Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

Meine Glaubensstruktur verhindert z.B. das ich nicht so skrupellos agiere wie ich es könnte um reicher zu werden als ich es bin. Wenn ich glauben würde das ich das Maß aller Dinge wäre und nur dieses jetzige und meinige Leben existiert, wer oder was würde mich denn aufhalten mich an der Welt und ihren Lebewesen so zu bereichern wie ich es könnte wenn ich wollte... die Polizei? :D

Also mein Glaube ist gut und schonend für meine Mitmenschen... hätte ich eine Atheistische oder Satanistische Glaubensstruktur könnte sich mein Umfeld warm anziehen, das kann ich euch sagen ;) Bei einem Schaf mag es egal sein woran es glaubt, aber bei einem Raubtier macht der Glaube Verhaltens-technisch viel aus...

Meiner Meinung nach ist es unsinnig an etwas zu glauben, das sowieso nicht beweisbar ist. Gott ist nicht beweisbar. Nicht-Existenz ist nicht beweisbar. Also bleibt für mich der Agnostizismus die einzig sinnvolle Alternative.

Ich tendiere dabei eher zum atheistischen Agnostizismus, weil die Beweislast auf der Seite zu erfolgen hat, die eine Behauptung für eine Existenz aufstellt.

@Labor-Ratte

Labor-Ratte schrieb:Meiner Meinung nach ist es unsinnig an etwas zu glauben, das sowieso nicht beweisbar ist.

Nun, ich glaube z.B. an das Higgs-Boson, aber es wäre mir unmöglich dessen Existenz einem Aborigine zu beweisen. Selbst wenn ich die Kohle hätte und mit ihm zum CERN fliegen würde könnte er mit den dortigen Computergenerierten Diagrammen die uns dies eindeutig beweisen nichts anfangen, geschweige denn wissen wovon wir überhaupt reden.

Noch schlimmer wäre es, würde uns jemand nackt bei denen im Outback aussetzen... jetzt lass uns mal versuchen den Aborigines unsere überlegene Wissenschaft näher zu bringen. Also vielleicht bist Du begabter als ich, aber ich könnte dort kaum etwas von unserer "westlichen Magie" einsetzen... ich könnte kein Handy bauen, keinen Laser, kein Fahrrad, ja nicht mal ein Zahnrad... ohne Google bin ich persönlich eh nur in der Lage in einer dafür gemachten Umgebung mechanische Geräte zu konstruieren, Hydraulik, Pneumatik und diverse Wärmekraftmaschinen sind auch noch drin, aber spätestens im Bereich Elektronik kann man mich vergessen.

99% unseres Wissens wäre doch in den Ohren der Indigenen hohles Geschwätz - sie würden uns als Strunzdumm und verblendet empfinden, da wir ja wahrscheinlich schon Probleme hätten Wasser zu finden ;) In deren Welt wäre unser "Wissen" nichts weiter als Glauben, da unsere Theorien dort nicht beweisbar sind - es fehlt halt an den entsprechenden Rahmenbedingungen, da könnten wir soviel an die Wissenschaft glauben wie wir wollten ;)

@Einzelgänger

Darum geht es ja gar nicht. Ob du, ich, oder jemand anderes persönlich in der Lage sind irgendjemanden irgendetwas unter bestimmten Umständen zu beweisen ist unwichtig. Überzeugen wäre da auch eher das richtige Wort, denn ein Beweis ist auch dann gültig, wenn mir jemand nicht glaubt oder mich nicht versteht. Es geht darum, dass Gott generell nicht zu beweisen ist. Egal mit welchen Mitteln du das auch anstellen möchtest.

@Einzelgänger

Bisher gibt es so einen Beweis jedenfalls nicht. Und solange ein solcher nicht vorliegt ist ein Gottes-Glaube für mich persönlich vollkommen sinnlos.

@Einzelgänger
wer sagt denn, wenn man nicht an Religionen glaubt, unbedingt an die Wissenschaft glauben muss? Ist Wissenschaft das Gegenstück zum Glauben an eine Religion? Muss man unbedingt das Wissen haben alles selber konstruieren zu können? Die Wissenschaft kann (vielleicht noch) nicht alles erklären. Das Leben ist komplex und offensichtlich braucht der Mensch den Glauben an eine Religion.
Ich bin davon überzeugt, dass nach dem Tod nichts ist. Nada. Alles dunkel. Alles schwarz.
Obwohl ich wünschte, dem wäre nicht so. Denn es wäre sicherlich versöhnlicher und tröstlicher, die Fehler die man im Jetzt begangen hat, im Nachher ausbessern zu können.
Du hast ein Leben. Nutze es so gut es geht. Versuche etwas zu Hinterlassen das Wertigkeit hat. Leider sind nicht alle Menschen human. Ich tue mir immer schwer mit den Begriffen "Gut" und "Böse". Die sind so abhängig von den Moralvorstellungen der Zeit und Gesellschaft.

@Labor-Ratte

Labor-Ratte schrieb:Es geht darum, dass Gott generell nicht zu beweisen ist. Egal mit welchen Mitteln du das auch anstellen möchtest.

Kommt auf den Gott an ;) Beim christlichen oder islamischen Gott wird das schwierig mit der Beweisführung, aber wiederlege mal jemanden dessen Gott "Mutter Erde" ist, oder der Wikipedia: Pantheismus der meinem Glaubenskonstrukt sehr nahe kommt, wie ich kürzlich hier lernen musste ;)

Mrs.Spock schrieb:Ich bin davon überzeugt, dass nach dem Tod nichts ist. Nada. Alles dunkel. Alles schwarz.

woher kommt diese überzeugung?
worauf stützt sie sich?

@dhg
ich weiß es eben.
Woher weißt du dass Gott existiert?

@Einzelgänger

Ich brauch nichts widerlegen. Die Beweislast liegt bei demjenigen, der behauptet Gott würde existieren. Generell kann man alles und jeden bezeichnen wie man will. Ich kann auch meine Socken Gott nennen. Ich kann einen Apfel auch Birne nennen. Das ist meiner Meinung nach aber auch alles relativ sinnfrei, da das ganze bloß ein Spiel mit Worten ist.

Mrs.Spock schrieb:ich weiß es eben.
Woher weißt du dass Gott existiert?

ich weiß es nicht wie du. ich glaubs.

@Labor-Ratte

Labor-Ratte schrieb:aber auch alles relativ sinnfrei, da das ganze bloß ein Spiel mit Worten ist.

Absolut richtig, das ist das worauf ich im Kern oft hinaus will... genau das zeichnet Gottesdiskussionen aus, deshalb ist es eigentlich Sinnfrei darüber zu streiten ;)

@dhg
spürst du es in den Tiefen deines Körpers? Fühlst du es?

Dann weißt du es ... ohne es beweisen zu können ... nicht Wissen im wissenschaftlichen Sinn.

@Mrs.Spock

Mrs.Spock schrieb:wer sagt denn, wenn man nicht an Religionen glaubt, unbedingt an die Wissenschaft glauben muss? Ist Wissenschaft das Gegenstück zum Glauben an eine Religion? Muss man unbedingt das Wissen haben alles selber konstruieren zu können? Die Wissenschaft kann (vielleicht noch) nicht alles erklären. Das Leben ist komplex und offensichtlich braucht der Mensch den Glauben an eine Religion.
Ich bin davon überzeugt, dass nach dem Tod nichts ist. Nada. Alles dunkel. Alles schwarz.
Obwohl ich wünschte, dem wäre nicht so. Denn es wäre sicherlich versöhnlicher und tröstlicher, die Fehler die man im Jetzt begangen hat, im Nachher ausbessern zu können.
Du hast ein Leben. Nutze es so gut es geht. Versuche etwas zu Hinterlassen das Wertigkeit hat. Leider sind nicht alle Menschen human. Ich tue mir immer schwer mit den Begriffen "Gut" und "Böse". Die sind so abhängig von den Moralvorstellungen der Zeit und Gesellschaft.

Jein :) Muss irgendwann später antworten, mir läuft die Zeit davon... mein Leben ist eindeutig zu stressig ;)

@Einzelgänger

Einzelgänger schrieb:Absolut richtig, das ist das worauf ich im Kern oft hinaus will... genau das zeichnet Gottesdiskussionen aus, deshalb ist es eigentlich Sinnfrei darüber zu streiten ;)

Schön, dass wir am Ende bei genau dem angelangt sind, was ich von Anfang an gesagt habe. ^^

Mrs.Spock schrieb:spürst du es in den Tiefen deines Körpers? Fühlst du es?

was genau soll ich da fühlen?

Mrs.Spock schrieb:Dann weißt du es ... ohne es beweisen zu können ... nicht Wissen im wissenschaftlichen Sinn.

können gefühle nicht auch täuschen?

@dhg
naja, da hast du Recht: Gefühle können täuschen ... wer weiß das schon ... wie du die Existenz von Irgendeines-Gottes nicht beweisen kannst, kann ich die Nicht-Existenz Irgendeines-Gottes nicht beweisen
was heißt das schon: beweisen? Wann ist ein Beweis ein Beweis?

Wenn ich gerade so die Zeitungen lese, dann sehe ich eine Abwesenheit von Irgendeinem-Gott. Tode Kinder, tote Frauen, tote Männer - nichts als Tote. Wofür? Für einen Gott? Eine Religion? Nein - Macht. Nur darum geht es. Warum tut dein Gott nichts dagegen? Warum macht er seine Jünger nicht so stark, dass sie dem Bösen (Menschen töten ist böse - ich hoffe, da sind wir uns einig) widerstehen können?

Mrs.Spock schrieb:Wann ist ein Beweis ein Beweis?

du meintest doch etwas zu wissen. ich hab nur nachgefragt...

Mrs.Spock schrieb:Warum macht er seine Jünger nicht so stark, dass sie dem Bösen (Menschen töten ist böse - ich hoffe, da sind wir uns einig) widerstehen können?

ja, menschen töten ist böse.

von welchen jüngern, die menschen töten, ist die rede?

Mrs.Spock schrieb:Wenn ich gerade so die Zeitungen lese, dann sehe ich eine Abwesenheit von Irgendeinem-Gott. Tode Kinder, tote Frauen, tote Männer - nichts als Tote. Wofür? Für einen Gott? Eine Religion? Nein - Macht. Nur darum geht es. Warum tut dein Gott nichts dagegen? Warum macht er seine Jünger nicht so stark, dass sie dem Bösen (Menschen töten ist böse - ich hoffe, da sind wir uns einig) widerstehen können?

Hm Hast Recht. Andererseits würde mich so etwas noch viel mehr mitnehmen, wenn ich nicht an Gott glauben würde. Denn Gott verspricht uns in vielen heiligen Schriften, dass Er gerecht ist. Und dass Opfer von Bösen Menschen auch Gerechtigkeit erfahren werden. Ohne Gott gäbe es keine Gerechtigkeit für Opfer und das wäre ja so ziemlich frustrierend oder?

BioGenEthiker schrieb:Warum habt ihr euch gerade für dies oder jenes entschieden, was habt ihr sonst noch davon?

:-) Nein, sowas geht nicht .

man entscheidet sich zu glauben? .., nein so ist das nicht .., man glaubt es.., oder nicht ..


LG Dir