@1isenough 1isenough schrieb:Nimm mal gedanklich die Aufmerksamkeit (in all seinen Ausprägungsformen) eines Menschen weg, und sage mir dann, was es ist, das ihn ausmacht.
Eine organische Masse
:)Wobei das ja nicht nur für den Menschen gilt, sondern für jedes Lebewesen.
Gleiches kann man aber auch sagen, wenn man vom Menschen das Bewusstsein wegnähme. Ohne dieses kann er mit der Welt genausowenig interagieren und vegetiert im Grunde dann auch nur noch als organische Masse vor sich hin. Oder nehmen wir die Sinnesorgane. Ohne diese würde man keinerlei Empfindungen mehr haben, auch keine Orientierung mehr. Man wäre sich nur noch seines Selbst bewusst und könnte auch nur noch sich selbst wahr nehmen.
Dass dies ein Nachweis dafür sein soll, dass unsere wahre Wesensnatur die Aufmerksamkeit sein soll, erschließt sich für mich nicht.
1isenough schrieb:Was du als das Bewusstsein von jemand anderem empfindest, ist das, worauf du deinen Aufmerksamkeitsfokus aus bestimmten Gründen nicht richten kannst, also nicht mit jener Intensität und Qualität, mit der er es tut. Das ist die Erklärung, warum es überhaupt kein zweites Bewusstsein zu geben braucht.
Kapiere ich nicht. Ich kann das Bewusstsein eines anderen nicht empfinden. Genausowenig wie seinen Schmerz, den Er empfindet. Und ein anderer kann auch nicht mein Bewusstsein empfinden, genausowenig wie meinen Schmerz, den ich empfinde. Unabhängig davon ob er eine höhere Intensität und Qualität in seiner Aufmerksamkeit dafür anwendet oder nicht. Und dass das als Erklärung dienen soll, dass es kein zweites Bewusstsein geben soll, erschließt sich mir nicht.
1isenough schrieb:Wenn alle 7 Mrd Menschen ihre Fokusse auf den Mond richten, dann gibt es keine 7 Mrd Bewusstseine, sondern nur ein einziges, das in diesem Fall aus dem Mond besteht, der lediglich aus 7 Mrd verschiedenen Perspektiven betrachtet wird.
Das ist lediglich eine Behauptung.
1isenough schrieb: Solltest du bestreiten, dass in diesem Fall der Mond das ist, was das Bewusstsein ausmacht, dann darfst du auch nicht sagen, dass dir der Mond in diesem Fall bewusst ist.
Ja ich bestreite, dass der Mond das sein soll, was Du Bewusstsein nennst! Und selbstverständlich darf ich trotzdem sagen, dass mir der Mond bewusst geworden ist. Denn das ist immer dann der Fall, wenn ich auf ihn aufmerksam werde. Genau dann existiert er nämlich nebst dessen, dass er da draussen auf einer Umlaufbahn um die Erde existiert, auch als Abbild in meinem Bewusstsein.
1isenough schrieb:Wenn es keine Verdinglichungen, Objektivierungen, Verkörperungen, Wirkungen gäbe, was gäbe es dann, das dir bewusst sein könnte?
Mich selbst.
1isenough schrieb:Ich habe deutlich darauf hingewiesen, dass das umgangssprachlich durchaus gerne so ausgedrückt wird. Tatsächlich kannst du niemals da sein, wo bereits etwas anderes ist, weil es sonst keinen Unterschied zwischen dir und etwas anderem gäbe, um beide voneinander unterscheiden zu können. Du missverstehst hier einfach weiterhin alle Bereiche im Innenraum des Autos, wo keine konstruierten Bestandteile sind. Denn nur dort wirst du deinen Körper platzieren können, weil alles andere von Autoteilen ”besetzt“ ist.
Wenn du lediglich von der Masse als solches ausgehst, dann stimmt das natürlich. Mann kann nicht in einem massiven Stein sitzen, wenn der Stein bereits den Platz selbst ausgefüllt hat, sodass für mich kein Platz mehr da ist. Aber es ist nun einmal nicht alles was existiert "Massivbauweise". Ich würde sogar behaupten, im Grunde genommen gibt es überhaupt keine massiven Gegenstände, da alles aus Atomen besteht und diese zu 99% im Inneren leer sind
:)Insofern wäre prinzipiell dennoch Platz genug im Stein, im Haus, im Auto oder sonstwo, dass meine Atome und die des Gegenstandes sich durchaus durchdringen könnten - Sie tun es aber nicht. Hohlräume gehören also sehr wohl auch mit zum Material oder Gegenstand dazu. Das gilt nicht nur für Autos oder Steine, sondern erst Recht für die Atombausteine selbst.
Ausserdem wäre ein massiver Stahlklumpen in den man sich nicht hinein setzen könnte auch kein Auto mehr. Dieses Ding hätte dann lediglich nur das äussere Erscheinungsbild eines Autos. Fahren könnte man damit nicht. Fahren ist aber eines der Haupteigenschaften, weswegen ein Auto ein Auto ist und eben kein massiver Stahlklotz.
1isenough schrieb:Nimm eine Kamera und versuche, ohne Hilfsmittel, ein Foto von ihr zu machen. Es wird dir nicht gelingen. Daraus kann man lernen, warum Aufmerksamkeit stets vom Betrachtungsstandpunkt weg weist, und niemals zu ihm hin. Du kannst nicht, anschaulich gesagt, aus deinem jeweiligen Beobachtungsstandpunkt heraustreten, dich umdrehen und dich selbst anschauen. Dein Körper bist nicht du, weil du ihn beobachten/wahrnehmen kannst. Alles Wahrnehmbare befindet sich in einer Distanzierung zum Beobachtungsstandpunkt.
Und wieso verbietest du mir dabei die Hilfsmittel? Eine Kamera kann sich logischerweise nicht selbst fotografieren, das weißt du ganz genau! Aber mittels eines Spiegels wäre das durchaus möglich!
Wir wissen weder, was Aufmerksamkeit so ganz eigentlich ist, noch wo sie sich befindet. Daher kann man von einem Betrachtungsstandpunkt im eigentlichen Sinne gar nicht sprechen.
Ich kann auch Schmerzen IN mir wahr nehmen, wenn ich welche habe! Und interessanterweise kann das nur ich. Ein anderer, der sich in einer Distanz zu mir befindet und sei sie noch so groß, wird nie in der Lage sein meine Schmerzen zu empfinden!
1isenough schrieb:Wenn die im Gehirn nur bei aktuellen kognitiven Prozessen entstehenden und messbaren Neurotransmitter auftauchen und danach wieder verschwinden, kann man wohl kaum von einer Speicherung sprechen. Wären diese chemischen Neurotransmitter die Erinnerungen, müsste man während des Verlaufes eines Lebens im Gehirn einen ständige Zunahme davon messen können. Aber das ist eben nicht der Fall.
Weißt du, was im Innern einer Gehirnzelle wirklich vor sich geht? Diese Neurotransmitter sind ja nur Hilfsmittel für das was wir Gedächtnisleistung nennen, nicht das Gedächtnis selbst. Und da wir immer irgend etwas denken, egal ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, ist auch immer irgend eine aktivität im Gehirn vorhanden. Wenn diese mal nicht mehr besteht, sprechen wir vom Hirntod - Das wäre der Exitus des Menschen
:)1isenough schrieb:In welcher dieser Erklärungen kannst du denn etwas Falsches erkennen?
In allen
:)Sie erklären mir nicht wirklich warum es so sein muss, wie du es behauptest. Oder ich bin zu blöd, es zu begreifen
:)