Aber, ich würde einfach nur sagen: das hast du gut gemacht, ich freue mich (und dem Kind überlasse ich selbst, was es mit dieser Info macht :) ).

nein: pädagogisch nicht gut
ja: du machst es stolz

ich mache es nicht stolz, sondern wenn schon, macht es sich selbst stolz. Und ich finde Stolz an sich nicht gut (habe anscheinend - im Gegensatz zu Anderen - ein Problem mit diesem Wort ;) )

Aber um noch mal darauf zurück zu kommen:

Weiß gar nicht ob ich überhaupt jemanden anbeten könnte, der stolz auf sich ist bzw. muss mal nachdenken, ob Gott stolz auf sich ist.

Würdest du es so sehen, dass Gott auf sich stolz ist? (lt Bibel natürlich)

Optimist schrieb:Und ich finde Stolz an sich nicht gut (habe anscheinend - im Gegensatz zu Anderen - ein Problem mit diesem Wort

Christen haben ein gewaltiges Problem mit diesem Wort. Sie finden nur negatives an diesem Wort.
Katholiken bezeichnen es sogar als eine Todsünde.

Optimist schrieb:und dem Kind überlasse ich selbst, was es mit dieser Info macht

es würde Stolz empfinden.
ein Christ sagt dem Kind aber zusätzlich, dass Stolz nicht gut. Er würde nicht sagen, dass er stolz auf sein Kind ist.

Optimist schrieb:Würdest du es so sehen, dass Gott auf sich stolz ist?

Er ist eifersüchtig, rachsüchtig und bereut es, den Menschen gemacht zu haben.
Ob er stolz ist? Keine Ahnung ...

Optimist schrieb:Nationalstolz. Findest du den angebracht und richtig?

Kommt auf den Grund an. Dieser könnte seltsam sein.

Optimist schrieb:Nationalstolz. Findest du den angebracht und richtig?

Bishamon schrieb:Kommt auf den Grund an

Was für einen Grund sollte es geben? Fußball z.B.? Worauf soll denn ein Fan stolz sein, er hat doch gar nicht selbst gespielt?

Bishamon schrieb:Dieser könnte seltsam sein

und das sowieso.

Daran hatte ich nicht mal gedacht:

Bishamon schrieb:Christen haben ein gewaltiges Problem mit diesem Wort. Sie finden nur negatives an diesem Wort.
Katholiken bezeichnen es sogar als eine Todsünde

Aber ja, jetzt wo du es schreibst, erinnere ich mich auch, das mal gehört zu haben.

Nein, ich habe ganz für mich allein ein Problem mit diesem Wort. Das wirkt auf mich irgendwie so angeberisch. Schon zu Zeiten als ich noch Atheist war, empfand ich das so.
------------------------------------------

Optimist schrieb:Würdest du es so sehen, dass Gott auf sich stolz ist?

Bishamon schrieb:Ob er stolz ist? Keine Ahnung ...

ich glaube nicht. Und deshalb habe ich (um mal wieder bissel Topic reinzubrigen ) kein Problem zu ihm zu beten.
Deine anderen Eigenschaften, dazu sage ich jetzt nichts, gehört nicht in diesen Faden und ich sehe das auch nicht alles so wortwörtlich wie man es aus der Bibel interpretieren könnte.

Optimist schrieb:Das wirkt auf mich irgendwie so angeberisch.

man kann stolz sein, ohne dies jemanden zu zeigen/sagen.

Optimist schrieb:Worauf soll den ein Fan stolz sein, er hat doch gar nicht selbst gespielt?

so wie Eltern stolz auf ihre Kinder sind. Auch wenn die Kinder alleine für die Uni gelernt haben.

Optimist schrieb:Nein, ich habe ganz für mich allein für mich ein Problem mit diesem Wort.

und Christen. Stolz ist bei ihnen ein beliebtes Thema (und wie man ihn ablegt).

Optimist schrieb:
Und ich finde Stolz an sich nicht gut (habe anscheinend - im Gegensatz zu Anderen - ein Problem mit diesem Wort

Kybela schrieb:
Christen haben ein gewaltiges Problem mit diesem Wort. Sie finden nur negatives an diesem Wort.
Katholiken bezeichnen es sogar als eine Todsünde.

Nicht nur mit stolz hat das christentum ein "problem", auch mit anderen völlig menschlichen dingen wie lachen, freude, ausgelassenheit.

Wenn auch etwas überspitzt wird es aber doch sehr zutreffend bei den kindern der familie "Flanders" von der "Simpsons" serie dargestellt, die beinahe jede menschliche regung als einen frevel darstellen.

Weil sie es so in ihrem elternhaus gelernt haben.





Auch andere religionen wie zb. in den usa die der "amish-people", leben eine ähnliche oder sogar noch übertriebenere form einer fragwürdig lächerlichen, aber auch selbstgefällig und selbstgerechten lebensaskese/"enthaltsamkeit", die aus männern wie frauen mit dem heutigen zeitgeist geradezu dümmliche, und auch leicht überrumpelbare witzfiguren macht.




Die quintessenz dieser zt. absurden selbstverleugnenden verhaltensweisen, bekommt das christentum und seine anderen glaubenswege heute durch negativprognosen deutlich zu spüren.

aero schrieb:Nicht nur mit stolz hat das christentum ein "problem", auch mit anderen völlig menschlichen dingen wie lachen, freude, ausgelassenheit.

Das mag ja wirklich bei manchen so sein.
Jedoch die Christen welche ich kenne, sind nicht so. Mit solchen würde ich auch gar nicht zusammen sein wollen (gleich und gleich... :) )

Optimist schrieb:Ob er stolz ist? Keine Ahnung ...

ich glaube nicht.

bibeltreue Christen sagen ja:

Jesus tut immer das, was seinen Vater freut. Deswegen ist sein Vater stolz auf ihn. Weißt du noch, was er einmal gesagt hat, als Jesus mit drei von seinen Jüngern zusammen war? — Gott hat vom Himmel gesprochen und gesagt: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Matthäus 17:5).

https://www.jw.org/de/publikationen/buecher/lerne-vom-grossen-lehrer-jesus/dieser-ist-mein-sohn/

Bishamon schrieb:Jesus tut immer das, was seinen Vater freut. Deswegen ist sein Vater stolz auf ihn. Weißt du noch, was er einmal gesagt hat, als Jesus mit drei von seinen Jüngern zusammen war? — Gott hat vom Himmel gesprochen und gesagt: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Matthäus 17:5).

"Wohlgefallen" ist in meinen Augen auch noch kein Stolz :)

neben den amish-people gibt es auch noch die Hutterer
Wikipedia: Hutterer
es gibt einige Youtube Videos wie sie Ihre Wirtschaft in den USA aufgebaut haben, per lautsprecher werden die gebete sogar zu den Tieren weiter gereicht.
Sie möchten viel beten und verzichten auf jegliche individualität, sie haben ein sehr gutes organisiertes Hauswirtschaft System in den Siedlungen das ihnen Zeit sparen soll. hin und wieder kommen Lehrer von ausserhalb, so dürfen die Kinder Fragen über die "andere welt" stellen, manche verlassen auch die Siedlungen weil sie "mehr wollten" , zumindest die gebete die sind denen auch wichtig

Sie sprechen noch immer das Hutterische – einen bairisch-österreichisch geprägten Dialekt – als Muttersprache.

stahlflug schrieb:
Nicht nur mit stolz hat das christentum ein "problem", auch mit anderen völlig menschlichen dingen wie lachen, freude, ausgelassenheit.

Optimist schrieb:Das mag ja wirklich bei manchen so sein.
Jedoch die Christen welche ich kenne, sind nicht so. Mit solchen würde ich auch gar nicht zusammen sein wollen (gleich und gleich... :) )

@Optimist

Du schriebst aber eben noch...

Optimist schrieb:Und ich finde Stolz an sich nicht gut (habe anscheinend - im Gegensatz zu Anderen - ein Problem mit diesem Wort ;) )

...und warum hast du ein problem damit ?

Stolz bedeutet auch das man sich gemeinsam über etwas freuen kann wenn es sich zb. als gemeinsame nation darum geht über einen sportlichen sieg zu freuen.

Das macht menschen später zu einzelgängern und außenseitern in der gemeinschaft, wenn sie als kind solch übertriebene enthaltsamkeiten aufgebürdet bekamen, und als erwachsene dann nicht in der lage sind, wo es angebracht ist, sich mit anderen gemeinsam zu freuen.

Weil sie als kind den begriff stolz als botschaft falsch interpretiert bekamen.