AfD

Groucho schrieb:Das mit den nicht-rassistischen AfD-Wählern halte ich für eine urbane Legende.

Ich halte die nicht für eine Legende.
Ich bin der Meinung das sonst nicht so hohe Prozente für so eine Partei rauskommen würde.

Viele Wähler beschäftigen sich ja gar nicht groß damit wer was in der Politik so macht und sagt. Die AfD ist vor der Wahl doch nur durch ein Thema präsent gewesen und das war Flüchtlinge. Das Thema hatte genug Potential um auch unzufriedene Wähler zu locken.
Es ist an der Stelle nun mal so das gravierende Fehler gemacht wurden.

Ich denke aber gleichzeitig das viele der Wähler bei der nächsten Wahl nicht wieder die AfD wählen werden und das sie das von vorneherein auch so vorhatten.

Dennis75 schrieb:Werden sich Leute wie Meuthen und Weidel durchsetzen, die eine elitäre FDP Politik anstreben?
Wahrscheinlich. Nach meiner Beobachtung ist die AfD nämlich besser darin als die FDP, dem "kleinen Mann" zu erklären was da für ihn bei rausspringt (aktivierende Grundsicherung zum Beispiel).

Dennis75 schrieb:Das Problem ist, ob man belogen wurde weiß man erst hinterher.

Nein, im Fall der AfD bereits vorher, weil Höcke die Strategie verfolgt, in den Neuen Bundesländern eine soziale Politik zu versprechen.

Von zwei gegensätzlichen Versprechen muss ja eines falsch sein!

@eckhart
Ja, versprechen kann man viel. Die Kunst ist, jedem das so zu verkaufen dass jeder sich unter dem Strich irgendwelche Vorteile davon verspricht. Ob das dann klappt oder nicht, oder ob das dann überhaupt erst versucht wird umzusetzen, das weiß man erst wenn die Partei ein paar Jahre an der Regierung war. Das meine ich mit "hinterher".

Ob du es so siehst dass man von jeder Partei und jedem Politiker ganz genau vorher weiß ob gelogen wird oder nicht, oder ob du niemals jemanden wählen würdest der schon mal gelogen hat, das ist deine Sache. Ich sage nur, wie die meisten Leute meiner Meinung nach ticken.

Diese Meinung zu teilen oder abzulehnen bleibt dir völlig freigestellt. Ich mache meine eigene Meinung allerdings genau so wenig von deiner Zustimmung abhängig wie deine Meinung von meiner Zustimmung abhängt.

Zur Frage, ob man aus statstischen Daten eine klare Trendentwicklung ablesen kann, also zur Frage wie wahrscheinlich es ist dass ein bestimmter Wert sich in Zukunft an einer lineare Regressiongerade bewegt:

Dazu gehört natürlich auch ein Korrelationskoeffizient. Hatte ich in meinen bisherigen Grafiken ganz vergessen.
Die Abbildung zeigt die Entwicklung aller Parteien seit 2013 und die Vorhersage bis 2019 anhand der linearen Regressionsgerade.
Daneben die Korrelationen zwischen "Fortschreitender Zeit" und "Stimmanteil jeder Partei".

Vereinfacht gesagt bedeutet das:

Die Chance für die Union zum Beispiel liegt bei 85%, dass ohne grundlegende Änderung irgendwelcher wichtigen Faktoren der Stimmanteil dieser Partei Ende 2019 im Bereich der linearen Regression liegt.
Anders zum Beispiel bei den Grünen, die im Moment einen deutlichen Aufwärtstrend erleben der NICHT dem entspricht was man anhand der Entwicklung der letzten 5 Jahre zu erwarten hätte. Die Chance dass diese Partei Ende 2019 im Bereich der linearen Regression liegt, beträgt daher gerade mal 21%.

Die stärkste Korrelation gibt es bei der AfD. Da liegt die Chance bei 91%, dass ohne grundlegende Änderung irgendwelcher bisher maßgeblichen Einflüsse Ende 2019 ihr Stimmanteil im Bereich der linearen Regression liegt.



http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=437e14-1533556424.jpg

@Dennis75
Was in Deinen Betrachtungen völlig fehlt, ist der Mensch!

Was mich nicht wundert bei einer Menschenfeindlichen Partei.
Wenn man wissen will, wie es weiter geht mit der AfD, kann man nach Ungarn schauen, dort ist Obdachlosigkeit bereits kriminalisiert worden.

AfD-Fans wollen das gar nicht glauben: Aber doch nicht im eigenen Volk,,,
Ebenso ist den 80Prozent der Bevölkerung klar, was nach einer hypothetischen Machtergreifung der AfD mit ihnen werden würde.

@eckhart
Genau ecki, ich rede überhaupt nicht davon was MENSCHEN denken und wie MENSCHEN drauf sind und welche Gründe MENSCHEN haben für das was sie tun und lassen. Jetzt habe ich meinen fundamentalen Irrtum erkannt. :D

Dennis75 schrieb:Jetzt habe ich meinen fundamentalen Irrtum erkannt. :D

Weder noch!Denn das wäre marketing-technisch höchst ungeschickt!

@Dennis75
Was Du komplett außer acht lässt, ist das Wählerpotential, was für die AfD nicht höher als 15 bis 20 % sein dürfte, inkl. Wechsel- und Protestwähler.
Zudem vergisst Du die Abnutzungserscheinungen. Die AfD Abgeordneten, egal ob Bund oder Land, kriegen doch außer unsinnigen Anfragen, wie z. B. wie viele Sinti/Roma, Schwule, Behinderte etcpp. im jeweiligen Land leben, auf die Reihe.
Wozu sind diese Zahlen wichtig? Wie beeinflusst das die Politik in Deutschland und welche Probleme will die AfD mit den Antworten lösen?

Subcomandante schrieb:wie z. B. wie viele Sinti/Roma, Schwule, Behinderte etcpp. Im jeweiligen Land leben.
Wozu sind diese Zahlen wichtig?

Aus Erfahrung weiß ich, dass soche Zahlen vielleicht zum Gebrauch für durch von der AfD inspierte Bürokraten gebraucht werden könnten?
Diese arbeiten dann selbsständig, kreativ ohne Befehl und erschreckend banal, wie es zB. u.a. auch für die von Hannah Ahrend beschriebenen zutrifft.

@Subcomandante
Zur Frage nach dem Wählerpotenzial: Das bedeutet ja wieviele Leute überhaupt bereit sind die AfD zu wählen, und das hängt davon ab WARUM jemand AfD wählt. Also die eigenen Motive eines jeden Wählers als einer von vielen Faktoren.

Diese Faktoren habe ich schon längst beschrieben.
Speziell auf den Faktor "Gründe und Motive" werde ich aber nicht schon wieder eingehen. Das hatten wir gestern. Also werde ich keine Spekulationen darüber anstellen wie hoch das Wählerpotenzial ist oder ob es steigt oder fällt.

Aber über einen anderen Faktor können wir reden: Abnutzung.
Ein Einfluss auf die zukünftige Wahlbereitschaft ist ganz sicher die Frage, wie die Wähler im Nachhinein die Arbeit der Partei bewerten die sie gewählt haben. Im Fall der AfD also die Oppositionsarbeit.

Ich kenne keine statistischen Daten um zu überprüfen wie groß die Zufriedenheit der Wähler im Durchschnitt hinterher war. Kennst du solche Daten? Die würde ich gerne in meine Rechnung einbeziehen.

Subcomandante schrieb:Wozu sind diese Zahlen wichtig? Wie beeinflusst das die Politik in Deutschland und welche Probleme will die AfD mit den Antworten lösen?

Wozu diese Zahlen wichtig sind? Sie liefern eine mögliche Antwort auf eine ganz spezielle Frage, nämlich wie es mit den zukünftigen Stimmanteilen (also Wahlergebnissen) der AfD weiter geht, im Rahmen der Frage wie es mit der AfD allgemein weiter geht.

Also ganz simpel ein Teil der Antwort auf die Frage ob sie in Zukunft mehr oder weniger Einfluss haben werden. Ich finde, das ist eine ziemlich zentrale Frage. Besonders für Leute die das SCHLECHT finden wenn der Einfluss der AfD immer mehr steigt.

Wie diese Zahlen die Politik beeinflussen? Natürlich überhaupt nicht. Der Zweck dieses Threads ist doch nicht die Politik zu beeinflussen sondern zu beschreiben.

Und welche Probleme die AfD mit welchen Antworten lösen will? Was meinst du damit? Fragst du jetzt nach dem Parteiprogramm?

@Dennis75
Du hast mich falsch verstanden. Welche Probleme löst die AfD, wenn sie weiß, wieviele Schwule im Land leben. Welches Problem löst die AfD mit dem Wissen, es gibt so und soviel Sinti/Roma im Land. Denn anderes als unsinnige Anfragen nimmt man von deren parlamentarischen Arbeit ja nicht wahr.
Mich interessiert, welchen Sinn diese Anfragen haben.

Und ehrlich, Deine Zahlen und Grafiken hier interessieren mich nicht mal peripher.
Egal wie schlecht CDU, SPD regieren, mehr als 15 bis 20 Prozent ist nicht drin. Da gibt es genügend andere Alternativen, denen man seine Stimme geben kann. Solange die AfD mit dem jetzigen Personal und der jetzigen Ausrichtung unterwegs ist, wird's nicht mehr. (Was in meinen Augen schon zuviel ist.)

Subcomandante schrieb:Was Du komplett außer acht lässt, ist das Wählerpotential, was für die AfD nicht höher als 15 bis 20 % sein dürfte, inkl. Wechsel- und Protestwähler.

Nein das vergißt @Dennis75 nicht!
Das Wählerpotential soll ja ständig größer werden!

Dennis75 schrieb:Nun ja, dann schlage ich vor du beschäftigst dich zuerst mal mit diesen psychologischen Theorien, dann hast du einen Überblick.

Beitrag von Dennis75 (Seite 2.738)

Wer den Überblick als Hausaufgabe verinnerlicht, soll von selbst Gefallen an der AfD finden!

Subcomandante schrieb:Mich interessiert, welchen Sinn diese Anfragen haben.

Da musst du die AfD fragen. Hast du ein ganz konkretes Beispiel wen wann was gefragt hat? Vielleicht kann ich dann meinen eigenen unmaßgeblichen Senf dazu beitragen was der Sinn und Zweck der Frage gewesen sein mag.

Subcomandante schrieb:Und ehrlich, Deine Zahlen und Grafiken hier interessieren mich nicht mal peripher.

Ja dann ist das eben so. Jeder stellt Vermutungen über die Zukunft auf Grundlage seiner ganz eigenen Informationen an. In meine Vermutungen beziehe ich statistische Daten und psychologische Theorien mit ein. Du nicht. So sind wir alle verschieden. ;)

Bemerkst Du die Ähnlichkeit der AfD mit einer Sekte?
@Dennis75

Ich ganz stark!

@eckhart
Interessanter psychologischer Aspekt. Hat wieder was mit sozialer Identität und Selbstkategorisierung zu tun. Aber das berührt nur wieder die Frage welche individuellen Motive und Bedürfnisse die AfD für einzelne Menschen befriedigt, und solche Spekulationen sind hier unerwünscht (zumindest dass ich mich dazu äußere).

@Dennis75
Hier ein Beispiel:
https://www.heise.de/tp/features/Roma-im-Fadenkreuz-4129008.html

Ist sogar sehr aktuell.

AfD-Ausstieg - wie aus einer Sekte

https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/buch-afd-aussteigerin-100.html (Archiv-Version vom 02.08.2018)

"Inside AfD – Der Bericht einer Aussteigerin" lautet der Titel eines Buches, das am 3. August erscheint. Die Aufzeichnungen sorgten allerdings schon vorher für Furore, denn Autorin und Ex-AfD-Politikerin Franziska Schreiber warnt darin nicht nur vor der Partei. Sie berichtet auch von angeblichen Tipps, die Verfassungsschutzpräsident Maaßen der sächsischen Ex-AfD-Vorsitzenden Frauke Petry gegeben haben soll.

Dennis75 schrieb:@eckhart
Interessanter psychologischer Aspekt.

Deine Meinung:

Dennis75 schrieb:Hat was mit sozialer Identität und Selbstkategorisierung zu tun.

Nicht meine Meinung!

@Subcomandante
Ich begnüge mich jetzt mal mit dem Zeitungsartikel, ohne die Anfrage selber im Wortlaut durchzulesen.
Da steht zum Beispiel, sie fragen weil sie berechnen wollen ob an der unbewiesenen Vermutung etwas dran sei, dass Kinder aus Sinti- und Romakinder überdurchschnittlich oft in der Schule fehlen.

Falls ICH sowas wissen wollte, dann weil ich mich frage ob man mehr oder auch weniger Geld für Sozialarbeit und Ganztagsbetreuung besonders bei dieser Gruppe braucht.

Das ist auch ein gutes Beispiel für genau die Art und Anwendung von Statistik die ich hier poste.
Zum Beispiel, nehmen wir an dass 100 Kinder aus Sinti- und Romafamilien regelmäßig die Schule schwänzen, und 200 Kinder aus Familien die nicht zu diesen Gruppen gehören.

Ist das ein Grund sich Sorgen zu machen oder nicht? Das weiß man wenn man z.B. herausfindet: Auf 200 Kinder aus "sonstigen Familien" die Schule schwänzen kommen von mir aus 2000 Kinder die das nicht tun. Der Anteil liegt also bei 10%. Auf 100 Kinder aus Sinti- und Romafamilien kämen aber nur 500 die das nicht tun. Der Schulschwänzer-Anteil läge also bei 20%.

Dann wüsste ich, dass ich speziell bei der Gruppe der Sinti- und Roma-Familien mehr Betreuung brauche. In der Folge könnte ich z.B. ein paar neue Sozialarbeiter einstellen. Das kostet aber viel Geld. Also mache ich meine Entscheidung von beinharten Zahlen abhängig.

Mal angenommen, es würde sich zeigen dass 10% der "sonstigen" Kinder die Schule schwänzen aber nur 11% oder sogar bloß 9% der Sinti- und Romakinder. Dann wüsste ich dass alles in Butter ist, und ich brauche keine zusätzlichen Mittel.

Alles dass wüsste ich nur, wenn ich erstmal wüsste wie viele Sinti- und Romakinder es überhaupt gibt.

Aber nur weil da steht dass sie es wissen wollen, um der Frage auf den Grund zu gehen ob Sinti- und Romakinder tatsächlich überdurchschnittlich oft die Schule schwänzen: Wie könnte irgendjemand auf der Welt beweisen dass es der echte Grund für die Anfrage ist, und nicht nur der vorgeschobene Grund weil sie schlecht zugeben können dass sie schon mal die Kapazitäten für die geplanten Konzentrationslager berechnen wollen?

Ich bin nicht Jesus. Ich weiß nicht alles.

@Dennis75
Weitere Beispiele:
https://www.merkur.de/politik/grosse-anfrage-afd-im-saechsischen-landtag-loest-spott-im-internet-aus-zr-7011102.html

Frage 147: „Warum und wann erfolgen Moderationen vor bzw. hinter dem Tisch?“


oder http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestag-anfragen-was-afd-abgeordnete-schon-immer-wissen-wollten-a-1216881.html:
"So wollte etwa im April die Abgeordnete Nicole Höchst von der Regierung wissen, wie sich die Zahl der Menschen mit Behinderung in Deutschland seit 2012 entwickelt habe, insbesondere "durch Heirat innerhalb der Familie", und wie viele dieser Fälle einen Migrationshintergrund hätten. "Unerträgliche Lebensfeindlichkeit" attestierten daraufhin unter anderem Sozialverbände aus ganz Deutschland der AfD. "

oder
http://www.belltower.news/artikel/anfrage-der-afd-im-bundestag-zu-behinderten-migranten-und-inzucht-13555
Wieviele Schwerbehinderten besitzen keine deutsche Staatsbürgerschaft.

keine wiederliche, aber schon merkwürdig.
https://kleineanfragen.de/bundestag/19/3284-entwicklung-im-diensthundewesen-der-Bundespolizei

@scarcrow
Der Zweck der ersten Anfrage dürfte darin bestehen, dass sie wissen wollen ob man den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch billiger machen kann. Darum wollen sie wissen, anhand welcher Einzelheiten man Einsparungen konkret umsetzen könnte z.B. falls es irgendeinen Sender gibt der eine Million Euro pro Jahr kostet aber im Durchschnitt nur von 1000 Leuten gehört wird. Die Zahlen sind jetzt von mir frei erfunden weil ich keinen Bock habe die 630 Fragen zu lesen und auf jede Frage auch die Antwort.

Zur zweiten Anfrage kann ich nichts sagen, denn ich werde nicht für SPON meinen Adblocker ausschalten.

Die dritte Anfrage scheint darauf abzuzielen, festzustellen ob es stimmt dass die angebliche Praxis der Verwandtenehe (in einigen Ländern werden wohl weniger strenge Regeln gelten als in Deutschland) mit einem höheren Risiko von geistiger Behinderung für die Kinder einhergehen. Frag mich jetzt nicht ob dieses höhere Risiko Tatsache oder Legende ist, ich bin kein Arzt.

Und wenn man wüsste ob dieses angeblich bestehende Risiko in der Realität inzwischen schon zu einer merklichen Zunahme von Menschen führt die mit Handycap geboren werden, dann weiß man dass man sich für die Zukunft auf erhebliche Mehrkosten bei der Pflege einzustellen hat. Es wäre dumm, keine finanziellen Rücklagen für diesen Fall bereit zu stellen wenn die Befürchtung sich als zutreffend erweisen sollte. Aber dazu müsste man erstmal wissen ob es dieses Problem überhaupt gibt. Dazu braucht man Zahlen.

Die vierte Anfrage lese ich mir jetzt bestimmt nicht von Anfang bis Ende durch. Gib mir ne Zusammenfassung.