These: Religion ist evolutionär von Vorteil
19.12.2018 um 08:20Vielleicht sollte man bei solchen Thesen zunächst mal untersuchen, ob hier überhaupt eine Korrelation vorliegt, die kausal zum Tragen kommt oder ob es sich hier lediglich um eine Scheinkorrelation handelt. Ich habe da meine heftigen Zweifel, ob die behauptete These überhaupt sinnvoll ist. Wenn wir von evolutionären Vorteilen sprechen, bezieht sich das auf einen biologischen Sachverhalt, der allen Lebewesen zukommt - unabhängig von religiösen oder areligiösen Weltanschauungen.
Wäre Religiosität ein selektiver Faktor im Sinne der Reproduktionsrate aus evolutionsbiologischer Sicht, dann müssten Mikroben besonders religiös sein, denn deren Reproduktionsrate ist im Vergleich zu anderen Lebewesen konkurrenzlos unübertroffen. Offensichtlich ist das aber ein absurder Rückschluss, so dass mit der Prämisse etwas nicht stimmen kann. Religiosität ist ein Phänomen, das nur bei Menschen beobachtet werden kann, so dass untersucht werden müsste, inwiefern sich Religiosität kausal als selektiver Faktor auf die Reproduktionsrate auswirkt.
Dass offenbar die Mehrheit der Menschen mit dem Vorhandensein eines religiös determinierten Weltbildes in einen Zusammenhang gebracht werden kann, ist offensichtlich. Die Frage ist daher, ob das Vorhandensein religiös determinierter Weltbilder einen Effekt nach sich zieht, der sich auf den Fortpflanzungserfolg kausal auswirkt. Oder wirkt sich das Vorhandensein eines areligiös determinierten Weltbildes kausal auf den Fortpflanzungserfolg aus? Oder ist es vielmehr so, dass sich Menschen fortpflanzen und sie haben darüber hinaus auch noch ein Weltbild, ohne dass dieses einen kausalen Einfluss auf die Fortpflanzung hätte?
Da sich Evolution auf dem biologischen Fundament der Menschheit abspielt, muss der evolutionäre Effekt auch in diesem Fundament gesucht und gefunden werden. Das Fundament der Evolution ist der Genpool der Population, in dem sich dann bevorzugt die Allele anreichern, die den Fortpflanzungserfolg am zahlreichsten sichern. Um den Nachweis zu erbringen, dass Religion einen evolutionären Vorteil darstellt, müsste man die Allele des Genpools auf das Vorhandensein von Religiosität untersuchen.
Religiosität und das Ausleben derselben in Gestalt einer konkreten Religion ist ein Phänomen, welches kulturell tradiert wird und nicht genetisch. Wir haben es hier also nicht mit Allelen im Genpool zu tun, sondern mit tradierten Geschichten und Ritualen, die als Narrative im Rahmen kultureller Kontexte weitererzählt und weiterpraktiziert werden. Religiosität ist also eine Zugabe, die kulturell erworben und kulturell im Zuge der Sozialisierung erhalten wird. Religion hat etwas mit Sprache zu tun, mit Hilfe derer man in der Lage ist, die Umstände des Daseins auf den Begriff zu bringen und mit Hilfe der Begriffe weitere Bedeutungskontexte zu erschließen, die dann in der Summe eine bestimmte Weltanschauung und ein bestimmtes Weltbild ergeben, das dann Orientierung bietet im Umgang mit der konkreten Wirklichkeit.
Auch hier stellt Religiosität eine Begleiterscheinung oder eine Zugabe des Denkenkönnens und Sprechenkönnens dar, welches jedoch umfassender ist als Religiosität. Wenn man also darüber Mutmaßungen anstellt, ob Religiosität einen evolutionären Vorteil darstellen könnte, dann stößt man im Grunde lediglich darauf, dass Denken und Sprechen den Menschen in die Lage versetzt hat, sich in seiner ursprünglichen ökologischen Nische zu behaupten und in der Folge weitere ökologische Nischen zu erschließen.
Der evolutionäre Vorteil benennt dann lediglich eine Trivialität: Weil wir über eine Sprache verfügen und über die Welt nachdenken können, können wir uns Weltbilder entwerfen, mit Hilfe derer wir die Welt in unserem Sinne verändern können. Menschen pflanzen sich daher bevorzugt dann fort, wenn die Nachkommen ebenfalls in der Lage sind, auf einem bestimmten Niveau zu denken und zu sprechen. Dass beim Denken und Sprechen auch noch Religionen erwachsen bzw. areligiöse Weltbilder erwachsen, ist dann lediglich ein Nebeneffekt, aber kein evolutionär wirksamer kausaler Faktor, der selektiv wirken könnte.
In den Allelen findet man jedenfalls nichts, was auf Religiosität hinweist, dafür aber viel, was auf Denken- und Sprechenkönnen hinweist.
Wäre Religiosität ein selektiver Faktor im Sinne der Reproduktionsrate aus evolutionsbiologischer Sicht, dann müssten Mikroben besonders religiös sein, denn deren Reproduktionsrate ist im Vergleich zu anderen Lebewesen konkurrenzlos unübertroffen. Offensichtlich ist das aber ein absurder Rückschluss, so dass mit der Prämisse etwas nicht stimmen kann. Religiosität ist ein Phänomen, das nur bei Menschen beobachtet werden kann, so dass untersucht werden müsste, inwiefern sich Religiosität kausal als selektiver Faktor auf die Reproduktionsrate auswirkt.
Dass offenbar die Mehrheit der Menschen mit dem Vorhandensein eines religiös determinierten Weltbildes in einen Zusammenhang gebracht werden kann, ist offensichtlich. Die Frage ist daher, ob das Vorhandensein religiös determinierter Weltbilder einen Effekt nach sich zieht, der sich auf den Fortpflanzungserfolg kausal auswirkt. Oder wirkt sich das Vorhandensein eines areligiös determinierten Weltbildes kausal auf den Fortpflanzungserfolg aus? Oder ist es vielmehr so, dass sich Menschen fortpflanzen und sie haben darüber hinaus auch noch ein Weltbild, ohne dass dieses einen kausalen Einfluss auf die Fortpflanzung hätte?
Da sich Evolution auf dem biologischen Fundament der Menschheit abspielt, muss der evolutionäre Effekt auch in diesem Fundament gesucht und gefunden werden. Das Fundament der Evolution ist der Genpool der Population, in dem sich dann bevorzugt die Allele anreichern, die den Fortpflanzungserfolg am zahlreichsten sichern. Um den Nachweis zu erbringen, dass Religion einen evolutionären Vorteil darstellt, müsste man die Allele des Genpools auf das Vorhandensein von Religiosität untersuchen.
Religiosität und das Ausleben derselben in Gestalt einer konkreten Religion ist ein Phänomen, welches kulturell tradiert wird und nicht genetisch. Wir haben es hier also nicht mit Allelen im Genpool zu tun, sondern mit tradierten Geschichten und Ritualen, die als Narrative im Rahmen kultureller Kontexte weitererzählt und weiterpraktiziert werden. Religiosität ist also eine Zugabe, die kulturell erworben und kulturell im Zuge der Sozialisierung erhalten wird. Religion hat etwas mit Sprache zu tun, mit Hilfe derer man in der Lage ist, die Umstände des Daseins auf den Begriff zu bringen und mit Hilfe der Begriffe weitere Bedeutungskontexte zu erschließen, die dann in der Summe eine bestimmte Weltanschauung und ein bestimmtes Weltbild ergeben, das dann Orientierung bietet im Umgang mit der konkreten Wirklichkeit.
Auch hier stellt Religiosität eine Begleiterscheinung oder eine Zugabe des Denkenkönnens und Sprechenkönnens dar, welches jedoch umfassender ist als Religiosität. Wenn man also darüber Mutmaßungen anstellt, ob Religiosität einen evolutionären Vorteil darstellen könnte, dann stößt man im Grunde lediglich darauf, dass Denken und Sprechen den Menschen in die Lage versetzt hat, sich in seiner ursprünglichen ökologischen Nische zu behaupten und in der Folge weitere ökologische Nischen zu erschließen.
Der evolutionäre Vorteil benennt dann lediglich eine Trivialität: Weil wir über eine Sprache verfügen und über die Welt nachdenken können, können wir uns Weltbilder entwerfen, mit Hilfe derer wir die Welt in unserem Sinne verändern können. Menschen pflanzen sich daher bevorzugt dann fort, wenn die Nachkommen ebenfalls in der Lage sind, auf einem bestimmten Niveau zu denken und zu sprechen. Dass beim Denken und Sprechen auch noch Religionen erwachsen bzw. areligiöse Weltbilder erwachsen, ist dann lediglich ein Nebeneffekt, aber kein evolutionär wirksamer kausaler Faktor, der selektiv wirken könnte.
In den Allelen findet man jedenfalls nichts, was auf Religiosität hinweist, dafür aber viel, was auf Denken- und Sprechenkönnen hinweist.