Man darf meine Argumentation hier aber nicht falsch verstehen. Ich spreche vom Theologischen Aspekt.
Nehmen wir folgende Aussage:
"Die Menschen glauben, weil sie glauben wollen".
Ich denke, das der wirkliche Glaube auf die Lehre der Erlösung ausgerichtet ist und nicht auf die Person, die einen Erlöst. Das kann man denke ich auch so stehen lassen. Selbst wenn bewiesen werden sollte, dass es den historischen Jesus niemals gab, und diesem Zustand nähern wir uns, wie ich in den letzten Stunden erfahren durfte, sogar ziemlich weit, wird das für Gläubige wohl nicht den Wert dieser Übertragung schmälern.
Ich meine, es gibt natürlich noch die Realitätsverweigerer, für die jede wissenschaftliche Lehre, die den biblischen Aussagen widerspricht, ohnehin falsch ist und womöglich vom Teufel inspiriert wurde. Denen dürften objektive Beweise aber herzlich egal sein.
Aber Menschen, die eine starke emotionale Verbindung zu Jesus/Gott haben, erleben Glauben auf einer Erfahrungsebene. Sie glauben nicht nur an die Existenz Jesu - sie spüren seine Gegenwart körperlich, seine Nähe, der Frieden, der über sie kommt.
Dass es möglicherweise lediglich eine Art selbstinduzierte Wohlfühl-Trance ist und auf ein paar übergeschnappte Synapsen zurückgeführt werden kann, interessiert diese Erfahrungsreligiösen genau so wenig, wie Erkenntnisse der Bibelforschung.
Rein theoretisch bzw. intellektuell bricht da also womöglich ein großer Teil der theologischen Glaubensgrundlage weg, wie ich schon zu Beginn vermutete, aber wenn ich so drüber nachdenke, bezweifele ich, dass dies irgendeinen Christen tatsächlich beeindruckt - gerade im Bezug auf Religion können Menschen unglaublich stur sein.
Somit ist das Verhalten der Kirche hier in meinen Augen zwar unverantwortlich, aber auch nur aus theologischer Sicht.
Denn, die, die sich auf Erfahrungen und Erlebnisse stützen, und diese aufgrund ihrer innigen Beziehung zu Jesus/Gott auch nicht anzweifeln, dürften solche Erkentnisse wie schon erwähnt vollkommen egal sein.
@BioGenEthiker @Argus7 Argus7 schrieb:Jesus hingegen war unzweifelhaft der Ansicht, dass dieses Reich noch in seiner Lebenszeit kommen werde. Das aber hat sich bekanntlich als Irrtum erwiesen. Man kann dies somit auch als Beweis dafür auslegen, dass Jesus nicht göttlich war, bzw. niemals der Sohn eines Gottes sein konnte.
In diesem Fall dient eben: Menschen glauben, weil sie glauben wollen.
Das betrifft mich genauso, wie alle anderen Anhänger irgendwelcher Religionen.
Werden wir mal spitzfindig:
Vielleicht war Jesus tatsächlich der Erlöser, hat dies aber aus Bescheidenheit niemals selbst gesagt? Also wurden ihm diese Aussagen in den Mund gelegt, um seine Autorität zu stärken
Jesus war also der Erlöser, aber nur zu bescheiden, es zuzugeben.
Zack, ist das christliche Weltbild wieder gerettet.
@Argus7