Vorab
Das Schöpferische bewirkt Anfang und Zeugung aller Wesen. Man kann es daher bezeichnen als Himmel, lichte Kraft, Vater, Herr. Das Göttlich-Schöpferische ist sozusagen überpersönlich. Es macht sich nur fühlbar und bemerkbar durch seine übermächtige Aktivität. Wohl hat es sozusagen ein Äußeres, das ist der Himmel. Und der Himmel hat wie alles Lebende ein seelisches Selbstbewusstsein, das ist Gott (der höchste Herrscher). Allein ganz objektiv redet man von dem allen als dem Schöpferischen.
Interessant zu wissen
Die Wolken (des Himmels Atem) folgen dem Drachen, der Wind (der Erde Atem) folgt dem Tiger.
AnGSt schrieb:Wie wäre es, wenn vielleicht die Erde als das Empfangende und das Schöpferische sich die Hand geben könnten?
Das tut die Erde, das Empfangende.
Dadurch, dass das Empfangende sich in seinen Bewegungen nach dem Schöpferischen richtet, werden die Bewegungen gerade so, wie sie sein sollen. So erzeugt die Erde alle Geschöpfe, jedes nach seiner Art, wie es dem Willen des Schöpfers entspricht. Das Rechtwinklige, Feste bezieht sich auf das Unveränderliche. Jede Art von Lebewesen hat ihre festen Daseinsgesetze, nach denen sie sich in unabänderlicher Weise entwickelt. Darin besteht die Größe der Erde.
Jetzt kommts: Aber eben darum bedarf es keiner Absicht. Alles wird von selbst so, wie es schön ist, denn das Leben hat ein inneres Licht in dem Gesetz des Himmels, nach dem es unwillkürlich handeln muss.
Wenn das Empfangende von sich aus vorgehen wollte, so wiche es von seiner natürlichen Art ab und würde den Weg verfehlen. Indem es sich hingibt und dem Schöpferischen folgt, kommt es in die ihm angemessene dauernde Stellung.
Hinzuzufügen wäre noch. Die Erde ist still. Sie handelt nicht von sich aus, sondern nimmt beständig die Einflüsse des Himmels in sich auf. Dadurch wird sie in ihrem Leben unerschöpflich und ewig.
Da auch von mir angesprochen wurde, das es eine klare Rangordnung herrscht, hier die Reihenfolge
Nachdem Himmel und Erde vorhanden sind, entstehen die einzelnen Wesen. Was den Raum zwischen Himmel und Erde erfüllt, sind eben die Einzelwesen.
Die Größe des Empfangenden wird als vollkommen bezeichnet. Vollkommen ist, was das Vorbild erreicht. Somit ist darin die Bedingtheit durch das Schöpferische schon zum Ausdruck gebracht. Während das Schöpferische das Zeugende ist, dem die Wesen ihren Anfang verdanken, indem die Seele von ihm stammt, ist das Empfangende das Gebärende, das den Samen des Himmlischen in sich aufnimmt und Wesen ihre leibliche Organisation gibt.
Hinzuzufügen wäre noch:
Sein Wesen ist unbegrenzte Übereinstimmung mit dem Schöpferischen. Daraus ergibt sich sein Gelingen. Während die Bewegung des Schöpferischen (die gerade Bewegung!) nach vorn, seine Ruhe der Stillstand ist, so ist die Ruhe des Empfangenden das Geschlossensein und seine Bewegung das Sichöffnen. Im Ruhezustand des Geschlossenseins umfasst es alle Dinge wie in einem ungeheuren Mutterleib. Im Bewegungszustand des Sichöffnens lässt es das himmlische Licht herein und beleuchtet alles damit. Darauf beruht sein Gelingen, das sich im Gelingen der Wesen zeigt. Während das Gelingen des Schöpferischen darin besteht, dass die Einzelwesen ihre bestimmte Form erhalten, bewirkt das Gelingen des Empfangenden, dass sie gedeihen und sich entfalten.
Denke hierzu passt der Spruch: Wir sind alle eins.
dedux schrieb:Zwei Augen plus ein geistiges(dreidimensionales Sehen), zwei Ohren plus ein geistiges(Richtungshören), Zwei Arme plus ein geistiger(Handlung), zwei Beine plus ein geistiges(Bewegung)
Die Natur kann nur darum, weil sie dem Wesen des Schöpferischen gewachsen ist, dessen Anregungen verwirklichen. Ihr Reichtum besteht darin, dass sie alle Wesen ernährt und ihre Größe, dass sie alles verschönt und herrlich macht. So schafft sie Gedeihen für alles Lebendige. Während das Schöpferische die Dinge zeugt, werden sie vom Empfangenden geboren. Auf menschliche Verhältnisse übertragen, handelt es sich darum, der Lage entsprechend sich zu verhalten. Man ist nicht in selbständiger Stellung, sondern als Gehilfe tätig. Da gilt es, etwas zu leisten. Nicht führen zu wollen – dadurch verirrte man sich nur -, sondern sich führen zu lassen, ist die Aufgabe. Wenn man es versteht, dem Schicksal gegenüber sich hingebend zu verhalten, so findet man sicher eine entsprechende Leitung. Der Edle (Definition Edle: von besonderer Einstellung, Leistung, Qualität, Stellung) lässt sich leiten. Er geht nicht blindlings voran, sondern er entnimmt den Verhältnissen, was von ihm verlangt wird und folgt dieser Weisung des Schicksals.
Zitate aus dem Buch I Ging - Das Buch der Wandlungen
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Nach langer Recherche muss ich sagen, dass ich kein Symbol für den Menschen bzw. Kindlichen finden konnte. Ich habe das Buch I Ging noch nicht durch und so überflog ich die Texte, um brauchbare Stellen zu finden - leider ohne Erfolg. Was nicht heißen soll, dass es kein Symbol für den Menschen gibt. Eure Theorie mit dem Symbol Tetraeder für den Menschen ist sehr interessant.
Ein interessantes Bild konnte ich finden auf der Website
http://wilhelmjosefgiebels.info/index.html