[at_user schrieb:Tammi[/at_user] id=20326771]Auch wenn es nichts zur Sache tut, Du bist mir sehr symphatisch.Ich sehe es genauso, dass nur hilfreich und wertvoll ist, was wir uns selbst erarbeitet haben.
Ob du es glaubst oder nicht, aber es ist nicht mein vordergründiges Ziel, irgendwelche Menschen davon zu überzeugen, dass ich Recht habe. Meine Kommentare sind im Grunde genommen eher verdeckte Fragen, die ich an Gottgläubige und an mich selbst stelle. So frage ich Gläubige z.B., wie kommt es, dass ihr etwas für wahr hält, für das es doch nicht den klitzekleinsten Beweis gibt? Wer hat euch das alles eingeredet? Weshalb glaubt ihr das alles kritiklos? Glaubt ihr das alles, weil eure Mama und euer Papa es euch als Wahrheit dargestellt haben? Nun ja, Kinder vertrauen eben üblicherweise ihren Eltern und so vererbt sich der Glaube von der Existenz eines Gottes von Generation zu Generation. Und niemand erkennt dieses Lügengebäude oder wagt gar, daran zu rütteln. Es ist mir bisher nicht gelungen, eine vernünftige Erklärung für dieses Verhalten zu finden.
Es schmerzt mich irgendwie, wenn ich erleben muss, dass man gegen dieses völlig irrationale Verhalten offenbar nicht ankommen kann. Es ist so ähnlich, wie wenn man miterleben muss, dass ein Betrüger einen ahnungslosen Menschen beschummelt und über den Tisch zieht und man ist hilflos, weil man dem Betrugsopfer mit Worten allein nicht helfen kann. Man fragt sich dann, weshalb erkennt dieser Mensch denn nicht, was man mit ihm anstellt?
Hinzu kommt, dass ich gerne in einer Welt leben möchte, die frei ist von irgendwelchen spirituellen Fantastereien. Eine Welt, die sich nicht an Traditionen klammert, deren Wahrheitsgehalt so verlogen und somit darauf ausgerichtet sind, die Menschen mit dem Versprechen auf ein Leben nach dem Tode zu ködern. Zumindest dies müsste doch ein vernunftbegabter Mensch als falsches Versprechen erkennen. Allein schon der Glaube, dass Gebete hilfreich sein können, ist so unrealistisch, wie ein rosarotes Einhorn. Da sagte doch dieser Tage dieser selbstverliebte US-Präsident Donald Trump, dass er alle von der Hurrikan-Katastrophe betroffenen Menschen in seine Gebete einschließt. Mal abgesehen davon, dass solche Gebete keinen feuchten Furz wert sind, glaubt doch niemand im Ernst, dass dieser Mensch überhaupt für andere Menschen auch nur einen Hauch von Empathie empfinden kann! Dieser Mann gibt doch auch nur vor, an einen Gott zu glauben. Das muss er nun mal, weil niemand in diesem bigotten Land Präsident werden kann, der nicht an den lieben Gott glaubt. Allein daran ist doch zu erkennen, wie konstruiert und verlogen dieser Gottglaube ist. Nicht das Denken und Handeln eines Menschen steht bei diesen Menschen im Vordergrund, sondern einzig und allein das Bekenntnis, dass man an Gott glaubt. Völlig unerheblich, wie sich ein Mensch in seinem Leben verhält, Hauptsache er ist ein "bekennender Christ"!
Ich behaupte mal - auf die Gefahr hin, dafür hart kritisiert zu werden -, dass Menschen, die an die Existenz eines Gottes glauben, zu bequem sind, diese Behauptung ernsthaft zu hinterfragen. Sie könnten aber auch befürchten, dass eine lieb gewordene Illusion zerplatzen könnte, wenn sie ihren Glauben ablegen. Dann stünden sie nämlich vor dem Nichts! Ja, das ist sehr wohl möglich. Dieses Gefühl kann sich schon einstellen. Man kann dies aber auch als Befreiung von geistigen Fesseln sehen. Keine eingetrichterten Dogmen haben dann auf das Denken noch irgendeinen Einfluss. Jetzt muss der gottlos gewordene Mensch sich selbst helfen, wenn er Hilfe oder Trost braucht. Das Warten darauf, dass Gebete sich erfüllen, hat sich erledigt. Gebete haben sich ohnehin höchst selten und nicht wirklich erfüllt, und wenn, dann war's ein Zufall. Und dafür braucht man keinen Gott!
Ich kann abschließend nur feststellen, dass der Tag, an dem ich für mich festgestellt habe, dass es keinen Gott gibt, ein Glückstag war. Diese Wandlung fand zwar nicht an einem bestimmten Tag statt, sondern erstreckte sich über viele Jahre. Ich habe deshalb auch Verständnis dafür, wenn ein Gottgläubiger nicht von einem Tag auf den anderen, zum Atheismus findet. Die Freiheit, ein Atheist zu werden, muss man sich nämlich erarbeiten. Ein ordentliches Maß an kritischem Denkvermögen kann dabei sehr hilfreich sein!