adeodata schrieb:Glaubst du nicht daran, das die Religiösen an vielem Schuld sind? Du erkennst durch deine "Angriffe" gar nicht, wie sehr du denen ähnelst, selbst als Atheist. Wenn du denkst, das Atheisten nicht glauben und durch ihren Glauben nichts weiteres erschaffen, dann irrst du dich genau wie die Religiösen.
Wer verallgemeinert wird einem Thema niemals gerecht. Wenn ich mich gegenüber Religion kritisch äußere, dann einzig und allein deshalb, weil es daran nun mal vieles zu kritisieren gibt. Dies als Angriff zu bezeichnen, ist unsinnig. Damit diskutierst du völlig am Thema. vorbei. Es muss doch erlaubt sein, auf die historischen Fehlentwicklungen, die Irrtümer, Täuschungen und Lügen, die im Namen Gottes und der Religion über Jahrhunderte hinweg verbreitet wurden, anzuprangern. Wenn du diese Anklagen nicht nachvollziehen kannst, dann bist du entweder - was die historischen Fakten anbetrifft - nicht umfassend informiert, oder du negierst und übersiehst ganz bewusst offensichtliche Tatsachen.
Es kann nun mal nicht bestritten werden, dass im Namen der Religion Verbrechen an Menschen verübt wurden. Inquisition, Hexenverfolgungen, Versklavung von Menschen, blutige Missionierungsaktionen in Afrika und Südamerika von christlichen Missionaren, die bis zur Vernichtung ganzer Völker führte. Es ist schlichtweg nicht möglich, alle diese Verbrechen detailliert anzuführen. Allein das Buch von Hans-Jürgen Wolf, "Sünden der Kirche" listet auf 1266 Seiten die meisten dieser Verbrechen auf. Es wäre dies ein bestens geeignetes "Lesebuch führ mutige Christen", die bereit sind, historisch belegte Tatsachen und Fakten zu akzeptieren. Du kannst davon ausgehen, dass ich mich über Jahre hinweg überaus intensiv mit dieser Thematik befasst habe. Ich verfüge darüber hinaus über eine umfangreiche Bibliothek über das Thema Religion und Kirche.
adeodata schrieb:Während für jemanden, der an einen Gott glaubt, Gott die Form von einem Barmherzigen aufweisen kann, so sieht jemand anderes, Gott in anderer Form. Auch Atheisten glauben an eine bestimmte Form, durch die sie ihr Weltbild zu erklären versuchen. An eine Form zu glauben, die augenscheinlich unterschiedlich ist, doch im Grunde gleich besteht, lässt einen in einem Irrglauben zurück :)
Dass ich als überzeugter Atheist den Glauben an einen lieben Gott nicht teile, ließe sich leicht begründen. Dazu ein Zitat aus dem Johannes Evangelium Kap. 6, Vers 46: "Das heißt nicht, dass jemand den Vater gesehen hat außer dem, der von Gott gekommen ist, der hat den Vater gesehen." Im Klartext: Niemand hat jemals diesen Gott gesehen, außer...das Jesulein. Also, für mich ist das alles andere als ein Beweis für die Existenz eines Gottes. Die oft gehörte Behauptung, dass auch Atheisten an eine bestimmte Form glauben, mit der sie ihr Weltbild erklären, ist schlichtweg falsch. Die Mehrheit der Atheisten vertreten den Humanismus. Es ist dies eine bereits im Altertum von griechischen Philosophen postulierte Lehre, in deren Mittelpunkt der Mensch (und kein fiktiver Gott) steht. Atheisten glauben nicht an den Humanismus, sie leben den Humanismus. Dies als Glaube einzustufen, ist bestimmt nicht zutreffend. Als Irrglaube könnte man wohl eher den Glauben an ein nicht existierendes göttliches Wesen bezeichnen.