@itsnat Keine Regierung wird jemals perfekt sein und den Bürgern alles bieten, was sie braucht. Doch sie muss wenigstens den Eindruck machen, als wäre sie auf der Seite des Bürgers und auch etwas für ihn tun.
Ich weiß, dass schon früher gelogen und betrogen wurde. Doch ich habe das Gefühl, dass es besonders in den letzten zehn Jahren schlimmer wurde. Von den ganzen Versprechungen, die gebrochen wurden, kann man ein Buch schreiben.
Die Bürger haben schon gemerkt, dass da gewaltig was schief läuft, hatten aber keine andere Partei, die sie wählen können.
2010 fing der Arabische Frühling an. Bis 2013 hin war alles noch ruhig und man war eher fröhlich gestimmt. Ich dachte auch immer, dass man dann irgendwann mal ganz normal Urlaub in den ganzen Krisengebieten machen kann wie man es auch in Italien und Spanien macht. Recht naiv. 2013 bekam die AfD zwar einige Stimmen, doch das waren meiner Meinung nach ohnehin diejenigen, die eine brauchbare Partei gesucht haben, die ihre rechten Ideen abdeckt. Die NPD konnte man ja schon immer in die Tonne werfen.
Jedenfalls kam die Flüchtlingskrise 2015. Und ich sage, dass das der Hauptgrund für den Erfolg der AfD war. Die Regierung 2013-17 hat alles einfach geschehen gelassen. Menschen massenweise ins Land gelassen.
Man hätte es anders machen müssen. Vor Einreise hätte man prüfen müssen, wer diese Menschen sind, ob sie wirklich einen Fluchtgrund haben und sie bei der Einreise registrieren. Wer keinen Fluchtgrund hat, müsste wieder weg. Hätte man es damals so gemacht, dann wäre meiner Meinung nach die AfD heute niemals so erfolgreich geworden. 2017 wäre sie unter 5% geblieben.
Es ist nur diese Sache mit den Flüchtlingen. Das sind Eltern von deutschen Kindern, die an ihrer Schule von Migranten gemobbt werden. Es sind integrierte Ausländer, die viel für eine Aufenthaltsgenehmigung tun mussten, Arbeit fanden und hart angepackt haben, um bleiben zu dürfen und nun sehen, wie einfach andere ins Land durften. Die Bürger wollen keine andere Kultur aufgezwungen bekommen. Sehen, dass mittlerweile Flüchtlinge Straftaten begehen und nicht mit Konsequenzen rechnen müssen. Sie haben Angst, dass das Sozialsystem zusammenbricht, wenn alle von Sozialhilfe leben. Und wundern sich, woher plötzlich das ganze Geld kommt.
In den Jahren 2013-17 hat sich niemand um diese "besorgten Bürger" gekümmert. Statt dass die Politik diese Themen aufgreift, wurden diese Leute von den eigenen Mitbürgern beschimpft. Ja schon mit Nazis in Verbindung gebracht.
Der Terroranschlag 2016 in Berlin hat dem ganzen den Rest gegeben. Die Opfer und Angehörigen hatten nicht den Eindruck, dass die Regierung großes Interesse für sie hat. Auch bei den Terroranschlägen in Frankreich kam Europa in Aufruhr, besonders Länder wie Polen und Ungarn.
Die letzte Regierung hat es einfach verkackt. Statt aus den Ereignissen Schlüsse zu ziehen und den besorgten Bürgern den Eindruck zu vermitteln, dass sie sich um sie kümmert und nach Lösungen für die Probleme gesucht wird, passierte einfach nichts.
Den Leuten war es genug und 2017 sahen sie in der AfD eine Partei, die sich um die Probleme kümmert, die sie haben. Dass sie so einiges anderes vor haben, war denen egal. Denn die Wähler der AfD wussten: Wählen sie wieder die alten Parteien, passiert nichts.
In den AfD-Wählern darf man keine Feinde sehen, sondern zukünftige Wähler der CDU, SPD usw. Man muss sie sich zurückverdienen. Das geht nicht, indem man die AfD verteufelt. Dazu muss man Politik machen. Die Politik, die sich ein Großteil der 13% wünscht. Sie wollen keine Ausgrenzung von Ausländern, sondern vernünftige Grenzpolitik.