@Elsbeth_M Was wir hier des Langen und Breiten diskutieren ist die These von der Existenz eines Gottes. Eine These, die vor über 2.000 Jahren - oder noch früher - in die Welt gesetzt wurde und überwiegend von längst zurückliegenden Geschehnissen handelt und berichtet. Mal ganz davon abgesehen, dass im Verlaufe dieser vielen Jahrhunderte die kolportierten Geschichten inhaltlich verändert wurden - wovon man logischerweise ausgehen muss - hat sich das Leben und der Zeitgeist mittlerweile gewaltig verändert. Wir diskutieren hier folglich über ein völlig überholtes, längst nicht mehr zeitgemäßes Geschehen, von dem Gottgläubige in unserer Zeit aber annehmen und unterstellen, dass es sich so wie's in der Bibel geschrieben steht, tatsächlich abgespielt haben soll! Was für eine kühne, realitätsferne Annahme!
Schon mehrfach habe ich in diesem Forum die These aufgestellt, dass Religionen die Fort- und Weiterentwicklung der Menschheit behindern. Dies begründe ich damit, dass die sozio-philosophische Entwicklung der Menschheit weit hinter dem technologischen Fortschritt hinterher hinkt. Das hat einen einfachen aber einleuchtenden Grund: Der technische Fortschritt ist für jedermann sichtbar und mit den 5 Sinnen (Augen, Ohren, Nase, Zunge, Haut) erfassbar. Man kann diesen Fortschritt sehen, erleben und für sich nutzen. (Z.B. einen PC oder ein Handy) Der soziologische und philosophische Fortschritt hingegen ist ein mit den fünf Sinnen nicht erfassbares geistiges Gut. Um Fortschritte in diesem Bereich zu erkennen und für sich - und die Menschheit - nutzbar zu machen, muss man sich die Erkenntnisse aus diesem Bereich durch kreatives Denken und Nachdenken erst mühsam erarbeiten. Ein zweifellos um vieles anstrengenderer und aufwendigerer Prozess, der manchem Zeitgenossen so unsäglich schwer fällt. Aus dieser Darstellung wird die riesengroße Entwicklungsdifferenz zwischen technologischer und sozio-philosophischer Entwicklung deutlich.
Der Einfluss der Religionen hat dabei zweifellos eine große und entscheidende Rolle als Hindernis und Hemmschuh gespielt. Stellvertretend dafür sei die Blockaderolle erwähnt, welche die kath. Kirche in vielen Bereichen der Wissenschaft spielte. Dafür nur zwei markante Beispiele: Galileo Galilei, die Darwin'sche Evolutionslehre.
Es ist dieses im antiken, frühchristlichen Geschehen erstarrte Denken, welches das sture Festhalten der Gottgläubigen an ihrer Religion erklärt. Bewusst oder unbewusst werden Dinge und Wunder für echt und wahr erklärt, obwohl es dafür keine nachvollziehbaren Anhaltspunkte gibt. Frühkindliche Gehirnwäsche und traditionelle Gewohnheiten sorgen dafür, dass neues Denken nicht mal in Ansätzen in Erwägung gezogen wird. Religion spendet Trost und man braucht sich nicht um mentale Stärke zu bemühen, um Leid und Tod aus eigener Kraft ertragen und bewältigen zu können. Der liebe Gott ist für alles und jeden da, selbst Fußballer versichern sich göttlicher Hilfe, indem sie sich vor dem Spiel bekreuzigen. Perverser geht's wirklich nicht. Selbst wenn der liebe Gott es schaffen würde, jedem Bittsteller der ihn anruft, persönlich anzuhören, ist allein die Annahme, das so etwas möglich ist, eine Absurdität, die ihresgleichen sucht. Irreales Denken ist aber ein Faktum, welches Gottgläubige kennzeichnet. Da hat die Vernunft leider keine Chance!