Fichtenmoped schrieb (Beitrag gelöscht):Selbst bei Leuten, die studiert haben!
Wenn ich mir die Kommentare auf FB und Twitty so durchlese denke ich mir auch immer das kann doch alles nicht wahr sein.
Ich für meinen Teil denke ja schon länger das die AfD bei vielen ihrer Wähler eher den psychologisch relevanten Platz besetzt der bei anderen Menschen z.b. von Fussballvereinen eingenommen wird. Man fühlt sich irgendwie, irgendwo dazugehörend und trifft auf vermeintlich gleichgesinnte. Und das meine ich in keinster Weise abwertend oder so.
Wenn man das überträgt ist es egal wie schlecht die auf dem Platz spielen, schuld ist der Schiedsrichter, der kaputte Rasen, das Wetter, das Flutlicht usw. Dieses Verhalten kennt jeder, das ist die Irrationalität von Emotionen die in jedem von uns mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden ist.
Nur ist die AfD "mehr" als nur ein Fussballverein in den man seine vorhandenen aber unbestimmten Emotionen kanalisieren kann. Denn quasi jedes Thema des täglichen Lebens kann mit dem persönlichen Zugehörigkeitsgefühl, der Identifikation und dem, ich nenne es mal politischem Tagesgeschäft verknüpft werden. Die Emotionen können überall und immer investiert werden, nicht nur auf dem Platz wie beim Fussball. Die Irrationalität bestimmt das Denken und Handeln wo auch immer ein politisch relevantes Thema verortet wird.
Diejenigen die dann entsprechende Kommentare verfassen steigern sich ja immer mehr rein. Das sehr emotionale Gefühl des Dazugehörens wird irrational verteidigt. Selbst wenn sie wissen, wie jetzt in dem Magnitz Fall, das die AfD bewusst lügt, manipuliert und aufbauscht, fühlen sie selbst sich nicht betroffen, nicht angelogen, denn das gilt nur den anderen. Das Wir-Gefühl muss verteidigt werden.
Und wenn sie abends im Bett für sich ganz alleine wissen das die AfD sie anlügt sagen sie sich "ach egal, drauf geschissen", denn die bisher investierten Emotionen wiegen nun mal schwerer als der befürchtete Gesichtsverlust oder dem Gefühl von Verrat.
Mut zur Wahrheit zu sich selbst würde vielen Kommentatoren gut stehen, aber ich denke um diesen Mut zu finden müsste ein Gauland oder eine Störchin ihnen schon direkt ins Gesicht lügen. Denn das Lügen von der AfD wird nur abstrakt wahrgenommen, es findet irgendwo statt und betrifft sie ja gar nicht.