Libertin schrieb:Was spricht gegen die gottlosen Erklärungsmodelle?
Ob wir nun aus einer kosmischen Notwendigkeit heraus entstanden sind oder nicht, mehr als ein rein persönliches dran glauben oder nicht dran glauben bleibt uns da nicht wenn wir versuchen, uns über das (Aller)Erste aller Dinge Gedanken zu machen.
Nichts.nur sollte man dann auch nicht menschen die nicht an zufall glauben in eine schublade stecken oder von oben auf sie herab sehen, denn glaube ist glaube.und ich finde da sollte man sich von atheistischer sichtweise etwas von dem anspruch verabschieden, dass es idiotisch ist in einer wissenschaftlich geprägten welt an einen schöpfer zu glauben.
Libertin schrieb:Kommt natürlich auch ganz darauf an, was Du hierbei unter "ehrlicher Selbstkritik" zu verstehen glaubst.
siehe oben.
Libertin schrieb:Die Widersprüche lassen sich daher eher im Detail finden, auch wenn das an den entscheidenden theologischen Grundaussagen aller vier Evangelien nichts ändert.
Eben.
Libertin schrieb:Ist auch logisch, da vorallem die synoptischen Evangelien in Markus, Matthäus und Lukas teils das selbe Quellenmaterial verwendeten, einzig Johannes fällt da, mit einer im Grunde schon ganz eigenen Theologie, ein wenig raus.
Nicht widersprüchliche aussagen weder im synoptischen noch im johannesevangelium und den meisten mir bekannten apokryphen texten oder der neuen qumran schriften und ein orientieren an den ältesten überlieferungen zeugen jedenfalls nicht von einer willkür was den inhalt angeht.
Libertin schrieb:Klar, ausschließen lässt sich das nicht, trotzdem kannste aber auch hier nur dran glauben oder auch nicht.
mir geht es nicht darum gläubige über ungläubige zu stellen.ich wäre vollends zufrieden gestellt, wenn man aus sicht der ungläubigen nicht auf gläubige herabsieht oder meint dass das, woran man nicht glaubt ,sei qualitativ besser als das woran andere glauben.
Libertin schrieb:Klar, ausschließen lässt sich das nicht, trotzdem kannste aber auch hier nur dran glauben oder auch nicht.
mir geht es nicht darum gläubige über ungläubige zu stellen.ich wäre vollends zufrieden gestellt, wenn man aus sicht der ungläubigen nicht auf gläubige herabsieht oder meint dass das, woran man nicht glaubt ,sei qualitativ besser als das woran andere glauben.
Libertin schrieb:Die ältesten schriftlichen Zeugnisse aus dem NT sind die Paulusbriefe, wovon Sieben im allgemeinen als wirklich authentisch gelten. Datiert werden sie auf etwa 48 und 61 n. Chr. Der zugeschriebene Verfasser, nämlich Paulus, begegnete Jesus bekanntlich niemals persönlich, einzig durch seinen Kontakt mit den christlichen Urgemeinden (wie der Jerusalemer Urgemeinde aber auch einigen außerhalb) könnte es natürlich auch zu direkten Kontakten mit Augenzeugen aus Jesu Lebzeiten gekommen sein, nach Gal 2 soll es ja sogar zu einem Treffen zwischen ihm (Paulus) und Aposteln wie Simon Petrus, Jakobus (den Gerechten) und Johannes und so auch zum sogenannten Apostelkonzil gekommen sein, wo Paulus gesetzesfreie Heidenmission schließlich anerkannt wurde.
Es ist jedoch keine chrsitliche Schrift bekannt, welche nachweislich von einem der damaligen Augenzeugen tatsächlich selbst verfasst wurde. Auch bei den sogenannten katholischen Briefen sind einige Verfasser selbst unter diversen Theologen ziemlich umstritten.
Du kannst es ja gerne glauben aber ein "die Apostel sind die Verfasser, weil es dadrin so steht, also isso" ist hier nicht drin, weil es sich schlicht und ergreifend nicht belegen lässt. Und über Zirkelschlüssen brauchen wir hier erst gar nicht diskutieren.
Petrus z.b. war ein augenzeuge von jesus, da er einer der ersten jünger war. Die bekehrung des paulus kam erst ein gutes stück später, da er ja erst christen verfolgt hat, bevor er sich komplett gewandelt hat. also musste es ja erst mal christen geben und zu denen zählte z.b. petrus, wie du ja inhaltlich schon gesagt hast.
Als katholik spielen für mich die katholischen briefe eine rolle. Dass es zum teil rege diskussionen unter theologen gibt was die anerkennung der verfasser angeht, sagt nicht aus, dass sich nicht belegen lässt, dass diese briefe authentisch sind.es gibt darüber unterschiedliche meinungen,wie es auch in einigen wissenschaftlichen fragen unterschiedliche auffassungen gibt. bei den briefen steht (wenn man nicht davon ausgeht, dass sie persönlich von z.b. petrus stammten) im raum, ob es zwar nicht das original ist,aber eine abschrift, die z.b. von einem schüler verfasst wurde.
Davon abgesehen kommt man in erklärungsnot wenn man den sinneswandel des paulus versucht anders zu erklären,auch wenn er kein augenzeuge war und „nur“ eine vision von jesus hatte.
Zu der zeit als paulus die briefe verfasst, also wahrscheinlich sogar noch vor dem markusevangelium lebten erst recht noch augenzeugen. Jemand der z.b. mit 12 jahren jesus 33 nach christi geburt persönlich getroffen hatte war 48 n. chr. Gerade mal 27 jahre alt,selbst für die damalige zeit kein „biblisches“ alter.jesus hat viele menschen angezogen und ob paulus nach seiner vision auch kontakt mit augenzeugen von christus hatte sei mal dahingestellt.
So kommen wir auch ganz ohne zirkelschlüsse zu dem punkt, dass es belege dafür gibt, dass jesus gottes sohn ist, als auch möglichkeiten dass unsere existenz ein unfassbar grosser zufall ist.also ist der glaube an einen gott auch keine frage von fehlendem intellekt,denn es gibt auch viele gottgläubige wissenschaftler. Georges Lemaître der für die urknalltheorie eine nicht unbedeutende rolle spielte war z.b. priester.
Könnte somit wissenschaft und glaube gar nicht in so einem großen widerspruch zueinander stehen wie man meinen könnte?