@Einzelgänger für das angeblich "verblüffende Ereignis" mit dem Hund J.T., für das es angeblich "keine wissenschaftliche Erklärung" gebe, gibt es sehr wohl eine. Wird nur in der Kurzdoku nicht erwogen, da dieser Bericht entstand, bevor ein wissenschaftliches Team mit Prof Richard Wiseman (ja, der heißt tatsächlich so
;) ) die Szene und somit das Wohnzimmer betraten. Und das mehr als einmal.
Ist eines der ersten Berichte in dem unten angeführten, von mir bereits des Öfteren empfohlenem Buch.
Um es kurz zu machen: nein, das Ereignis ist nicht verblüffend, denn wie sich herausstellte, rannte der Hund mehrmals pro Tag ans Fenster.
Somit kann wohl kaum die Rede sein, dass er dies nur genau zu der Minute tat, in der Pam daran dachte, die Arbeit zu verlassen.
Sogar mehr: dieses ans Fenster rennen deckte sich nur einmal mit dem Zeitpunkt, an dem Pam die Arbeit verließ, von insgesamt ca 30 maligem ans Fenster rennen.
Ergebnis: der Hund rannte stets: im Sommer an einem Tag 13 x, am nächsten 12 x. In einer Wiederholung im Winter nur mehr 4 x.
Der Grund dafür dürfte in den interessanten DiIngen, die draußen so vor sich gingen, zu sehen sein. Oder in seinem Bedürfnis, an einem schönen Sommertag auch mal raus zu wollen. Ein Wunsch, den ihn die vermeintlich so sensiblen Personen aber offenbar nicht erfüllten.
Es verwundert daher nicht, dass er auch einmal genau den "richtigen" Zeitpunkt erwischte, Prinzip Zufall eben, oder "blindes Huhn findet manchmal auch ein Korn".
Wirklich verblüffend hingegen ist, dass sich Pam und Mutter empörten, als Wiseman das heraus fand.
Wirklich verblüffend ist, dass sie sich weigerten, zu erkennen, dass es ihre eigene selektive Wahrnehmung war/ist, die sie an einen paranormal begabten Hund glauben lässt.
Dh, wenn ich ehrlich bin, verblüfft mich das nun nicht wirklich, denn wie all die Diskussionen mit entsprechenden Gläubigen zeigen, ensteht Glauben gerade deshalb, weil Leute ihre Ideen eben nicht objektiv überprüfen. Stattdessen aber denjenigen, der das macht, im mildestens Falle auslachen, aber weitaus öfters aggressiv angehen.
Und zusätzlich wollen sie nicht wahrhaben, dass sie eben Irrtümern erlegen sind. So zB wollen sie neurologische Tatsachen, wie Wahrnehmungs- oder Denkfehler zumindestens nicht auf sich bezogen akzeptieren.
http://www.amazon.de/Paranormalit%C3%A4t-Warum-Dinge-sehen-nicht/dp/3596192358/ref=sr_1_4?s=books&ie=UTF8&qid=1436274228&sr=1-4&keywords=richard+wisemanIm englisch sprachigen Werk kann man ein paar Seiten online lesen, der Fall Jaytee ist der erste Beitrag:
http://www.amazon.com/Paranormality-Why-what-isnt-there/dp/0956875653#reader_0956875653Im Übrigen wird in dem Buch auch über einen Versuch berichtet, der das Thema dieses Threads hier zum Überprüfungsgegenstand hatte: kann man die Nähe von Menschen wahrnehmen?
Muss ich noch erwähnen, dass auch diese Annahme nicht bestätigt wurde?
Denn wie so oft bei "paranormalen" Gefühlen scheitert es stets an der korrekten, objektiven empirischen Erhebung. Wenn ich zb an jemanden denke, und der ruft an, dann merkt man sich das, aber nicht, wie oft dieser jemand anrief, wenn ich nicht an ihn dachte.
Oder wie oft ich an ihn dachte, und er rief nicht an.
Oder an den puren Zufall, der umso wahrscheinlicher wird, je öfters dieser jemand ohnedies am Tag anruft. Verliebte zB.
Oder wie J.T., der zigmal ans Fenster rennt, halt auch einmal trifft, aber in 97% der Versuche eben völlig daneben liegt.
Dieses Muster gilt auch bei allen anderen PSI oder Paranormalem, wie zb der angeblichen Fähigkeit, Ereignisse vorher zu sagen, oder Telepathie. Diese Fähigkeiten verschwinden jedesmal regelmäßig, wenn sie vorurteilsfrei, objektiv und emprisch untersucht werden.
Gläubige missachten bzw verachten sogar meistens nicht nur die Empirie als solche, sondern auch die daraus berechnete Statistik. Ignorieren einfach die vielen Fälle (Hund: 97%), an denen die Vorhersage
eben nicht mit der Beobachtung übereinstimmt.