geeky
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geeky schrieb:Was muß bei Christen schief laufen, um Leiden erstrebenswert zu finden?Als ob alle Christen lachend in eine Kettensäge laufen würden :D
geeky schrieb:Genau das war die Frage: wie weit würdest Du für Deinen Glauben gehen?Mi amor, es ist bezeichnend, wie wenig von dem was ich schreibe du verstanden hast.
Deiner aufgeregten Nicht-Antwort zufolge scheint es aber doch eine gewisse Grenze zu geben.
Rojenia schrieb:Als ob alle Christen lachend in eine Kettensäge laufen würdenDas beantwortet die Frage nicht. Sie würden sie also eher lachend schwenken, um anderen diese wichtige Facette im Leben zu vermitteln?
RedBird schrieb:es ist bezeichnend, wie wenig von dem was ich schreibe du verstanden hast.Solltest du es plötzlich nicht so gemeint haben wollen wie du es geschrieben hast dann stelle es richtig. Andernfalls habe ich dich exakt SO verstanden wie du es gemeint hast:
RedBird schrieb:wer nie gelitten hat, kennt eine wichtige Facette des Lebens nicht. Er ist in dieser Hinsicht naiv. Ist einfach so.Du stellst fehlendes Leid definitiv als Mangel dar, zu leiden ist für dich also erstrebenswert. Ist einfach so. :)
Versucht bitte euch wieder mehr dem Thema zu widmen.
RedBird schrieb:Willst du denn dem Vergwaltigungsopfer ins Gesicht sagen, dass sein Leid unwichtig ist?Frage anders herum: Du würdest versuchen, den Vergewaltigungsopfer zu vermitteln, dass sein Erlebnis einen Sinn hatte? Also erwarten, dass es sich das Erlebte schönredet?
AlteTante schrieb:Frage anders herum: Du würdest versuchen, den Vergewaltigungsopfer zu vermitteln, dass sein Erlebnis einen Sinn hatte? Also erwarten, dass es sich das Erlebte schönredet?Na also, das ist eine Antwort die eine Diskussiongrundlage bietet.
Warum? Damit du nicht einsehen musst, dass der allmächtige Gott anscheinend kein Interesse hatte, die Tat zu verhindern? Weil ihm das Leid seiner Geschöpfe gleichgültig ist, solange der Glaube an ihn dadurch nicht gefährdet wird? Oder weil ihm (was ja schon oft als Entschuldigung für ihn gebracht wurde) der freie Wille des Vergewaltigers so wichtig war, dass er ihn nicht an der Ausübung desselben hindern "konnte"?
Und welche Reaktion von dem Opfer würdest du auf einen solchen Trost erwarten? Zustimmung? "Einsicht"? Die Fähigkeit, ein traumatisches Erlebnis in eine positive Erfahrung umzuinterpretieren? Oder nicht doch eher Wut, Hass und Verzweiflung - nicht nur mehr dem Vergewaltiger gegenüber, sondern auch dir, der mit billigen Sprüchen kommt? Und auch auf deinen "lieben", "guten", allmächtigen Gott, den du doch nur verteidigen wolltest.
Und auch an dich die Frage: Was ist mit Leid, das nicht durch Menschen verursacht wird? Zum Beispiel dem Flammentod von mehreren Familien bei den Waldbränden vor wenigen Tagen? Welchen "Sinn" soll deren Leid gehabt haben? Die Betroffenen sind tot.
Etwa den, dass viele Menschen aus aller Welt entsetzt sind und sich solidarisch fühlen? Das wäre in etwa vergleichbar bösartig (durch Gott) wie in der Bibel der Tod von Hiobs Kindern, die nur deswegen sterben mussten, weil Gott und Satan für ihre Wette Hiobs Glauben prüfen wollten.
Solche Vorfälle zeigen beide: Entweder Gott (sofern er überhaupt existiert) ist allmächtig, oder er ist gut, aber nicht beides zugleich. Und um wieder zum Thread-Thema zurückzukommen: Ich finde, dass der Glaube, Gott wäre gut UND allmächtig der Gesellschaft schadet, denn sie zwingt dazu, sich und (wie im Beispiel des Vergewaltigungopfers) anderen das Leid schönzureden. Das führt nämlich zu einer Verdrehung der Begriffe von Gut und Böse, so dass dann beispielsweise Gewalt zur Erreichung "hehrerer Ziele" nicht nur gut geheißen wird, sondern sogar als Beweis für Liebe gilt.
Dieses Problem fällt im Atheismus weg, weil der Zwang, Leid und Unglück in der Welt positiv verstehen zu müssen, entfällt. Man kann seine Gedanken dann eher auf Gegenmaßnahmen wie Forschung in der Medizin oder Katastrophenschutz lenken. In diesem Sinne schadet Atheismus der Gesellschaft also keineswegs, sondern ist sogar nützlich.
RedBird schrieb:Ich glaube nicht an eine Welt ohne Leid, denn Leid hat das Potential, Verbesserung zu schaffen.Könnte man aber auch unter dem Steben nach Glück subsumieren. Ich verstehe schon was du meinst, in einem Garten Eden wird es keinen Fortschritt geben. Leben heißt auch leiden, der eine Leidet mehr, der andere weniger. "Deine Probleme möchte ich haben" hört man da oft.
RedBird schrieb: Das eigentliche Problem sind die Ersatzgötter, die durch Atheismus entstehen. Wenn kein Gott ganz oben steht, was steht dann ganz oben? Das ist die Frage, die man sich stellen sollte. Viele wissen es nicht einmal.Muss denn etwas ganz oben stehen? Muss man immer in Hierarchien denken? Ich kann zumindest sehr gut darauf verzichten und habe nicht das Gefühl, das mir etwas fehlt. Aber vielleicht definierst du Ersatzgötter etwas deutlicher, du wirst es ja nicht ohne Grund kursiv geschrieben haben.
RedBird schrieb:Es ist genau genommen eine sehr weltliche Überlegung.Überhaupt nicht.
RedBird schrieb:Ich glaube nicht an einen allmächtigen Gott, deshalb stellt sich die Theodizee-Frage für mich nicht.Dann stelle ich die Frage allen Gläubigen in diesem Thread, auch wenn sie schon gefühlt 1000 mal gestellt wurde.
RedBird schrieb:Ich glaube nicht an einen allmächtigen Gott, deshalb stellt sich die Theodizee-Frage für mich nicht.Dein satanischer Glaube beruht doch aber auf derselben Bibel wie der christliche, oder etwa nicht?
geeky schrieb:Dein satanischer Glaube beruht doch aber auf derselben Bibel wie der christliche, oder etwa nicht?Nein.
intruder schrieb:Muss denn etwas ganz oben stehen? Muss man immer in Hierarchien denken? Ich kann zumindest sehr gut darauf verzichten und habe nicht das Gefühl, das mir etwas fehlt. Aber vielleicht definierst du Ersatzgötter etwas deutlicher, du wirst es ja nicht ohne Grund kursiv geschrieben haben.Du verzichtest darauf, im Leben irgendwelche Prioritäten zu haben?
off-peak schrieb:Sag an, was ist für Dich das "wissenschaftliche Weltbild"?Das was man heute Wissenschaft nennt, ist mal angetreten, um die Welt ohne Gott, Geister oder ähnliches zu erklären. Man geht davon aus, alles stammt aus der Materie. Man geht davon aus, hat es aber bisher noch nicht geschafft es zu beweisen. Es ist ja klar, dass man manchmal etwas annehmen muss, um sinnvolle Forschungen zu machen, aber gute Wissenschaft sollte das Ergebnis offen halten. Und das tut sie nicht.
Libertin schrieb:Was den Urknall betrifft, sind natürlich noch eine Menge Fragen offen aber bei seiner zeitlichen Bestimmung liegen die Differenzen doch meist eher im Nachkommabreich. Ganz so dünn wie Du scheinbar glaubst, ist das Eis hier also nicht.Die einzige Messung die man dafür hat ist der Redshift und der bzw. die Interpretation steht auf ganz dünnem Eis. Wenn diese Rotschverschiebung falsch interpretiert wird, sind alle Belege für die Urknalltheorie und für das Alter und Ausdehnung des Universums dahin. Die Plasmaversianer haben da auch Hinweise gefunden, dass da was nicht stimmt, wenn die nicht krass Bilder gefälscht haben, sind die Urknaller in Erklärungsnot.
Libertin schrieb:Wieso glaubst Du, daß nur der Gottglaube als Orientierungspunkt für Menschen dienen kann?Das glaube ich nicht, ich hab doch nur gesagt, dass der Atheismus da keinen Ersatz liefert und auch kein einheitliches Glaubenssystem ist, welches man es solches bewerten könnte oder homogene Ergebnisse erzeugt, bei denen die nicht glauben, dass sie glauben. Da muss man schon noch mehr haben, um irgendetwas über Atheismus allgemein zu sagen.
Libertin schrieb:Sofern man in seiner Schulzeit den Geschichtsunterricht nicht gänzlich geschwänzt hat, sollte man zumindest wissen, daß beide Weltkriege aber auch nicht atheistisch motiviert waren, sondern ganz andere (politische, wirtschaftliche und rassistische/ ideologische) Beweggründe hatten.Na gut, wenn Du das so sagst, dann muss man aber die Gründe für viele vermeintlich religiöse motivierte Kriege und Schandtaten anders betrachten. Die Nazis hatten auch "Gott mit uns" auf der Koppel stehen, deswegen wollten sie trotzdem ein sehr weltliches Reich errichten und nutzten die Religion und den Glauben nur aus.
geeky schrieb:Eher Untertanenbildung, aber das wird nicht so deutlich erklärt.Ach! Schau an! Das ist ja eine bahnbrechende Erkenntnis - oder etwa nicht?
Hantierer schrieb:Für mich zählt da eher Empathie und Gerechtigkeit als Orientierung, weil mein Glaube mir da auch nicht viel direkte Orientierung geben kann.Genau das, das sind durchaus auch Werte, die einem durch das neue Testament vermittelt werden, nur muss man dafür nun nicht unbedingt an einen Gott glauben. Wenn man zu "schwach" ist, diese Werte zu leben, kann zwar der liebe Gott als letzte Gerichtsbarkeit dann einen Anstoß geben, würde aber für mich nichts ändern.