@Lepus Danke für den Hinweis.
@poet Du bist einer der wenigen Kommentatoren, die ein korrektes und verständliches Deutsch schreiben. Das ist schon mal sehr wohltuend. Hinzu kommt, dass in schlechtem Deutsch vorgebrachte Argumente bei mir irgendwie nicht ankommen. Es scheint, dass eine große Zahl der Deutschen mit ihrer Muttersprache offenbar auf Kriegsfuß stehen.
Zur Sache: Ich wurde evangelisch erzogen und mit 16 Jahren konfirmiert. So richtig überzeugt von der Existenz eines Gottes war ich allerdings nie. Zum bekennenden Atheisten wurde ich allerdings erst nach einem langwierigen Prozess. Zunächst war es nur Gleichgültigkeit gegenüber der Religion und dem Gottglauben, der sich im Verlauf der Jahre dann aber konsequent hin zum überzeugten Atheismus entwickelte.
Ich kann daher deine Darstellung, dass es einen Gott geben müsse, beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ist es nicht so, dass sich in allen Teilen der Welt - unabhängig voneinander - der Glaube an eine höhere Macht entwickelte ? Unabhängig voneinander kamen die Völker zu ähnlichen Erkenntnissen. Erst waren es Naturreligionen, erst viel später dann die monotheistischen Religionen (mosaischer Glaube, Christentum, Islam), die unsere Welt beherrschten.
Woher aber leitest du denn die Existenz eines Gottes ab ? In diesem Punkt kann ich nämlich deine
"Beweisführung" beim besten Willen nicht nachvollziehen. Und - weshalb sollte ich mich schämen, dass ich Atheist bin ? Ist es nicht mein gutes Recht, einen Gottesbeweis zu fordern, wenn man meinen Nichtglauben als falsch und unsinnig deklariert !? Selbstverständlich weiß ich sehr wohl, dass es nicht fair ist, einen Gottesbeweis zu fordern, weil ein solcher Beweis niemals zu führen ist. Aber es ist auch unsinnig, die Existenz eines Gottes zu behaupten, ohne dafür schlüssige Beweise anführen zu können. In der Wissenschaft ist es schließlich Usus, dass derjenige der eine Behauptung aufstellt, dafür auch den Beweis zu erbringen hat. Eine Vermutung oder Ahnung kann ich leider als Beweis nicht gelten lassen.