Ich beende diesen Thread.
Ich gebe zu, dass ich die Behauptung: Atheismus schadet der Gesellschaft nicht beweisen kann. Die Zeilen waren auch nicht für ein Diskussionsforum gedacht gewesen. Vielmehr handelt es sich um eine Kurz-Andacht in einem beinah widerspruchsfreien Zone. Und eben, es tut einem manchmal ganz gut, dass einem widersprochen wird. Darum vielen Dank für eure engagiertes Widersprechen.
Damit aber das Thema nicht ganz ins Leer läuft, empfehle ich uns allen den Artikel aus "die Zeit" von Gero von Randow:"Der Atheismus kennt keine Ewigkeit, keinen göttlichen Leitfaden für Gut und Böse, er zwingt zum Zweifel und zur Freiheit." Darin wird m.E. unsere Auseinandersetzung für beide Seiten sehr korrekt, und wie ich meine, auch neutral wiedergegeben.
Dateianhang: Atheismus.pdf (171 KB)
Ein paar Sätze zur Beweisbarkeit meiner These. Vor vielen Jahren war ich mit anderen Studenten auf einen Ausflug mit einem Bus unterwegs. Damals gab es kaum Klimaanlagen in den Bussen. Stattdessen gab es am Dach des Busses eine Lüftungsklappe, die man nach Belieben gegen Fahrtrichtung oder entgegengesetzt zur Fahrtrichtung aufklappen konnte. Es herrschte für mich ein unangenehmer Luftzug. Also stand ich auf schloss die Klappe in Fahrtrichtung und öffnete sie entgegengesetzt zur Fahrtrichtung. Daraufhin wurde ich von meinem Mathematik - Professor gefragt, warum ich das getan habe. "Damit es weniger zieht", gab ich zur Antwort. Darauf er: "Das muss man erst mathematisch beweisen, ob dadurch ein geringerer Luftzug zustande kommt." Für mich war diese Antwort unsinnig, weil jeder Mensch im Bus spüren konnte das der Luftzug geringer war.
So ist es auch mit meiner These. Man kann gut und gern als Atheist der Überzeugung sein, dass man ein stimmiges und gutes Empfinden für Recht und Unrecht hat. Aber man hat keinen festen Bezugspunkt. Mit Sicherheit ist das Rechtsempfinden eines Atheisten vor 50 Jahren ein anderes gewesen als heutzutage. Damals wurde allgemein Abtreibung als ein verwerfliches Handeln eingestuft. Heute ist das kein Thema mehr. Auch Sterbehilfe ist beinah kein Thema mehr. Ich kann mir sogar vorstellen, dass in einigen Jahren das Sterben sogar ab einem bestimmten Alter vom Staat vorgeschrieben wird, z.B. wenn man alt und krank ist und die Krankenhauskosten für Krankenkassen unverantwortlich hoch werden. Und auch zu diesem Zeitpunkt wird es Atheisten geben, die es für gut halten und dabei das beruhigende Gefühl in sich tragen rechtschaffene Menschen zu sein. Recht und Unrecht bemisst schlussendlich danach, was bei der überwiegendem Mehrheit Akzeptanz findet. Verankert man das Ganze auch noch mit Paragraphen, wird es noch ein großes Stück einfacher Schlechtes mit der Wertung gut zu etikettieren. Bleibt abzuwarten, wenn die allgemeine Akzeptanz so weit vorangeschritten ist, dass selbst dumme Leute, oder eben jene, die jegliche Bildung verweigern, keine weitere Lebensberechtigung mehr zugebilligt wird.
Wo sind die handfesten Beweise, dass Atheismus unserer Gesellschaft schadet?Mal die Frage: Welcher Atheist wäre interessiert hier Beweise vorzubringen, Studien zu betreiben, Statistiken zu erstellen? Und wenn es ein Christ täte? Ob Atheisten dies akzeptieren würden? Schließlich ist uns allen der so geläufige Spruch bekannt: "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast."
Ganz ungeachtet dessen gab es einmal eine Auseinandersetzung zwischen einem Atheisten und einem Christen, die auf der Frage beruhte: "Kannst du mir (bis zu einem festgesetzten Termin) ein paar Atheisten bringen, die durch den Atheismus bessere Menschen geworden sind? Ich werde dir hunderte zeigen, die durch den Glauben an Jesus Christus bessere Menschen geworden sind." Natürlich käme hier wieder der Einwand: "Beweise mir, dass…" Will ich gar nicht, brauche ich gar nicht. Mir genügen 15, die ein neues Leben durch Jesus Christus begonnen haben. Selbst wenn es nur diese 15 gibt, ist das schon ein großartiger Erfolg für das Christentum. Diese 15 gibt es für mich; für dich natürlich nicht.
Beweise mir, das… Ist das tatsächlich so, dass man hier in diesem Forum irgendetwas beweisen müsste, damit man mitmischen darf. Dürfte ich hier nicht, wenn ich wollte, den größten Unsinn verzapfen, den ich wollte, solange ich keinen damit beleidige oder? Natürlich müsste ich mir dabei die vielen Wenn und Abers anhören, bzw. lesen. Wenn schon! Sind es nur die Gescheiten, die sich hier äußern dürfen und nicht auch die Dummen?
Allem in allem konnte mich keiner davon überzeugen, dass meine These so falsch wäre.