Gibt es Karma wirklich?
05.12.2014 um 13:12@-Therion-
Gegen die permanenten Hasstiraden!-Therion- schrieb:gegen was willst du dich denn wehren .....
Gegen die permanenten Hasstiraden!-Therion- schrieb:gegen was willst du dich denn wehren .....
nein ich meine es garantiert nicht böse im gegenteil ich will dir helfen die dinge aus einem anderen blickwinkel zu betrachten.Nicolaus schrieb:Ich glaube auch nicht, dass @-Therion- es böse meint. Im Gegenteil, er mag es durchaus gut meinen. Nur, ich kann mit diesen Floskeln, die auf mich so wirken wie: Es liegt alles einzig und allein an Dir. Du bist alles schuld. Du willst bloß nicht usw... nichts anfangen!
Ich frage mich schon ´ne ganze Weile nach dem Warum? Und was ich daraus lernen soll/kann. Ich habe keine Antwort darauf.-Therion- schrieb:ich sagte eingangs schon, dass es NICHT um schuld geht sondern um das HINTERFRAGEN der situation ansich - also warum man zb. etwas negatives erlebt und was man aus dieser situation lernen kann/sollte/muss. - darauf passiert weiterentwicklung.
steh doch drüber dann hört es auf ...... ich verstehe nicht warum du dich so reizen lässt ausserdem darfst du nicht vergessen so lange er merkt dass er dich damit verletzen kann bzw. du darauf einsteigst solange wird er es auch weiterhin tun.Nicolaus schrieb:Gegen die permanenten Hasstiraden!
Ich frage mich schon ´ne ganze Weile nach dem Warum? Und was ich daraus lernen soll/kann. Ich habe keine Antwort darauf. tvielleicht sollst du daraus lernen gewisse dinge einfach zu akzeptieren auf dessen änderung du keinen einfluss hast - oder/und tolerant und respektvoll mit deinen mitmenschen umzugehen auch wenn sie dir nicht positiv gesinnt sind.
Genau.Nicolaus schrieb:Aber man kann natürlich, wenn man dran "glaubt" auch überall Karma sehen :D
Bei einem starren Karmabegriff ist das so, ja.Nicolaus schrieb:Und das ist genau das, was mich so wütend macht, genau diese Argumentation! Jeder ist alles selber schuld! Das geht auch in Richtung indisches Kastenwesen. Ist eben so Bestimmung. Man gehört einer Kaste an, weil man es so und nicht anders verdient hat. Alles Leiden hat man sich selbst verursacht und ist es daher auch selber schuld. Mitleid, Mitgefühl, Nächstenliebe braucht´s dann auch nicht mehr.
Da wäre dann die Frage an dich, wo du die Grenze ziehst.Nicolaus schrieb:Ich glaube auch nicht, dass @-Therion- es böse meint. Im Gegenteil, er mag es durchaus gut meinen. Nur, ich kann mit diesen Floskeln, die auf mich so wirken wie: Es liegt alles einzig und allein an Dir. Du bist alles schuld. Du willst bloß nicht usw... nichts anfangen!
Wobei Aktionismus ja auch einiges verderben kann.Nicolaus schrieb:Man kann zwar nicht immer handeln. Aber mir ist handeln lieber als nicht handeln.
Ja, absichtslos und absichtslos bedeutet, dass die Egozentrik der Handlung minimiert wird.Nicolaus schrieb:Gerade das passive Nichthandeln macht die Sache nicht besser! Problematisch ist es aber insofern, weil, wenn handeln, dann bitte auch immer richtig handeln - denn sonst schaufelt man sich am Ende noch mehr schlechtes Karma auf :D
Die gute Absicht soll angeblich auch zählen, sagt man, ja.Nicolaus schrieb:Also besser gar nichts tun, als am Ende noch das falsche... Und ne, dann lieber was falsch machen als gar nichts!
Ja nach Interpretation gibt es beim Karma nicht mal Schuld.Nicolaus schrieb:Wie war das aus christlicher Sicht mit dem Sündigen nach der Bibel? Wer viel sündigt, der hat auch viel geliebt. Und dem kann auch viel vergeben werden. Aber in der Karmalehre gibt es ja keine Vergebung.
RoseHunter schrieb:Aus "normalmenschlicher" Sicht ist deine Haltung zynisch, aus karmischer Sicht machst du den Fehler, nicht zu berücksichtigen, dass es dein Karma ist, wenn du mit dem Leid eines andere konfrontiert wirst. Warum ist er gerade dir begegnet?
Kannst du die Problematik der Deutung: Wem es gut geht, der hat es begriffen, wem es schlecht geht, der ist noch nicht so weit empathisch nachvollziehen?
ja kann ich nachvollziehen und auch bestätigen :)
... oder die Natur, die Realität oder oder oder, so ist das nun mal bei Wesen, die sich sprachlich austauschen.Kaito schrieb:Karma ist eine Erfindung der Menschen, genau so wie jede Religion und alles was noch so erfunden wurde wie z.B die Zeit oder die Logik.
Ist das nicht etwas primitiv ? So langsam sollte man dies doch mal verstehen unter den Menschen.RoseHunter schrieb:... oder die Natur, die Realität oder oder oder, so ist das nun mal bei Wesen, die sich sprachlich austauschen.
Ich würde sagen, man ist nur für seine eigenen Handlungen verantwortlich. Wenn mich jemand hasst, bin ich nicht dafür verantwortlich. Wenn sein Hass darauf beruht, dass ich ihm gegenüber einen Fehler gemacht habe, dann bin ich zwar für meinen Fehler verantwortlich, aber nicht dafür, wie ein anderer mit Hass dann darauf reagiert. Das nämlich liegt wiederum in dessen Verantwortung. Niemand hat ihn ja gezwungen, meinen Fehler mit Hass zu beantworten. Das war alleine wieder nur dessen eigene Entscheidung.RoseHunter schrieb:Da wäre dann die Frage an dich, wo du die Grenze ziehst.
Wofür ist man verantwortlich, wofür nicht mehr und warum ziehst du genau da die Grenze?
Das ist so ein Spiel zwischen Kastensystem und 80er Jahre Sozialarbeiter: Keiner hat schuld, außer der Gesellschaft.
Irgendwo dazwischen befinden wir uns alle, die Frage ist nur, was ist aktuelle Mode und wie begründen wir unsere Position.
Natürlich. Man kann durch sein Handeln auch ne Menge falsch machen oder kaputt machen, wo es besser gewesen wäre, mal nichts zu machen. Habe ich auch bei mir selber schon festgestellt. Allerdings auch erst immer im Nachhinein. Dadurch habe ich aber auch etwas gelernt.RoseHunter schrieb:Wobei Aktionismus ja auch einiges verderben kann.
Mit absichtslosem Handeln kann ich ehrlich gesagt, gar nichts anfangen.RoseHunter schrieb:Ja, absichtslos und absichtslos bedeutet, dass die Egozentrik der Handlung minimiert wird.
Ja, kenne ich auch. Trotzdem finde ich, ist das immer noch besser als gar nichts. Meine Güte, wir machen alle unsere Fehler. Besser Fehler machen, als gar nichts! Kommt natürlich auch auf die Schwere der Fehler an. Manchmal ist es dann ratsamer nichts zu machen. Das muss ein jeder selber im jeweiligen Moment für sich abwägen.RoseHunter schrieb:Die gute Absicht soll angeblich auch zählen, sagt man, ja.
Aber alle wissen, dass das Gegenteil von gut leider gut gemeint ist.
Also wenn man bei der Karmalehre die Vergebung streicht, ist es natürlich am sinnvollsten auch den Schuldbegriff zu streichen. Denn wo keine Schuld ist, braucht man auch nichts vergeben. Wenn man aber den Schuldbegriff streicht, muss man auch die Verantwortung streichen. Denn wo es keine Schuld gibt, gibt es auch keinen Verantwortlichen. Wenn hier in unserer westlichen Welt niemand mehr für sein Tun zur Verantwortung gezogen würde, dann gäbe es hier das reinste Chaos! Dann würde jeder machen was er will. Das wäre totale Anarchie, das würde aber nicht funktionieren!RoseHunter schrieb:Ja nach Interpretation gibt es beim Karma nicht mal Schuld.
Das ist widersprüchlich.Nicolaus schrieb:Ich würde sagen, man ist nur für seine eigenen Handlungen verantwortlich. Wenn mich jemand hasst, bin ich nicht dafür verantwortlich. Wenn sein Hass darauf beruht, dass ich ihm gegenüber einen Fehler gemacht habe, dann bin ich zwar für meinen Fehler verantwortlich, aber nicht dafür, wie ein anderer mit Hass dann darauf reagiert. Das nämlich liegt wiederum in dessen Verantwortung. Niemand hat ihn ja gezwungen, meinen Fehler mit Hass zu beantworten. Das war alleine wieder nur dessen eigene Entscheidung.
Ja, aber dennoch kann man das hinterher, wenn man es versteht, bereuen.Nicolaus schrieb:Und je nach Reifegrad der eigenen Entwicklung kann man auch nicht immer für alles voll verantwortlich gemacht werden, weil man die Folgen noch gar nicht absehen konnte.
Wie ist es aber nun, wenn Eltern ihr Kind versauen und es nachher schlimme Dinge tut?Nicolaus schrieb:Aber ganz generell erst einmal immer nur für die eigenen Handlungen und nicht für die eines anderen.
Ja, kann sein.Nicolaus schrieb:Keiner hat Schuld ist natürlich Unsinn. Verantwortung und Schuld hängen sehr eng zusammen. Da wo Schuld ist, da liegt auch die Verantwortung. Und zwar deswegen, weil man in seiner Verantwortung versagt hat. Wäre man dieser gerecht geworden, wäre keine Schuld entstanden.
Und da wo Verantwortung liegt, entsteht auch die Schuld, nämlich durch das Versagen.
Ich sehe, dass du mit dem Thema ringst und das finde ich gut.Nicolaus schrieb:Aber dieses ständige für alles was einem widerfährt auch noch selber schuld zu sein, geht mir total gegen den Strich! Von wegen Karma, oder wegen der Sünden aus irgendwelchen früheren Leben...
Das ist auch eine prima Alibifunktion für die wahren Schuldigen, ihre Schuld den dummen anderen, die sich den Schuh dann vielleicht anziehen, in die Schuhe zu schieben. Es gibt von Natur aus Menschen, die unheimlich gerne alle Schuld ganz generell von sich abweisen. Das geht soweit, dass sie zB. nichtmal sagen würden: Ich hatte Probleme mit einem Fahrkartenautomaten, sondern der Fahrkartenautomat hatte Probleme mit ihnen :D
Es gibt Karmaanhänger, die den Begriff Schuld anders und mitunter sehr interessant definieren.Nicolaus schrieb:Manchmal ist aber auch einfach besser, den Schuldbegriff gänzlich zu vermeiden. Zb. bei einem Suizidversuch. Es ist nicht wichtig, wer daran schuld hat! Es ist wichtig, dass so jemandem geholfen wird! Und das tut man sicher nicht, indem man die Schuld verteilt.
Mit Absichstslosigkeit in diesem Kontext ist gemeint, dass man nicht hochrechnet, wie angenehm oder unangenehm einem das ist, was das Schicksal/Karma einem da präsentiert, sondern einfach versucht mit den beiden Hilfmitteln Weisheit und Mitgefühl zu helfen. So, wie es gerade passt, ohne großes Tamtam. Vielleicht beim Umzug helfen, vielleicht einem Freund zuhören, der gerade eine Lebenskrise hat oder einer älteren Frau am Wegesrand bei der Reifenpanne helfen, obwohl es gerade regnet und man hundemüde ist. Sowas. Kannst du da mehr mit anfangen?Nicolaus schrieb:Mit absichtslosem Handeln kann ich ehrlich gesagt, gar nichts anfangen.
Das wäre für mich sinnloses Handeln. Es darf keinen Sinn haben und keinen Zweck erfüllen. Weder für mich, noch für andere. Nein, solches handeln kann man sich sparen.
Mit dem Karmabegriff ist es nichts anderes, als mit unserem Schuld- und Sündebegriff. Es kommt auf den Interpreten an. Es gibt volkstümliche Interpretationen die sind im Osten kaum anders als bei uns und lauten: Wer Gutes tut, der hat es später besser. Bei uns kommt man ins Paradies, im Osten gibt es eine bessere Wiedergeburt oder man steigt ganz aus dem Rad aus.Nicolaus schrieb:Also wenn man bei der Karmalehre die Vergebung streicht, ist es natürlich am sinnvollsten auch den Schuldbegriff zu streichen.
Der Gedanke der Freiheit mündet, primitiv interpretiert - und das wird er oft - gerne in Willkür.Nicolaus schrieb:Wenn man aber den Schuldbegriff streicht, muss man auch die Verantwortung streichen. Denn wo es keine Schuld gibt, gibt es auch keinen Verantwortlichen. Wenn hier in unserer westlichen Welt niemand mehr für sein Tun zur Verantwortung gezogen würde, dann gäbe es hier das reinste Chaos! Dann würde jeder machen was er will. Das wäre totale Anarchie, das würde aber nicht funktionieren!
Ja ok, man ist für immer mehr verantwortlich. Je mehr man aus sich heraus wächst, um so mehr ist man auch für mehr verantwortlich. Muss mich daher korrigieren. Man ist erst einmal für gar nichts verantwortlich, zu dem Zeitpunkt wo man gerade auf die Welt kommt nämlich. Nicht einmal für die ersten Handlungen. Das kommt später. Dann ist man erst einmal für sich selbst verantwortlich. Für das was man macht. Aber auch für das was man fühlt. Und noch später kann man auch Verantwortung für andere mit übernehmen oder/und für die Umwelt in der wir alle leben. Kann je nach Reifung immer mehr werden! Kann aber auch zu viel werden, dass man sich irgendwann sagt: Ich kann nicht für alles Verantwortung übernehmen, ich muss mich daher zurück nehmen.RoseHunter schrieb:Entweder man ist nur für seine eigenen Handlungen verantwortlich, wie du oben schreibst oder auch für seine Gefühle, wie du unten schreibst.
Das kann man immer. Aber das steht auf einem anderen Blatt.RoseHunter schrieb:Ja, aber dennoch kann man das hinterher, wenn man es versteht, bereuen.
Wie gesagt, ich muss mich korrigieren. Eltern sind natürlich bis zu einem gewissen Grade für ihre Kinder verantwortlich, solange diese noch keine oder nicht die volle Verantwortung selber tragen können. Und natürlich sind sie dann auch mit dafür verantwortlich, was aus ihrem Kind wird. Wobei das aber wiederum nicht alles nur den Eltern anzulasten ist. Schließlich wächst im Kind ja auch allmählich ein Verantwortungsgefühl für sich heran.RoseHunter schrieb:Wie ist es aber nun, wenn Eltern ihr Kind versauen und es nachher schlimme Dinge tut?
Das verstehe ich jetzt nicht. Kannst Du das mal genauer erklären?RoseHunter schrieb:Übrigens überlappen in starker Weise auch die Begriffe Verantwortung und Freiheit.
Ja, auf der einen Seite kritisieren sie das, auf der anderen Seite aber handeln sie genau nach diesem Prinzip. Also siehe oben ^^ "Du bist alles selber schuld". Damit weisen sie aber auch alle Schuld erst mal von sich und projizieren diese auf andere. Und dann wird genau das kritisiert :DRoseHunter schrieb:Du kritisierst aber genau das, was die Karmaanhänger auch kritisieren, dass nämlich Menschen ihre Schuld oder Verantwortung leugnen und auf andere projizieren.
Du stellst sehr schwierige Fragen. Ich weiß es nicht. Neigung zu bestimmten Krankheiten kann erblich bedingt sein. Neigung zu Schicksalsschlägen eher nicht. Aber es gibt ja diese bekannten "Unglücksraben" die in jedes Tettnäpfchen treten, die irgendwie so etwas magisch anziehen. Woher das kommt, woran das liegt, weiß ich nicht. Aber ich glaube nicht, dass das etwas mit irgendwelchen Sünden aus früheren Leben zutun hat.RoseHunter schrieb:Man ist nicht zu spät losgefahren, die blöden Ampeln waren alle rot und so weiter, kennen wir alle.
Aber was ist mit einer Neigung zu bestimmten Krankheiten oder Schicksalsschlägen, da wird es ja emotional herausfordernd.
Das ist auch ein interessanter Aspekt. :DRoseHunter schrieb:Es gibt Karmaanhänger, die den Begriff Schuld anders und mitunter sehr interessant definieren.
Schuld ist demnach das, was man noch nicht getan hat, wie bei den Schulden, die man eben zurückzahlen muss.
Ja, so verstanden macht das Sinn.RoseHunter schrieb:Mit Absichstslosigkeit in diesem Kontext ist gemeint, dass man nicht hochrechnet, wie angenehm oder unangenehm einem das ist, was das Schicksal/Karma einem da präsentiert, sondern einfach versucht mit den beiden Hilfmitteln Weisheit und Mitgefühl zu helfen. So, wie es gerade passt, ohne großes Tamtam. Vielleicht beim Umzug helfen, vielleicht einem Freund zuhören, der gerade eine Lebenskrise hat oder einer älteren Frau am Wegesrand bei der Reifenpanne helfen, obwohl es gerade regnet und man hundemüde ist. Sowas. Kannst du da mehr mit anfangen?
Und das ist sicher auch richtig. Aber die Sorte Menschen gibt es auch, mit den berühmten Helfersyndrom, die sich für andere völlig verausgaben und gar nicht an sich selber dabei denken.RoseHunter schrieb:Was nicht gemeint ist, ist sich manisch auf alles Leid zu stürzen um sich als Helferlein im Dauereinsatz zu profilieren.
Aber man kann das nicht herum drehen und sagen: Weil es einem gut geht, wurde man wegen seines guten Karmas belohnt und weil es einem schlecht geht, wurde man wegen seines schlechten Karmas bestraft.RoseHunter schrieb:Mit dem Karmabegriff ist es nichts anderes, als mit unserem Schuld- und Sündebegriff. Es kommt auf den Interpreten an. Es gibt volkstümliche Interpretationen die sind im Osten kaum anders als bei uns und lauten: Wer Gutes tut, der hat es später besser.
Ja, leider.RoseHunter schrieb:Der Gedanke der Freiheit mündet, primitiv interpretiert - und das wird er oft - gerne in Willkür.
Inzwischen würde ich sagen: Ja, kann man.RoseHunter schrieb:Die für dich wichtige Frage könnte sein, ob man auch die Verantwortung übernehmen kann, übernehmen soll, für Dinge, die man nicht angerichtet hat.
Nehmen wir an, du findest Müll im Wald. Einerseits hast du den nicht dahin geworfen, andererseits siehst du den ja jetzt. Bist du verantwortlich?
Und wie ist es, wenn du etwas anderes entdeckst, was du nicht angerichtet hast. Vielleicht ein leidender Mensch.
Klingt gut.Nicolaus schrieb:Ja ok, man ist für immer mehr verantwortlich. Je mehr man aus sich heraus wächst, um so mehr ist man auch für mehr verantwortlich. Muss mich daher korrigieren. Man ist erst einmal für gar nichts verantwortlich, zu dem Zeitpunkt wo man gerade auf die Welt kommt nämlich. Nicht einmal für die ersten Handlungen. Das kommt später. Dann ist man erst einmal für sich selbst verantwortlich. Für das was man macht. Aber auch für das was man fühlt. Und noch später kann man auch Verantwortung für andere mit übernehmen oder/und für die Umwelt in der wir alle leben. Kann je nach Reifung immer mehr werden! Kann aber auch zu viel werden, dass man sich irgendwann sagt: Ich kann nicht für alles Verantwortung übernehmen, ich muss mich daher zurück nehmen.
RoseHunter schrieb:Freiheit heißt, wählen zu können. Das will ich, dies nicht und zwar aus den und den Gründen.
Übrigens überlappen in starker Weise auch die Begriffe Verantwortung und Freiheit.
Das verstehe ich jetzt nicht. Kannst Du das mal genauer erklären?
RoseHunter schrieb:Da gebe ich dir Recht, das ist eine Unsitte unter seichten Esoterikern.
Du kritisierst aber genau das, was die Karmaanhänger auch kritisieren, dass nämlich Menschen ihre Schuld oder Verantwortung leugnen und auf andere projizieren.
Ja, auf der einen Seite kritisieren sie das, auf der anderen Seite aber handeln sie genau nach diesem Prinzip. Also siehe oben ^^ "Du bist alles selber schuld". Damit weisen sie aber auch alle Schuld erst mal von sich und projizieren diese auf andere. Und dann wird genau das kritisiert :D
Vielleicht können wir das nicht klären, aber was wir kritisch hinterfragen können, ist, was wir für eine Antwort für die Pechvögel des Lebens haben. Die lautet nämlich: "Jo, is halt Pech. Einen muss es ja treffen, statistisch unwahrscheinlich aber durchaus möglich, tut mir echt leid." Da findet sich nicht jeder gerne mit ab. M.E. gibt es da bessere Antworten und Ansätze, ob sich das am Ende zu etwas zusammensetzt was man Karma nennen kann, weiß ich nicht, ich will da nichts begrifflich durchdrücken, für mein Leben bewerte ich es aber als Indikator, ob das Schicksal mitspielt.Nicolaus schrieb:Aber es gibt ja diese bekannten "Unglücksraben" die in jedes Tettnäpfchen treten, die irgendwie so etwas magisch anziehen. Woher das kommt, woran das liegt, weiß ich nicht. Aber ich glaube nicht, dass das etwas mit irgendwelchen Sünden aus früheren Leben zutun hat.
Oder zu sehr an sich denken.Nicolaus schrieb:Und das ist sicher auch richtig. Aber die Sorte Menschen gibt es auch, mit den berühmten Helfersyndrom, die sich für andere völlig verausgaben und gar nicht an sich selber dabei denken.
Ich halte auch beide Varianten für eher seicht.Nicolaus schrieb:Aber man kann das nicht herum drehen und sagen: Weil es einem gut geht, wurde man wegen seines guten Karmas belohnt und weil es einem schlecht geht, wurde man wegen seines schlechten Karmas bestraft.
RoseHunter schrieb:Gut.
Die für dich wichtige Frage könnte sein, ob man auch die Verantwortung übernehmen kann, übernehmen soll, für Dinge, die man nicht angerichtet hat.
Nehmen wir an, du findest Müll im Wald. Einerseits hast du den nicht dahin geworfen, andererseits siehst du den ja jetzt. Bist du verantwortlich?
Und wie ist es, wenn du etwas anderes entdeckst, was du nicht angerichtet hast. Vielleicht ein leidender Mensch.
Inzwischen würde ich sagen: Ja, kann man.
Ach so meinst Du das. Also wenn ich die Freiheit habe, zu wählen und davon entsprechend Gebrauch mache, habe ich auch die Verantwortung dafür, was durch meine Wahl dann im weiteren geschieht?RoseHunter schrieb:Freiheit heißt, wählen zu können. Das will ich, dies nicht und zwar aus den und den Gründen.
Damit bevorzugt man eine bestimmte Richtung und weißt eine andere zurück.
Sei es, dass es um eine Haltung in Sachen Folter geht, oder um das Mittagessen.
Ich habe keine Antwort für Pechvögel. Ich wüsste nicht, was ich ihnen sagen sollte? Aber von einem bin ich wohl überzeugt: Alles hat seine Gründe. Und es hat auch irgendwelche Gründe, warum die Pechvögel immer so viel Pech haben. Ich weiß nur nicht welche das sind. Aber ohne Grund ist das sicher nicht der Fall.RoseHunter schrieb:Vielleicht können wir das nicht klären, aber was wir kritisch hinterfragen können, ist, was wir für eine Antwort für die Pechvögel des Lebens haben. Die lautet nämlich: "Jo, is halt Pech. Einen muss es ja treffen, statistisch unwahrscheinlich aber durchaus möglich, tut mir echt leid." Da findet sich nicht jeder gerne mit ab. M.E. gibt es da bessere Antworten
Ich würde genauso handeln, weil das für mich ansonsten ein sinnloses sich abmühen für eine Sache wäre, aus der am Ende doch nichts wird, weil man ja merkt: Hier stimmt etwas nicht! Und würde sich zufällig etwas anderes mir darbieten, würde ich wahrscheinlich auch zugreifen und denken: Schlimmer kann´s eh nicht mehr werden, also was hab ich zu verlieren? Ob Pechvögel so etwas nicht tun und deswegen so viel Pech haben, weil sie zu lange zögern, kann ich nicht beurteilen. Was aber wohl sein kann ist: Wenn an einem das berühmte Silbertablett vorbei zieht, was nicht jeden Tag daherkommt, sollte man zugreifen! Zögert man zu lange, ist es weg und dann wars das.RoseHunter schrieb:läuft bei einer Sache, die eigentlich gut durchdacht ist alles schief, würde ich es irgendwann nicht mehr versuchen zu erzwingen, positiv gewendet würde ich bei passenden Zufällen auch zugreifen, was Pechvögel psychologisch betrachtet nicht tun, die zögern zu lange.
Das weiß ich nicht. Ich kenne ja nicht die eigentlichen Beweggründe für das Helfersyndrom. Ob es an einer zu stark altruistischen Ausrichtung liegt, oder an der Freude am Helfen, oder weil es sich so gut anfühlt, immer ein so guter Mensch zu sein und immer so ein positives Feedback erhält? :DRoseHunter schrieb:Oder zu sehr an sich denken.
Die brauchen ihre Mündel für ihre Selbstbestätigung, so zumindest Schmidbauer, der das bekannte Buch über das Helfersysdrom geschrieben hat.
Da es diese totalen Gutmenschen so ja gar nicht gibt, stellt sich mir eine solche Frage nicht.RoseHunter schrieb:Interessant wird es bei Gedanken wie diesen: Wenn das Ziel Vollkommenheit ist und man immer nur Gutes tut, ist das nicht furchtbar einseitig? Muss man nicht, um das Ganze zu kennen, auch "Böses" tun oder mindestens wissen, dass man es tun könnte?
Natürlich kann man das immer weiter ausdehnen, auf schließlich alles und jeden :DRoseHunter schrieb:Von da aus ist es nicht mehr weit zur Frage, ob, wenn man für den Müll im Wald nichts kann, aber die Verantwortung zu übernehmen bereit ist und ihn dennoch wegräumt, dies bei Krankheiten oder beschissenen Eltern auch machen kann. Schuld ist man nicht, verantwortlich möglicherweise doch.
Wenn das Übernehmen von Verantwortung auf der einen Seite, dazu führt, dass auf der anderen Seite dadurch absolut Verantwortungslosigkeit herrscht auf Kosten dessen, der freiwillig die Verantwortung übernommen hat, und die anderen sich dadurch nen schönen Lenz machen, weiß ich nicht, wer am Ende besser dran ist... Wobei ich mich dann aufgrund eines ziemlich schlechten Gewissens sehr mies fühlen würde oder eben ziemlich ausgenutzt und auch nicht besser.RoseHunter schrieb:Meine persönliche Meinung ist, dass derjenige, dem es gelingt, hier die Verantwortung zu übernehmen, was ich im Einzelfall unendlich schwer und bewundenswert finde, dennoch besser dran ist, als derjenige, der dasitzt und über sein Schicksal oder Pech jammert.
Das denke ich auch. :DRoseHunter schrieb:wenn man an eine Sinnhaftigkeit glaubt, man unterm Strich besser dran ist, als wenn man nur denkt, man sei vom Pech verfolgt