schtabea schrieb: daß der aktuelle Forschungstand zum Thema "Beginn des Universums" in Wikipedia und Schulbüchern allgemeinverständlich dargestellt wird.
Ja. Das ist auf der einen Seite logisch, aber auf der anderen das Dilemma.
Abis stellen eben „nur“ Allgemeinbildung dar, also Etwas von Allem. Dass man dabei nicht in die tiefen Tiefsten des Weltalls vordringen kann, erklärt sich somit von selbst.
Als Bildungsdilemma bezeichne ich die Tatsache, dass auch Leute, die sich weiter bilden wollen, im späteren Leben kaum Gelegenheit oder das Geld dafür haben. Zum Einen gehen sie arbeiten, zum Anderen gibt es noch mehr Leben als nur Bildung erwerben, zum Dritten gibt es kaum adäquate Bildungsstätten für Erwachsene, an denen hoch qualifizierte Experten unterrichten würden.
Nach der Schule ist es unendlich schwieriger, sich Bildung, vor allem die richtige, zuzulegen. Außer Unis, die aber lange dauern, bieten zwar etliche Betriebe oder Firmen Weiterbildungen an, aber eben nur in eigennütziger Sache.
Man könnte zwar Bücher lesen, aber nur lesen und niemanden haben, der die garantiert auftauchenden Verständnisfragen an Ort und Stelle sofort klären oder gar praktische Experimente durchführen könnte, ist sehr ermüdend und frustrierend. Und führt trotz Bücher zu Verständnisproblemen.
Ah, aber Medien wären eine feine Sache, nicht wahr? In der Tat wären Radio, TV und I-Net super geeignet, Bildung unters Volk zu tragen. Der Rundfunk nahm diese Aufgabe auch in seinen Anfängen sehr ernst, und I-Net war am Anfang ohnedies nur eine Sache zwischen Unis.
Was ist aber passiert? Wie viele echte Bildungsbeiträge finden wir im TV? Kaum noch, nicht wahr? Das liegt mEn daran, dass es:
- Zu wenige Experten gibt, die diese Aufgabe übernehmen könnten.
- Diese aber ihr Wissen nur selten pädagogisch richtig rüber bringen (Der Lesch fällt mir da ein, der zwar was weiß, aber das dermaßen arrogant vorträgt, dass den meisten die Lust vergeht, ihm zuzuhören. Seine Vorträge sind so gestaltet, dass die, die sich auskennen, nickend zustimmen, und die, die sich nicht auskennen, gleich mal von als doof dargestellt, sprich: beleidigt, werden. Ganz zu schweigen davon, dass diese Art frontales Gequassle, ohne demonstrationen oder der Möglichkeit, mal selbst etwas agieren zu können, lerntechnisch katastrophal ist. Ermüdend, langweilig, und ineffektiv.)
- Richtige Ausbildung muss von vorne kleine anfangen und sich häppchenweise steigern. Dh, mit einer einzigen Sendung zu einem Thema ist es nicht getan. Mehrere Sendungen müssten einfach wie Kurse oder U-Stunden angeboten werden. Mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen.
- Diejenigen, die Bildungsfilme machen, sind aber meist fachlich nicht so gebildet, wie sie aber sein müssten, um andere zu bilden.
- Was auch daran liegt, dass sie sich eben nicht nur auf ein Gebiet alleine konzentrieren können,
- weil eben unendlich viel mehr Arbeit anfällt.
- Ebenso kostet Bildung, wer zahlt die? Die Werbung, die ihren Mist verkaufen will? Wohl kaum, denn gebildete Leute würden den Werbeunsinn sehr schnell durchschauen.
;)Das wäre ein glattes Eigentor.
Oh, wir haben VHS. Klasse! Nur, man gucke sich mal die Themen an. Auch hier das Problem der fehlenden wohl gebildeten Bildungskräfte.
Wo gehen die wenigen Kräfte eigentlich hin? Nun, ja, in die Wirtschaft - Kohle machen.
Würden sie Weiterbildung betreiben? Bei genügend Kohle, ja.
Damit stehen wir vor dem alten Dilemma: Bildung kostet Geld, viel Geld. Und seitens des Bildungswilligen viel Energie und Mühen. Ich bewundere zB jeden, der neben der Arbeit noch jahrelang eine Abendschule schafft. Hut ab.
Ich hätte nicht die Energie dazu.
Problem Nr 2 besteht darin, dass gar nicht mal so viele gerne wirklich ernsthaft weiter gebildet sein wollen oder es aus den unterschiedlichsten Gründen könnten. Fallen aber die Massen zahlender Bildungswütigen aus, wird es für die Wenigen zu teuer.
Um ein ganzes Volk ein Leben lang ununterbrochen weiter zu bilden, müsste man:
- Definitiv die Arbeitszeiten kürzen (gute Firmen legen diese Weiterbildungen in die Arbeitszeit)
- und Unterricht verpflichtend in das Arbeitspensum einbauen.
- Mehr Steuern einheben oder vorhandene sinnvoller verwenden (Kriche zB zur Zahlung von Steuern zwingen).
- Hilft nichts, Reiche müssten höher besteuert werden. Werden, Gewinne von Betriebe müssten für Bildung frei gemacht werden und nicht für die Yacht des Chefs. Au weia, gelt?
- Und die Menschen irgendwie bewegen, den Sinn der Sache zu erkennen
- oder Anreize setzen (es gibt nur wenige, die im Mehrwissen auch einen Mehrgewinn fürs Leben sehen).