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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

3.663 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Atheismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

29.03.2017 um 20:54
@off-peak 
Alles hat einen Sinn und Zweck, von daher ist alles rational und das Irrationale ist das nicht zu erkennen.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

29.03.2017 um 21:02
@Bublik79
Zitat von Bublik79Bublik79 schrieb:Ist es irrational den Menschen zu glauben die eine Gotteserfahrung gemacht haben?
Einfach so, glauben, ohne Beleg? Ja, das ist irrational. Es fehlen ja Belege. Wir haben nur Behauptungen. Und diese Erfahrung kann wer was was anderes sein, was die Betreffenden eben für Gott halten.

Aber erklär mal, warum es rational sein soll, ohne Belege einfach etwas zu glauben?
Ist es rational zu sagen dass diese Menschen eine Halluzination haben und das seit Beginn der Zeit und das bei den gleichen Halluzinationen und das bei so vielen?
Es wäre rational, präziser zu formulieren und zu denken.
Was verstehst Du unter "so viele"?
Woher kennst Du den "Beginn der Zeit"?
Haben die wirklich alle die gleichen Halluzinationen? Wie willst Du das überprüfen? Hallus können doch nicht gefilmt werden?

Und findest Du es rational, Ihnen ohne Überprüfungen zu glauben?

Übrigens würde kein rational Denkender einfach sofort ohne Belege den Schluss ziehen, es wären Halluzinationen. Es gibt vor allem unter Rationalen noch mehr Wissen/Erklärungen zu diesen Themen. Jede/s davon kann man überprüfen.
Noch eines würde ein rational Denkender nicht tun: ohne Belege eine Behauptung aufstellen (es sei denn mit Absicht, um andere zu täuschen), somit kommt für einen Rationalisten die Erklärung "Gott", solange sie nicht belegt ist, nicht in Frage.

Dann schon eher: Weiß ich nicht.
Ist es rational in die geistige Entwicklung sich einzumischen und diese als Krankheit zu bezeichnen nur weil andere es nicht erfahren haben?
Ob krank oder nicht, macht man schon an etwas mehr fest als nur an "andere haben es nicht erfahren". Man muss nicht alles am eigenen Leib erleben, um zu wissen, dass es das gibt. Beobachtung ist nämlich auch eine Erfahrung.
Allerdings ist dieser Gedanke, den Du hegst, paranoid und somit irrational. ;)
Ist es rational für jede menschliche Erfahrung Medikamente zu verschreiben?
Es ist zunächst einfach mal eine pauschale Behauptung, daher auf alle Fälle für alle Fälle falsch, falls nicht gelogen.

Frage: Ist es rational, scheinheilig zu fragen, um seine paranoiden Unterstellungen zu perpetuieren?
Lügen zu servieren statt Fakten?
Und dann denen, die mit diesen Lügen diffamiert werden sollen, zu unterstellen, sie wären irrational?

Außerdem, wie wäre es, wenn Du Deine Fragen, so sie denn echte Fragen und nicht getarnte Behauptungen wären, auch mal beantwortest?


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

29.03.2017 um 21:19
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Ist es rational, scheinheilig zu fragen, um seine paranoiden Unterstellungen zu perpetuieren?
Ach so einfach stellt man hier eine Diagnose!?
Und schon bönötige ich Medikamente.. :D

Wie ein Psychotherapeut sagt: Es gibt keine gesunde Menschen, es gibt nur Kranke die schlecht untersucht wurden!

Das Leben ist ein Beleg genug und ich werde dir jetzt nicht Dokus raussuchen über die Pharmaindustrie und hunderte Diagnosen Belegen die früher ganz normale Zustände waren, wie Trauer und Freude, für welche heute Diagnosen und Medikamente gibt.

Google und so...


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

29.03.2017 um 21:28
@Bublik79
Zitat von Bublik79Bublik79 schrieb:Alles hat einen Sinn und Zweck, von daher ist alles rational und das Irrationale ist das nicht zu erkennen.
Seh ich nicht so. Nicht alles hat Sinn und Zweck. Es gibt Ursachen, es gibt Zuammenhänge, aber Sinn und Zweck sind ja zielgerichtet, und das ist bei Weitem nicht bei allen Dingen so.
Das Nicht-erkennen von Zusammenhängen nennt man Zufall.
Das Nicht-erkennen-können von Zusammenhängen, das andere eventuell können, nennt man Wissenslücken, Irrtümer, mentale oder psychische Störungen.

Aber "rational" oder "irrational" bezieht sich nicht auf den Sinn und Zweck von Dingen oder Funktionen, sondern aufs Denken. Wie sammelt jemand Wissen? Wie erkennt er richtig oder falsch? Wie geht jemand eben mit Wissenslücken oder der Unmöglichkeit, etwas nicht erkennen zu können, um?

Sich rational etwas zu erklären, heißt, sein gesammeltes Wissen, noch besser, das gesammelte Wissen aller, darauf anzuwenden und zu prüfen, ob so eine Erklärung der Praxis stand hält.  Das geht am besten mit Beobachten und Vorhersagen.
Selbst, wenn ich nicht weiß, wie Blitze entstehen, so kann ich doch die Wettersituation beobachten, die sie hervor bringt. Ich kann dann beim Anblick von Gewitterwolken sagen "Gleich blitzt es". Dass das Wetter den Blitz bringt, ist eine rationale Sichtweise.
Ich könnte auch sagen "Zeus ist grantig", und dabei das Wetter außer Acht lassen. Das ist insofern irrational, weil sich eine Blitz-Vorhersage bei Sonnenschein trotz grantig postuliertem Zeus ziemlich sicher nicht erfüllen dürfte.
Es ist auch irrational, weil ich ja keinen Zeus je geobachtet hätte.
Sollte man mich obendrein meiner Fehler-Vorhersage wegen auslachen (ja, ja, immer wieder diese pöhsen Skeptiker! :) ), vor allem, weil ich das Wetter nicht berücksichtig hätte, dann wäre es rational zu sagen "Hmm, vielleicht irre ich mich, ich muss das noch mal checken", aber irrational "Du wirst schon sehen! Wenn Du erst mal tot bist, dann ist es zu spät und Du kommst in die Hölle!"


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

29.03.2017 um 21:46
Zitat von Bublik79Bublik79 schrieb:Ach so einfach stellt man hier eine Diagnose!?
Yep. Bei der Art, wie Du vermeintlich fragend Deine Meinungen einstellst, ist das leicht. Und ich bin sogar Hellseher. Habe voraus gesehen, dass Du Dich mit faulen Ausreden vor der Beantwortung meiner Fragen drücken wirst. Was Du ja auch getan hast.
Das Leben ist ein Beleg genug
Wischi-waschi Aussage, die alles, nichts und das Gegenteil "beweist". Übrigens irrational.
und ich werde dir jetzt nicht Dokus raussuchen
Ne, natürlich nicht.
Ist ja auch eine praktische Methode sich vor den Belegen für seine Behauptungen zu drücken. Das wäre ja noch rational.
Aber zu glauben, das würde Dir Recht geben oder Deine falschen Annahmen richtig machen, das ist irrational.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 07:03
@off-peak
Letztlich ist alles ein Glaube auch deine Rationalität.
Auch in der Wissenschaft ist es nicht verboten Theorien zu erstellen und die können sehr spekulativ sein. Wo währen wir wenn es keine Phantasie gäbe.
Und auch in der Wissenschaft glauben bornierte Mitglieder an veraltete Theorien.
Genau wie bei den Religionen
Es ist wichtig zwischen der offenen Spiritualität und den organisierten Religionen mit ihrem starren Glauben zu Unterscheiden.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 10:04
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Für den Urknall gibt es immerhin eine valide Grundlage welche von beobachteten/gemessenen Faktoren wie der kosmischen Hintergrundstrahlung, der Rotverschiebung und der Materieverteilung im Universum gestützt wird.
Stützen die von Dir oben genannten Faktoren den Urknall selbst, t=0, oder der die Existenz des Zeitpunktes t=10^-43 Sekunden? Liegt ja schließlich verdammt nah beieinander......


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 10:41
Zitat von Labor-RatteLabor-Ratte schrieb: Der Bildungsstand eines durchschnittlichen Schulabsolventen sollte genügen um solche Formulierungen zu verstehen.
Eben genau das ist NICHT der Fall ! Ich zum Beispiel habe Abitur mit einem Schnitt von 2,0 und ich habe sehr lange gebraucht, um den Wikipedia Artikel über den Urknall zu verstehen. Habe ihn vermutlich immer noch nicht vollständig verstanden.

Und genau darum geht es mir : daß der aktuelle Forschungstand zum Thema "Beginn des Universums" in Wikipedia und Schulbüchern allgemeinverständlich dargestellt wird. Alles, was in Schulbüchern und Wikipedia steht darf gerne so bleiben. Ich hätte nur gerne, daß die Texte um zwei kurze Sätze ergänzt werden :

Wir können die Expansion des Universums bis zu einem Zeitpunkt sehr kurz ( 10^-43 Sekunden) nach seinem Beginn zurückverfolgen.Über Alles , was vor diesem Zeitpunkt liegt, also auch über den wirklichen Beginn des Universums, können wir derzeit nur spekulieren.

Einverstanden ? Verbesserungsvorschläge ?


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 11:17
Zitat von schtabeaschtabea schrieb:Stützen die von Dir oben genannten Faktoren den Urknall selbst, t=0, oder der die Existenz des Zeitpunktes t=10^-43 Sekunden?
Den Urknall selbst, ansonsten wäre er auch kaum fester Bestandteil des kosmologischen Standardmodells.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 12:07
@Libertin

Danke.

Es ist nur gerade eine neue Frage bei mir aufgetaucht. In der Wikipedia steht, daß das Standardmodell den Beginn des Universums in einem "nahezu punktförmigen" Zustand sieht.

Nahezu ?

Dann wäre das Universum zu diesem Zeitpunkt ja bereits vorhanden, es gäbe bereits Raum, Zeit und Materie, und es stellt sich erneut die Frage nach dem wirklichen Beginn.

Wo liegt daschon MissVerständnis?


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 12:42
@schtabea

Dann liegt das Problem an der Bildungsanstalt, die du besucht hast. Das Niveau des Artikels ist meiner Meinung nach vollkommen in Ordung so wie es ist. Notfalls kannst du es dir ja von jemanden einfacher erklären lassen.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 13:07
@schtabea
Was hältst Du von dieser Formulierung:
"Demnach muss noch kurz nach dem Urknall die Dichte des Universums die Planck-Dichte übertroffen haben, ein Zustand, der sich allenfalls durch eine noch unbekannte Theorie der Quantengravitation richtig beschreiben ließe, aber sicher nicht durch bestehende physikalische Theorien. Daher gibt es in der heutigen Physik keine allgemein akzeptierte Theorie für das sehr frühe Universum."?


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 13:10
Zitat von schtabeaschtabea schrieb:Es ist nur gerade eine neue Frage bei mir aufgetaucht. In der Wikipedia steht, daß das Standardmodell den Beginn des Universums in einem "nahezu punktförmigen" Zustand sieht.

Nahezu ?

Dann wäre das Universum zu diesem Zeitpunkt ja bereits vorhanden, es gäbe bereits Raum, Zeit und Materie, und es stellt sich erneut die Frage nach dem wirklichen Beginn.

Wo liegt daschon MissVerständnis?
Nahezu heißt hier nur hypothetisch bzw. dass man es sich nicht wie einen wirklichen "Punkt" vorstellen soll, kann es auch gar nicht sein, da unsere Vorstellungskraft an den uns gewohnten raumzeitlichen Rahmen angepasst ist.

Bei der kosmischen (oder auch nackten/gravitative) Singularität ist dieser aber noch gar nicht gegeben denn alles befindet sich hier noch in einer unedlichen heißen energetischen Dichte bis es schließlich zum "Kollaps" also dem Urknall kam aus dem sich schließlich das uns bekannte Universum entwickelte.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 13:56
@Libertin

Das Ganze ist dann aber schon ein Paradoxon, oder ? Du verwendest die Begriffe "heiß" und "Dichte" aber es gab noch gar keinen Raum, keine Zeit, keine Materie. Also nichts, worauf man die Begriffe heiß und Dichte anwenden könnte. Die Begriffe ergeben also eigentlich keinen Sinn mehr. Habe ich das richtig verstanden?


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 14:19
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Nahezu heißt hier nur hypothetisch bzw. dass man es sich nicht wie einen wirklichen "Punkt" vorstellen soll,
Also ist gemeint ein mathematischer Punkt ? Ein mathematischer Punkt existiert. Aber eben ideell, nicht materiell. Unabhängig von Raum und Materie.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 15:05
Zitat von schtabeaschtabea schrieb:Das Ganze ist dann aber schon ein Paradoxon, oder ? Du verwendest die Begriffe "heiß" und "Dichte" aber es gab noch gar keinen Raum, keine Zeit, keine Materie. Also nichts, worauf man die Begriffe heiß und Dichte anwenden könnte. Die Begriffe ergeben also eigentlich keinen Sinn mehr. Habe ich das richtig verstanden?
Nein, hast du nicht denn diese Begrifflichkeiten sind nicht nur ausschließlich auf Materie anwendbar.
Es ist besser du liest dich erstmal etwas mehr in die Thematik ein bevor du darüber anfängst zu diskutieren.
Zitat von schtabeaschtabea schrieb:Also ist gemeint ein mathematischer Punkt ? Ein mathematischer Punkt existiert. Aber eben ideell, nicht materiell. Unabhängig von Raum und Materie.
Natürlich da wie gesagt in der nackten Singularität weder Raum noch Materie vorhanden sind.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 15:54
@benihispeed
Zitat von benihispeedbenihispeed schrieb:Letztlich ist alles ein Glaube auch deine Rationalität.
Nein. Glauben beinhaltet Annahmen, die sich jeder Überprüfung entziehen. Ergibt eine Überprüfung, dass das Geglaubte wahr ist, dann wird es ja zum Fakt.
Rational denken heißt, Annahmen neutral zu überprüfen, ob sie sich in der Praxis bewähren. Ob es sich eben um Fakten oder Fantasie handelt.
Auch in der Wissenschaft ist es nicht verboten Theorien zu erstellen und die können sehr spekulativ sein.
Theorien sind keine Fantasien. Sie waren es auch nie. Weil die Ideen/Aussagen/Behauptungen/Thesen, die letztendlich zu Theorien führen, von Anfang an auf real Beobachtbaren aufgebaut sind. Fantasien/Glauben hingegen kommen auch ohne Realität aus.
Theorien sind Erklärungen, die sich als nicht falsch heraus stellen und in der Lage sind, zuverlässige Verhersagen für die Praxis zu machen.
Theorien sind in der Tat praxisbewährte Überlegungen/Erklärungen, somit das glatte Gegenteil von fantasievollen aber unbelegten Behauptungen (Glauben).
[/quote]Wo währen wir wenn es keine Phantasie gäbe.[/quote]
Auf keinen Fall in Mystery oder Spiritualität. ;)


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 16:21
Zitat von schtabeaschtabea schrieb: daß der aktuelle Forschungstand zum Thema "Beginn des Universums" in Wikipedia und Schulbüchern allgemeinverständlich dargestellt wird.
Ja. Das ist auf der einen Seite logisch, aber auf der anderen das Dilemma.
Abis stellen eben „nur“ Allgemeinbildung dar, also Etwas von Allem. Dass man dabei nicht in die tiefen Tiefsten des Weltalls vordringen kann, erklärt sich somit von selbst.

Als Bildungsdilemma bezeichne ich die Tatsache, dass auch Leute, die sich weiter bilden wollen, im späteren Leben kaum Gelegenheit oder das Geld dafür haben. Zum Einen gehen sie arbeiten, zum Anderen gibt es noch mehr Leben als nur Bildung erwerben, zum Dritten gibt es kaum adäquate Bildungsstätten für Erwachsene, an denen hoch qualifizierte Experten unterrichten würden.

Nach der Schule ist es unendlich schwieriger, sich Bildung, vor allem die richtige, zuzulegen. Außer Unis, die aber lange dauern, bieten zwar etliche Betriebe oder Firmen Weiterbildungen an, aber eben nur in eigennütziger Sache.

Man könnte zwar Bücher lesen, aber nur lesen und niemanden haben, der die garantiert auftauchenden Verständnisfragen an Ort und Stelle sofort klären oder gar praktische Experimente durchführen könnte, ist sehr ermüdend und frustrierend. Und führt trotz Bücher zu Verständnisproblemen.

Ah, aber Medien wären eine feine Sache, nicht wahr? In der Tat wären Radio, TV und I-Net super geeignet, Bildung unters Volk zu tragen. Der Rundfunk nahm diese Aufgabe auch in seinen Anfängen sehr ernst, und I-Net war am Anfang ohnedies nur eine Sache zwischen Unis.

Was ist aber passiert? Wie viele echte Bildungsbeiträge finden wir im TV? Kaum noch, nicht wahr? Das liegt mEn daran, dass es:
- Zu wenige Experten gibt, die diese Aufgabe übernehmen könnten.
- Diese aber ihr Wissen nur selten pädagogisch richtig rüber bringen (Der Lesch fällt mir da ein, der zwar was weiß, aber das dermaßen arrogant vorträgt, dass den meisten die Lust vergeht, ihm zuzuhören. Seine Vorträge sind so gestaltet, dass die, die sich auskennen, nickend zustimmen, und die, die sich nicht auskennen, gleich mal von als doof dargestellt, sprich: beleidigt, werden. Ganz zu schweigen davon, dass diese Art frontales Gequassle, ohne demonstrationen oder der Möglichkeit, mal selbst etwas agieren zu können, lerntechnisch katastrophal ist. Ermüdend, langweilig, und ineffektiv.)
- Richtige Ausbildung muss von vorne kleine anfangen und sich häppchenweise steigern. Dh, mit einer einzigen Sendung zu einem Thema ist es nicht getan. Mehrere Sendungen müssten einfach wie Kurse oder U-Stunden angeboten werden. Mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen.
- Diejenigen, die Bildungsfilme machen, sind aber meist fachlich nicht so gebildet, wie sie aber sein müssten, um andere zu bilden.
- Was auch daran liegt, dass sie sich eben nicht nur auf ein Gebiet alleine konzentrieren können,
- weil eben unendlich viel mehr Arbeit anfällt.
- Ebenso kostet Bildung, wer zahlt die? Die Werbung, die ihren Mist verkaufen will? Wohl kaum, denn gebildete Leute würden den Werbeunsinn sehr schnell durchschauen. ;)
Das wäre ein glattes Eigentor.

Oh, wir haben VHS. Klasse! Nur, man gucke sich mal die Themen an. Auch hier das Problem der fehlenden wohl gebildeten Bildungskräfte.
Wo gehen die wenigen Kräfte eigentlich hin? Nun, ja, in die Wirtschaft - Kohle machen.
Würden sie Weiterbildung betreiben? Bei genügend Kohle, ja.

Damit stehen wir vor dem alten Dilemma: Bildung kostet Geld, viel Geld. Und seitens des Bildungswilligen viel Energie und Mühen. Ich bewundere zB jeden, der neben der Arbeit noch jahrelang eine Abendschule schafft. Hut ab.
Ich hätte nicht die Energie dazu.

Problem Nr 2 besteht darin, dass gar nicht mal so viele gerne wirklich ernsthaft weiter gebildet sein wollen oder es aus den unterschiedlichsten Gründen könnten. Fallen aber die Massen zahlender Bildungswütigen aus, wird es für die Wenigen zu teuer.

Um ein ganzes Volk ein Leben lang ununterbrochen weiter zu bilden, müsste man:
- Definitiv die Arbeitszeiten kürzen (gute Firmen legen diese Weiterbildungen in die Arbeitszeit)
- und Unterricht verpflichtend in das Arbeitspensum einbauen.
- Mehr Steuern einheben oder vorhandene sinnvoller verwenden (Kriche zB zur Zahlung von Steuern zwingen).
- Hilft nichts, Reiche müssten höher besteuert werden. Werden, Gewinne von Betriebe müssten für Bildung frei gemacht werden und nicht für die Yacht des Chefs. Au weia, gelt?
- Und die Menschen irgendwie bewegen, den Sinn der Sache zu erkennen
- oder Anreize setzen (es gibt nur wenige, die im Mehrwissen auch einen Mehrgewinn fürs Leben sehen).


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30.03.2017 um 16:28
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Einfach so, glauben, ohne Beleg? Ja, das ist irrational. Es fehlen ja Belege. Wir haben nur Behauptungen. Und diese Erfahrung kann wer was was anderes sein, was die Betreffenden eben für Gott halten.

Aber erklär mal, warum es rational sein soll, ohne Belege einfach etwas zu glauben?
@off-peak
Was wäre denn ein Beleg für einen Schöpfergott?


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

30.03.2017 um 16:37
Das Hauptbildungsproblem unserer Zeit ist, dass wir eine Riesenlücke zwischen auf der einen Seite hoch gebildeten Experten und auf der anderen Seite uniformierter Masse haben. Das enorme Wissen der Experten dringt nicht schnell genug und korrekt bis zu ihnen durch.

Man sieht dieses Dilemma ja regelmäßig in Diskussionen an Argumenten wie "Wir Menschen wissen ja gar nichts", "Das Bewusstsein ist noch gar nicht erforscht", usw, aber in Wirklichkeit ist es der User, der diese Argumente verwendet, der tatsächlich kaum etwas über diese Dinge weiß, und aus seinem eigenem Nichtwissen auf den Bildungsstand aller schließt.
Derweil aber Experten / Fachleute / so zB Neurologen sehr wohl schon längst wesentlich mehr wissen. Der gemeine User hingegen noch nicht einmal die Begriffe in ihrer richtigen Definition verwendet, geschweige denn versteht.

Das ist kein Vorwurf, aber leider wahr. Die Unmenge an klar erforschtem Wissen dringt einfach, aus oben genannten Gründen, nicht bis zum Letzten klar durch.
Forschung und Wissenserwerb laufen auf der wissenschaftlichen Eben schneller ab, als deren Ergebnisse dann auch richtig weiter gegeben werden können. Auch, weil vielen eben die fundierte Basis fehlt. Diese fehlende Basis macht sie dann obendrein zu leichten Opfern für Schwurblern (die ihrerseits oft auch selbst Opfer dieses Problems geworden sind).
Aber all die vielen Schwurblerseiten verwirren zusätzlich. Denn man kann ja nur mit solidem Basiswissen, das aus den bereits erwähnten Gründen auf vielen Gebieten nicht vorhanden ist, durchschauen, ob eine Seite schwurbelt oder korrektes Wissen vermittelt.

Die Folge: es entsteht tatsächlich eine Art Wissenselite, deren Abstand zur unwissenden Masse immer größer und nahezu unüberwindbarer wird.


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