Der Drache - Die Person - und der Spielplatz des Drachen
22.06.2019 um 14:35Dr.Manhattan schrieb am 03.01.2019:jetzt ist es so , zumindest nach gängiger psychologie , dass wir eine person erfinden. das sind wir - das ego - die persönlichkeit.das verstehe ich nicht. Wie kann man selbst das eigene ich, bzw. das Ego erfinden? Kann mir nicht vorstellen, dass ich es "finden" könnte.
Ist es nicht das Resulat unserer Erfahrungen, mit allem was uns umgibt, inkl. unseres Temperaments, Biologie usw. Demnach ist es
ein Prozess der sich sehr langsam entwickelt. Ein finden scheint mir da nicht stimmig.
Nehmen wir man an, jemand ist in seinem Tiefstem so erschüttert, dass sein eigentl. Ego in Trümmern liegt, muss aber ein Ego
"besitzen" um nach außen wirken zu können, dann kann ich mir vorstellen, dass ich ein Ego erfinde.
Möglichst eins, welches gut in meine Umgebung passt und mir Vorteile verschaffen kann. Dann sehe ich aber gleich die Gefahr, oder
von mir aus auch die Möglichkeit, oder sogar den Zwang, noch mehr Egos zu erfinden, bzw. zu kreieren. Das ist dann sehr schöpferisch und tatsächlich kreativ.
Aber sind diese Egos nicht alle künstlich? Sie werden nie so richtig zum eigentlichen Menschen, der du BIST (der ich BIN) passen und
zwangsläufig nie so richtig in deine eigentliche Persönlichkeit integriebar sein. Das gibt dann vielleicht das Gefühl des nicht in sich ruhens,
bzw. Depersonalisation, usw. Die Gesundheit von Körper und Geist, Psyche und Seele könnte sehr darunter leiden, bzw. krank werden.
Es entsteht das Gefühl des nicht authentisch seins mit sich selbst, bzw. mit seinem Seelenleben. Das ist aber ein guter Schutzmechanismus, wenn das eigentl. Seelenleben sehr stark gelitten hat. Um dem Schmerz nicht zu bemerken, baut man einfach ein 2. Ego. Ein 3. usw.
Ich habe hier nur mal weitergedacht. Nach meinem Gefühl birgt das sehr viele Gefahren für meine Integrietät. Weil ich dann nämlich keine echte hätte. Es sei denn ich wäre der Zeremonienmeister über all das.
Dann kommt die Idee mit dem Drachen, den man nicht mehr zügeln kann. Wie soll man ihn auch zügeln können, wenn er aus
verschiedenen Egos stammt. Es ist ja dann so als ob man eine wilde Herde zügeln wollte, die aus einem einzigen Ursprung kommt,
nämlich aus einem Ursprung welcher keine feste Basis mehr hat und aus verschiedenen "gefundenen" Egos besteht.
Diesem Gedanken gehe ich weiter nach, weil "gefunden" oder "erfunden" mich in diese Richtung lenkt.
Daher finde ich diese Vorstellung:
Eljon schrieb:Töte den Drachen, so tötest du deine Person. Alles was dann noch bleibt, ist der vollkommene Mensch.als nur sehr schwer umsetzbar. Zumal nach einer oder mehreren Tötungen gleich neue Drachen ans Licht kommen können, da wieder
Egos "erfundend" werden um eine Außenwirkung zu haben.
Wenn ich bei der Überlegung bleibt, kann es gelingen einen einzigen Drachen an die Leine zu legen und bei Bedarf auch frei laufen lassen
zu können. Über einen Drachen kann ich vielleicht bestimmen. Aber über viele? Wie viele Leinen kann ein einzelner Mensch halten, ohne
das die Tiere nicht machen was sie wollen?
Ich bleibe mal bei meinem Grundgedanken, weil mich das "erfinden" dazu gebracht hat. Und auch das ist da passen:
Dr.Manhattan schrieb am 03.01.2019:ich mach das so, dass ich mich ganz bewusst in ein tier verwandle - dieses hat einen namen ... und ich geh dazu auf eine wiese und verwandle mich. natürlich nur geistig - aber ebenso wie das ich erfunden ist , ist auch das tier eine erfindung die man leben kann.Was bedeutet in dem Kontext die Überlegung: Eine Einheit bilden von Mensch/Persönlichkeit im Einklang mit seiner (eigentl.) Seele,
inkl. des Drachen, oder der Drachen ?
Ist der wilde Haufen von vielen Drachen aber nicht einem Willen unterordnerbar, wird es sehr schwer.
Ob meine Überlegung an sich passt, kann ich nicht genau sagen. Aber evtl. ist sie ausbaubar, oder überhaupt ein Ansatzpunkt.
Weil:
Dr.Manhattan schrieb am 03.01.2019:aber was kann man noch tun?Vielleicht ist ein Weg den oder die Drachen (Egos?) bei sich heimisch werden zu lassen, so dass sie nicht 100 Egos wiederspiegeln, sondern nur eins, welches aber sehr viele Facetten hat. Sie alle in der Familie integrieren wo sie sich an Regeln halten müssen, ihnen aber
wie kann man den drachen ausleben , damit er frieden gibt ? kann man es vielleicht irgendwie sogar vernünftig nutzen?
auch Freiraum geben, je nach ihrer Art. Das alles muss aber in die Grundseele passen, bzw. angenommen werden als zugehörig.
Sollte sich ein Drache mal nicht benhmen bekommt er keinen Freiraum mehr, bis er sich wieder benimmt.
Ob ein Rahmen ein größer sein könnte als nur ein Ego ist ein Überlegung wert. Letztlich geht es wahrscheinlich nur um ein gutes Zusammenspiel aller.
Die Wilde Herde braucht einen Herrn und Meister, oder eine Regierung, der/die alle seine Pappenheimer kennt und über sie bestimmt, ohne wenn und aber.
Wenn ich an eine Großfamilie denke, kann das nur mit gegenseitiger Achtung, Respekt, Achtsamkeit und Liebe geschehen, wo auch Fehler passieren dürfen.
Wenn es keinen gangbaren Weg in eine Richtung gibt, herrscht das Chaos und das Unverständnis, inkl. der fehlenden Integrietät nach
innen, als auch nach Außen. Alle versuchen ein Ziel - niemand kommt hin, weil es keine tragfähige Basis gibt, nur eine führerlose Herde.