@lawine Jein. Hmm, wie erkläre ich das nur?
Also ja: einerseits behauptet das Paper, dass diese Zahl (unter Berücksichtung der für die Untersuchung getroffenen Prämissen) möglich sei (oder sein soll)
Nein, weil das Papier nicht so tut, als sollte oder müsste man das umsetzen bzw zum Ziel machen (genau genpommen sagt die Studie am Ende sogar das Gegenteil: mehr Flüchtlingsursachen bekämpfen = weniger Flüchtlinge in Eu und somit weniger Lasten+Probleme)
Ich will es mal mit einem Beispiel versuchen:
Du beauftragst ein Bodengutachten (von deinem Garten oder Baugrund oder sonstwas). Messknecht kommt, macht seinen Hokuspokus, zwei Wochen später bekommst die ein Schreiben mit der Angabe der Dichte (kg/m³)
Was sagt dir das jetzt?
Die Dichte, ist klar. Du weißt aber nichts über die Lage, Beschaffenheit, Erosion, Mineralien, Grundwasser.
Und die kannst über die Dichte auch keine Rückschlüsse auf die anderen (fehlenden) Eigenschaften treffen. Du hast nur eine Aussage zur Dichte und fertig.
Jetzt kann man sich fragen: Wozu machen die so einen (herzlich wenig aussagekräftigen) Scheiß?
Das ist einfach: irgendwo muss man anfangen.
Wir erinnern uns: die Flüchtlingszahlen stiegen nicht erst 2015 sondern bereits gut 10 Jahre zuvor kontinuierlich an. Wir haben uns da die Finger in die Ohren gesteckt (die Politik zumindest nach außen hin) und so getan als ginge uns das alles nichts an. Aber so ganz untätig wie es den Anschein hatte, blieb Europa nicht (und D auch nicht). Man hat sich Gedanken gemacht, wie man dem Problem Herr werden kann. Diese 2010er Studie hat versucht Grundlagen für Verteilung aufgrund relative Aufnahmefähigkeit von Staaten zu ermitteln.
Das war damals noch einigermaßen Neuland (nicht das Wissenschaftliche, nicht das Gerechne, das ist relativ billig, sonderne eher die Frage wonach soll man denn dabei gehen, wie gewichtet man usw - also politiches Neuland).
Und dann hat man halt einfach mal angefangen und in dem Fall eben die Bevölkerungsdichte herangezogen. Weitere Arbeiten (auch von Deutschen Unis) folgten. Da wurde anhand anderer Kriterien untersucht. Wirtschaftsleistung, Arbeitsmarkthttps://www.allmystery.de/themen/pr98768-2988#, Sozio-ökonomische Standards und was weiß ich.
Es dürfte wohl einleuchten, dass aufgrund unterschiedlicher Entscheidungskritien jedes Ergebnis unterschiedlich ausfiel.
Wozu macht man das?
Ganz bestimmt nicht um Leuten Angst einzujagen und den Berufsverdreher Munition zu liefern. Man ging so vor, weil es da keinen "Goldstandard" gab und gibt. Wie und was muss die Politik ausknobeln. Dazu braucht sie aber erstmal Futter. Also macht man Futter.
Eigentlich völlig unspektakulär. Erhebungen solcher Art werden im Bereich Verwaltung/Soziologie ständig gemacht.