@NiceTea7 Selbst wenn wir freien Willen haben hat das sehr viele Auswirkungen auf Gott.
Wenn Gott trotzdem weiß was passiert, dann haben wir keinen echten freien Willen.
Unsere Entscheidungen sind schon bekannt. Es gibt keine Überraschung für Gott.
Wenn Gott nicht weiß was passiert, er also seine Allwissenheit nicht benutzt, dann kann er keine Vorhersagen treffen, also keine Prophezeiungen in der Bibel sind echt.
Das hängt damit zusammen, dass es eine praktische unendliche Möglichkeit gibt, wie sich etwas entwickelt.
Wenn wir frei entscheiden können. Kann man nicht vorhersagen welche Menschen als nächstes Geboren werden und wie deren Leben ist.
Es wäre ein maximal zufälliges System.
Dann macht das NT nur keinen Sinn mehr. Denn keine der Vorhersagen ergibt Sinn.
Die Menschheit könnte sich vorher selbst vernichten. Sie könnte vorher eine perfekte Kontrolltechnik entwickelt, die uns alle zu perfekten Wesen macht. Nur um zwei theoretische extreme Möglichkeiten aufzuzeigen.
Wenn er alle praktisch unendlichen Möglichkeiten kennt, was Allwissenheit auf jeden Fall ermöglichen würde, kann er immer noch überrascht werden, in welcher Form denn die Möglichkeit passiert. Allerdings hat er dann aktiv darauf verzichtet zu wissen, was garantiert passiert.
Diese aktiven Einschränkungen wirken sehr seltsam.
Ein Allmächtiges und Allwissenden Wesen, erschafft sterbliche Wesen, die sofern davon sind genug Wissen zu sammeln um sinnvolle Entscheidungen für alles zu treffen und ist dann traurig, dass sie nicht das machen, was er eigentlich wollte.
Der Sündenfall ist sogar richtig seltsam. Adam und Eva wussten nicht was Gut und Böse ist. Sie waren super neu und kannten praktisch nichts. Folgen einer Handlung waren unbekannt. Das wäre so, als würde man von seinen Kindern erwarten, dass sie verstehen was Heiß ist, wenn sie das noch nie gespürt haben. Man kann seinen Kindern sagen, dass die Herdplatte heiß ist und gefährlich, aber erst wenn sie die Platte anfassen wissen sie was das bedeutet. Und Kinder mit 3 oder 4 haben mehr Lebenserfahrung gehabt, als Adam und Eva.
Aber um die Analogie weiter zu machen. Wenn Kinder von einem Auto erfasst werden, sind sie in der Regel tot. Wenn also Kinder auf der Straße spielen und die Eltern sich nicht drum kümmern, sondern sich zurück halten, weil die Kinder ja einen freien Willen haben.
Und dann sterben die Kinder, sind die Eltern bestimmt auch traurig, nur sind sie auch dafür verantwortlich was passiert ist.
Gott hält sich zurück, obwohl er weiß was passieren könnte und ist dann traurig, dass seine Geschöpfe, nicht das machen, was er wollte?
Ich verstehe nicht, wie du das Paradoxon nicht sehen kannst.
Wir reden hier nicht von einem mächtigen Wesen, wie in der griechischen Mythologie. Zeus war Fehlerhaft, manches war ihm aktiv egal. Bei anderen Sachen hat er krasse Strafen verhängt, aber er wusste nicht was als nächstes passiert. Menschen waren so spannend, weil sie eben ein Zufallselement waren.
Bei Gott macht Allmacht, Allwissenheit und dadurch Zeitlosigkeit das alles sehr schwer zu akzeptieren.
Er wusste was passiert, dann darf er nicht traurig sein. Er wusste nicht was passiert, keine Allwissenheit mehr, dann macht das erschaffen aber keinen Sinn, weil er was damit bezwecken wollte?
Warum sollte ein Allmächtiges Wesen überhaupt etwas erschaffen, von dem er nicht weiß was dabei raus kommt? Für die Neugierde? Hm, Allwissenheit bedeutet das man alles weiß.
Es gibt logische Antworten.
Gott ist nicht allwissend und allmächtig, würde gut zu dem passen, was er in der Bibel macht.
Gott ist absolut allwissend und allmächtig und hat alles genau so gemacht, wie er es wollte.
Alles dazwischen ist mehr als Paradox und macht mehr Probleme als alles andere. Besonders wenn er Gefühle dazu äußert.
Gott gibt es nicht. Würde jedes dieser Probleme sofort lösen. Die Geschichten sind nur Geschichten. Wir haben mehr oder weniger unseren freien Willen.