RoseHunter schrieb:Kann ja sein, aber das das mehr ist als eine private Tröstungsidee, die dich dein Leben gut ertragen lässt (was ja mehr ist, als nichts), das sollten wir versuchen darzustellen.
tröstungsidee wäre es dann wenn ich mir diverse "zufälle" sozusagen schönreden würde wenn sich zb. daraus negative konsequenzen ergeben würden aber wenn ich die positiven konsequenzen zurückführe oder besser gesagt im zusammenhang mit schicksalshaften begebenheiten erkenne dann handelt es sich eher um ein analysieren von lebensituationen.
RoseHunter schrieb:Was macht die Idee von Karma zu einer Notwendigkeit, nicht zu einer beliebigen Hülse?
die notwendigkeit ist nicht gegeben - entweder der karmagedanke entwickelt sich im laufe (s)eines leben aus einem selbst heraus oder es "passiert" einfach nicht.
- eine hülse ist es nur dann wenn man den karmagedanken für sich nicht nachvollziehen kann oder sich dieses denken zwanghaft aneignen möchte.
- ich sage es mal anders ---> der karmagedanke entsteht im inneren eines menschen indem sich ein bewusstsein dafür entwickelt und wo regelrecht der drang verspürt wird alles zu hinterfragen/analysieren zu müssen - nach dem "warum etwas passiert" zu fragen, denn sinn zu suchen bzw. den erlebnissen einen sinn zu geben ist die motivation dahinter. man will lernen, verstehen, erkennen an sich arbeiten und sich auch weiterentwickeln.
also was ich damit zum ausdruck bringen möchte ----> man liest keine bücher um die karmatheorie auf sein leben zu übertragen bzw. sich diese denkweise anzueignen sondern man selbst ist irgendwann an einem punkt in seinem leben angelangt wo man gewisse /muster in seinem leben erkannt hat, wo man hinterfragt/analysiert und wo sich die karmatheorie ganz automatisch entwickelt
- der karmagedanke wäschst in einer person und wird zur überzeugung genau auf grund der analyse der diversen lebensituation. - es ist wie ein puzzel mit einem gewissen "aha " effekt wenn man mal anfängt sich mit seinem leben/erlebnissen und den erkenntnissen daraus auseinander zu setzen.
Kann man so sehen, aber was, wenn das jemand nicht kann oder will, weil er depresssiv ist oder Skeptiker? Dann kommt gerne die "Dann sind die eben noch nicht so weit"-Phrase, aber genau das, dass man durch diese Sicht tatsächlich weiter, entwicklter ist, wird als Prämisse vorausgesetzt aber dann nicht erklärt.
hier muss man hinterfragern ------> warum ist jemand/bin ich depressiv oder skeptisch -dem sollte man auf den grund gehen .... dazu gehört natürlich sehr viel selbkritisches denken ...
ich versuche es dir anhand meiner erlebnisse zu erklären ....
ich war auch mal depressiv, sogar kurz vor dem suezid aber genau deshalb weil ich ich mich immer selbst als opfer sah, mich bemittleidete - die anderen waren immer die bösen die mir mein leben versauten, mir steine in den weg legten, mich nicht leiden konnten ..... und ja, ich war selbst schuld an dieser situation aber ich war noch nicht soweit es zu erkennen!
---> war noch nicht soweit im sinne von = das eigene ego war zu stark ausgeprächt als dass ich mir eingestehen konnte /wollte mir irgendwelche fehler einzugestehen.
warum ? zum einen hatte ich kein selbstwertgefühl aber ein zu großes ego und zum anderen konnte ich durch mein negatives denken und der selbstbemittleidung gar keine anderen erfahrungen sammeln als immer wieder die opferrolle einzunehmen.
---> mein denken "ich bin nichts wert, alle wollen mir nur schlechtes, keiner liebt mich, die anderen sind schuld ectr. war verantwortlich dafür wie ich bei anderen angekommen bin und warum es überhaupt zu depressionen kam. auch die erwartungshaltung die ich hatte gegenüber anderen personen spielte eine große rolle.
- ich hatte depressionen weil ich nicht meine fehlverhalten sah sondern nur das verhalten anderer mirgegenüber be- und verurteilte.
ich erwartete mir von anderen nämlich das was ich mir selbst nicht geben konnte. liebe, anerkennung, offenheit, ehrlichkeit, wertschätzung ectr. - und wie konnte mir das zuteil werden wenn ich gegensätzliche signale aussendete.
irgedwann war ich es leid mich immer nur als opfer wahrzunehmen und begann nicht nur die erlebnisse sondern auch mich selbst zu hinterfragen.
----> selbstbild/fremdbild passten nicht zusammen - ich war nach aussen hin nicht der mensch der ich im inneren war oder wie ich wollte von anderen gesehen/empfunden zu werden. also musste ich an meiner persönlichkeit etwas ändern damit mich die menschen so wahrnehmen wie ich in meinem inneren bin, mich selbst sehe und gesehen werden will.
hierbei kommt das ressonanzgesetz zu tragen - wenn ich negative signale aussende werde ich auch negative ressonanz bekommen.
ich arbeitet also an meinem denken, sichtweise und einstellung, versuchte positiv zu denken, hörte auf andere und vorallem mich selbst zu belügen und öffnete mich meinen mitmenschen indem ich aussprach was ich dachte und fühlte - denn nur wenn mein unfeld weiss wer ich bin, wie ich denke und fühle werde ich richtig eingeschätzt und nicht missverstanden werden. - das wurde mir plötzlich klar.
- viele menschen verschließen sich oder setzen sich ein maske auf, sind einfach nicht die person die sie in ihrem inner sind. in der meinung sich dadurch zu schützen oder um nicht verletzt zu werden - durch diese signale die damit gesetzt werden trifft aber genau das ein was man nicht möchte.
- man wird zwangsweise falsch beurteilt und verletzt werden weil das umfeld solche menschen nicht einschätzen kann und somit der umgang ziemlich schwierig ist mit solchen personen - dann heisst es immer "mich versteht sowieso keiner, mir kann keiner helfen " - ja wie auch wenn man sich verschließt, nicht ehrlich zu sich selbst ist und nicht beginnt sich selbst zu helfen indem man offener wird.
als ich die ganzen zusammenhänge begriff, die schuld an mir bzw. an meinem verhalten und denken erkannte begann ich auch mich zuerst mal elbst wertzuschätzen - zu lieben, mich zu respektieren und versuchte auch mir selbst respekt und anerkennung zu geben - natürlich auch anderen gegenüber.
und siehe da all jenes was ich mir zuvor von anderen erwartet , selbst nicht geben konnte und nicht bekam weil ich es auch nicht ausstrahlte erhielt ich nun zurück weil sich mein ganzes auftreten auch verändert hatte. - ich war selbstbewusster geworden und schraubte meinen egoismus herunter.
- hätte ich damit weitergemacht mich immer wieder in die opferrolle zu begeben und mich weiterhin selbst bemittleidet dann wäre ich heute nicht dort wo ich jetzt bin bzw. vermutlich gar nicht mehr am leben. - sprich die negativen erlebnisse und deren erkentnisse daraus, das analysieren waren es die mich zu den menschen werden lies der ich innerlich immer gewesen bin aber nach aussen nicht zeigen konnte.
mein leben veränderte sich von da an zum positiven und hat sich bis heute nicht geändert.
RoseHunter schrieb:Weil die meisten Karmaleutchen lieb und friedlich sind, lässt man sie als harmlose Spinner gewähren, aber für voll nimmt sie keiner und das oft aus gutem Grund, weil die Struktur ihrer Aergumente lausig ist. Überinterpretationen reichen sich die Hand mit simpelsten Fehlschlüssen und da drehen sich die meisten schnell um und die etwas weniger Intelligenten bleiben hängen und lassen sich von Aussagen betören, die um Sinn, Tiefgang und dass man das ganz große Rad dreht, kreisen.
Verführerisch für das Ich, spirituell gesehen eine einzige Katastrophe, jener "spirituelle Materialismus" den Chögyam Trungpa so schön auseinander nimmt.
ich glaube dann ist man auf die falschen personen getroffen die meinen karma verstanden zu haben oder dieses denken übernommen haben weil es ihnen vernünftig erscheint - oder welche gründe auch immer sie haben.
menschen die von karma überzeugt sind so wie ich zb. weil sie vielleicht auch die auswirkungen selbst erlebt haben werden niemals darüber sprechen bzw. andere davon überzeugen wollen. es ist eine persönliche sache/einstellung die man nicht kundtut
- es sei denn man wird dannach gefragt und dann bin ich gerne bereit meine ansichten zu erklären wie ich es oben getan habe auf die aussage bezogen "dann ist man eben noch nicht so weit" bzw. warum es eine entwicklungssache ist ob man karma für möglich hält oder nicht.
ich merke im gespräch auch recht schnell wenn jemand dem thema gegenüber negativ eingestellt ist schon alleine am gesichtsausdruck oder an der gästik, oder wenn man mich fragt und meine antworten nicht für voll genommen werden dann spreche ich auch nicht weiter und akzeptiere die meinung des anderen. - dann ist das thema auch vom tisch.
menschen die an karma glauben sind also nicht immer spinner - da steckt oft jahrzehnte lange arbeit der anaylse und arbeit an sich selbst und seiner persönlichkeit dahinter - jedenfalls würde ich mich nicht als ein solcher bezeichnen
:)