@Nicolaus Nicolaus schrieb:Die Sache ist doch ganz einfach: Wem es gut geht, der hat auch keine Probleme, mit denen er sich rumschlagen muss :D
Und wem es schlecht geht, der kann das nicht nachvollziehen, wenn ein anderer, dem es gut geht sagt: Ey Mann, alles easy :D
Ja, das ist die Kritik.
Auf der anderen Seite kann man argumentieren, dass diejenigen, die begriffen haben, wie der Laden läuft, möglicherweise natürlich besser dastehen, als diejenigen, die es nach der Methode Versuch und Irrtum probieren.
Hängt halt davon ab, ob es Karma wirklich gibt oder ob die Welt einfach ein ungerechter Ort ist, bei dem der eine bessere, der andere schlechtere Bedingung hat, schlicht und einfach nach Glück und Pech verteilt.
Menschen, die an Karma oder Gottes Gerechtigtkeit glauben, möchten sich mit der Formel "Ist eben einfach Glück/Pech" (wohl auch aus einem Ungerechtigkeitsgefühl) nicht abfinden, ironischerweise verstärken sie aber nach langem Anlauf genau diese Formel, wenn sie evangelisch urteilen, dass der Herr denjenigen die gottgefällig leben auch reichlich materiellen Lohn gibt (materieller Wohlstand ist ja in einigen evangelsichen Strömungen das Indiz für Gottes Anerkennung), karmisch ist das ähnlich, wenn man sagt, wer arm ist und Asthma hat, wird daran wohl selbst schuld sein, so seien die karmischen Gesetze nun mal.
Immerhin kann man sich, wenn man das abgearbeitet hat, auf einen neuen, besseren Anlauf freuen, so zumindest eine finstere Lesart, die
@-Therion-, vermutlich ohne es explizit böse zu meinen, hier vertritt.
Er meint nur, er habe das mit dem Karma besser verstanden, als all die anderen.
;)Verfolgt man beim Karma eine starre Lesart, so ergibt sich, dass die Weichen vor der Geburt gestellt werden (evtl. mit eigenem Einverständnis, von dem es dann heißt, man habe es vergessen) und man muss da einfach durch.
Verfolgt man eine dynamische Lesart, wirkt Karma nicht von Leben zu Leben, sondern von Moment zu Moment und man kann mit seinem Karma in einen Dialog treten.
Was hier im Westen als schöne Möglichkeit und Tröstung gefeiert wird, die Wiedergeburt, gilt im Osten eher als Albtraum. Für eine neue Runde verkaufen wir die eigene Großmutter.
:DHilfreich ist zu begreifen, dass und wie man während des Lebens aus dem Rad der Wiedergeburten aussteigen kann, indem man kein neues Karma erzeugt.
Da Karma Tat, Handlung bedeutet ... kann man denn nicht handeln und was heißt das?
Einfach nur rumsitzen, abwarten, nichts tun? Nein!
Nichthandelnd Handeln heißen die paradoxen Formulierungen im Osten, aber was bedeutet das?
Versuchen wir es herauszufinden.