HardclaN schrieb:Die Afd hat ihr soziales Profil geschärft und wird dies noch weiter tun. Sie ist nicht mehr die neoliberale Lucke-Partei.
Wofür steht denn nun die AfD?
Björn Höcke will Vorteile für Deutsche, Jörg Meuthen favorisiert weniger Staat.
Das "staatsnahe", auf Beiträgen und Steuern fußende Konzept hat Björn Höcke präsentiert. Der Thüringer Landtagsfraktionschef argumentiert mit dem Anstieg der Altersarmut – den Fachleute wie der Freiburger Forscher Bernd Raffelhüschen allerdings für marginal halten. Soziale Gerechtigkeit – das passt zu den politisch linken Elementen in der AfD-Programmatik: Mehrwertsteuer senken, Mindestlöhne erhöhen. Eingebunden in sein Papier hat Höcke, der dem rechten Flügel der Partei zuzuschreiben ist, eine nationale Komponente: einen Rentenaufschlag für gering verdienende deutsche Staatsbürger.
Meuthen unterstützt die Wirtschaftsliberalen
In welches Spannungsfeld sich die Partei mit dem Rententhema begibt, zeigte Jörg Meuthen. In seiner Rede arbeitete sich der AfD-Chef einerseits an Besserverdienenden ab, die "schon mittags in ihrem Luxuscabrio zum Golfplatz fahren". Jene Klientel also, die ihre Altersvorsorge durch Immobilienbesitz und Kapitalvermögen sichert. Wie Höcke macht auch er sich rhetorisch für Geringverdiener stark.
Wo Meuthen tatsächlich steht, verdeutlicht eine Passage seiner Rede, die er vor allem als Ökonom geschrieben hat und in der er als Ausweg eine "selbst gewählte, freie Form der Altersvorsorge" aufzeigt. Hier zeigen sich Parallelen zu den Rentenkonzepten der Wirtschaftsliberalen in der AfD um Fraktionschefin Alice Weidel, die für mehr Eigenverantwortung der Bürger werben. Wie zur Bestätigung ergänzte Meuthen an die Verfasser der kursierenden Konzepte gerichtet: "Mein Misstrauen gegenüber staatlichen Lösungen ist sicherlich und aus vielerlei guten Gründen deutlich höher als das mancher Autoren dieser Arbeitspapiere."
Damit positionierte sich der Bundesvorsitzende stärker, als er es im Vorfeld des Parteitages angedeutet hatte. Indem er für ein "staatsfern" konstruiertes Rentensystem plädiert, bildet er den innerparteilichen Gegenpol zu Höcke.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-06/afd-bundesparteitag-augsburg-joerg-meuthen-bjoern-hoecke-rente-dieselWahrscheinlich ist es egal, wer die AfD wählt.
Jeder wird "bedient"!