off-peak schrieb:Sag an, was ist für Dich das "wissenschaftliche Weltbild"?
Das was man heute Wissenschaft nennt, ist mal angetreten, um die Welt ohne Gott, Geister oder ähnliches zu erklären. Man geht davon aus, alles stammt aus der Materie. Man geht davon aus, hat es aber bisher noch nicht geschafft es zu beweisen. Es ist ja klar, dass man manchmal etwas annehmen muss, um sinnvolle Forschungen zu machen, aber gute Wissenschaft sollte das Ergebnis offen halten. Und das tut sie nicht.
Obwohl man da auch dazu sagen muss, dass es oft Leute sind, die es da mit der Aussagefähigkeit der Wissenschaft übertreiben, selbst meistens nicht viel damit zu tun haben.
Libertin schrieb:Was den Urknall betrifft, sind natürlich noch eine Menge Fragen offen aber bei seiner zeitlichen Bestimmung liegen die Differenzen doch meist eher im Nachkommabreich. Ganz so dünn wie Du scheinbar glaubst, ist das Eis hier also nicht.
Die einzige Messung die man dafür hat ist der Redshift und der bzw. die Interpretation steht auf ganz dünnem Eis. Wenn diese Rotschverschiebung falsch interpretiert wird, sind alle Belege für die Urknalltheorie und für das Alter und Ausdehnung des Universums dahin. Die Plasmaversianer haben da auch Hinweise gefunden, dass da was nicht stimmt, wenn die nicht krass Bilder gefälscht haben, sind die Urknaller in Erklärungsnot.
Auch die Evolutionstheorie hat keine besonders guten Vorhersagen getroffen. Wenn es sein muss, geht Evolution viel schneller, viele Tiere passen sich schneller an veränderte Lebensbedingungen an als man das gedacht hat.
Libertin schrieb:Wieso glaubst Du, daß nur der Gottglaube als Orientierungspunkt für Menschen dienen kann?
Das glaube ich nicht, ich hab doch nur gesagt, dass der Atheismus da keinen Ersatz liefert und auch kein einheitliches Glaubenssystem ist, welches man es solches bewerten könnte oder homogene Ergebnisse erzeugt, bei denen die nicht glauben, dass sie glauben. Da muss man schon noch mehr haben, um irgendetwas über Atheismus allgemein zu sagen.
Ich bin ja kein Monotheist und sehe auch einiges kritisch im Monotheismus bzw. in seiner Auslebung, aber als ungläubig würde ich mich auch nicht bezeichnen. Für mich zählt da eher Empathie und Gerechtigkeit als Orientierung, weil mein Glaube mir da auch nicht viel direkte Orientierung geben kann.
Libertin schrieb:Sofern man in seiner Schulzeit den Geschichtsunterricht nicht gänzlich geschwänzt hat, sollte man zumindest wissen, daß beide Weltkriege aber auch nicht atheistisch motiviert waren, sondern ganz andere (politische, wirtschaftliche und rassistische/ ideologische) Beweggründe hatten.
Na gut, wenn Du das so sagst, dann muss man aber die Gründe für viele vermeintlich religiöse motivierte Kriege und Schandtaten anders betrachten. Die Nazis hatten auch "Gott mit uns" auf der Koppel stehen, deswegen wollten sie trotzdem ein sehr weltliches Reich errichten und nutzten die Religion und den Glauben nur aus.
Oder die sog. Islamisten, die nichts besseres zu tun haben als Ölquellen zu erobern, Pipelines zu zerstören usw. da sehe ich mehr wirtschaftliche Interessen, als religiöse Motivation.
Die Kreuzzüge und der 30jährige Krieg waren vielleicht religiös motiviert, aber ansonsten? Ging es doch nur um Macht, Wirtschaft und Vorherrschaft. Es macht sich nur besser, andere Motive vorzutäuschen, weil man dann die Masse der Menschen besser überzeugen kann. Wer lässt schon gerne für den Reichtum andere dahinmetzeln?
geeky schrieb:Eher Untertanenbildung, aber das wird nicht so deutlich erklärt.
Ach! Schau an! Das ist ja eine bahnbrechende Erkenntnis - oder etwa nicht?
Ist halt nur doof, dass der Monotheismus einen oberen Richter in den Himmel setzt und den Menschen die Möglichkeit gibt, zu sagen: Mich kann nur Gott richten! Ich bin niemandes Untertan! - So war es zumindest mal gedacht. Aber die Idee liegt auf der Hand, seine Macht dann eben damit auszuüben, den Leuten einzureden, dass man wisse, was diese Gott denn wolle und wie er richten wird.