zum Topic:
Mein "Unglaube" bringt mir weniger Stress im Leben. Ich muss mir zum Beispiel keine Gedanken machen, dass ich irgendwelche Opfer zu bringen habe oder zig mal am Tag zu beten habe oder irgendwelche religiösen Nahrungstabus einzuhalten habe oder ... oder ... oder ... um nicht in der Hölle zu landen. Oder als Regenwurm wiedergeboren zu werden. Oder am Tag des Jüngsten Gerichtes vernichtet zu werden. Oder sonst irgendnen Scheiß, den man mir einreden will, damit ich schön für irgendwelche manipulativen Oberschlaumeier "den Goldesel" spiel' oder den hörigen Lakai oder den willigen Soldaten oder den unbezahlten Vertriebsmitarbeiter. Grob gesagt.
Und eventuell ist mein "Unglaube" auch ein Produkt einer Denkweise, die nicht einfach mal eben so jeden Schmus für bare Münze nimmt, sondern versucht Hintergrundinformationen zu recherchieren und einzubeziehen. Quasi eine gesunde Skepsis.
Und jetzt zu etwas völlig Anderem:@Ripma-ster-V und
@alle anderen, die es betrifft oder interessiert:
Der Substantiv "Glaube" (und das
immer noch in diesem Sinne daraus abgeleitete Verb "glauben") - vor allem in Bezug auf Religionen verwandt - und das Verb "glauben" (etwas für wahr annehmen) und das daraus abgeleitete Substantiv haben nichts miteinander zu tun. Es handelt sich um zwei völlig verschiedene Bedeutungen.
Wer will kann das gern hier nachlesen:
Wikipedia: Glaubewichtigster Auszug:Das deutsche Wort Glaube wird in dem hier behandelten Sinn verwendet als Übersetzung des griechischen Substantivs pistis mit der Grundbedeutung „Treue, Vertrauen“. Das zugehörige Verb lautet pisteuein („treu sein, vertrauen“). Ursprünglich gemeint war also: „Ich verlasse mich auf ..., ich binde meine Existenz an ..., ich bin treu zu ...“. Das Wort zielt demnach auf Vertrauen, Gehorsam, Treue.
Das lateinische Wort credere von cor dare: "das Herz geben/schenken" - ist direkt verwandt mit der altindischen Wurzel sraddha- („glauben“) und ist eine sehr alte (indogermanische) Verbalkomposition. Die Bestandteile bedeuten: „Herz“ und „setzen, stellen, legen“, zusammen also etwa „sein Herz (auf etwas) setzen“. Das unbestimmte „ich weiß nicht“ entspricht hingegen dem lateinischen Wort putare ("glauben, dass").Jede weitere Argumentation im Sinne von "Aber ihr Ungläubigen glaubt doch auch an die Wissenschaft und seid damit auch Gläubige!" sollte hiermit hoffentlich im Keim erstickt sein und die Betreffenden mit der Nase auf ihren Fehlschluss gestoßen worden sein. Eventuell überdenkt ja jemand mal seine Gedankenkonstruktionen und Argumentationsketten. (Irgendetwas sagt mir aber, dass dem nicht so sein wird.)
Von den ganzen anderen Freveleien gegen die deutsche Sprache und einem gehörigem Textaufbau ganz zu schweigen. Bedenkendswerterweise sind oft die rigorosesten Religionsfanatiker hier im Forum diejenigen mit den eklatantesten Ausdrucksproblemen. Woran liegts wohl?