dasewige schrieb:in seinem gegenüber einen menschen zu sehen, wie man selber einer ist, finde ich doch nicht schwer.
Das ist nicht der Punkt. Intoleranz bewegt sich in viel kleineren Schritten.
Überall in dieser Welt gibt es sogenannte "Spießer". Was zeichnet denn einen "Spießer" aus? In erster Linie die Missbilligung anderer Lebensstile als dem eigenen.
Vorgärten ohne Jägerzäune, Hecken oder Mauern - je nach Gegend - nicht eingefasste Beete, ungemähtes Gras, sonntags nicht in die Kirche gehen, samstags nicht den Hof kehren, mehrmals wöchentlich Besuch bekommen usw.
All das wird registriert und negativ bewertet. Ein junger Mann, der ein teures Auto fährt, ist unvernünftig, macht Schulden oder ist Berufssohn, wenn er fremdländisch aussieht, ist er mit dem gleichen Auto Zuhälter oder Drogenhändler.
Intoleranz gibt es in unglaublich vielen Facetten. Sein Gegenüber als Mensch zu sehen, reicht da als Ansatz nicht aus und wenn Dir Toleranz nicht schwer fällt, dann, man muss es leider sagen, repräsentierst Du einen eher kleinen Teil der Gesellschaft.
wichtelprinz schrieb:Nur im geschichtlichen Kontext lähmt dies, ja erschreckt dies wenn in Deutschland eine Partei gewählt wird die das jetzige System als das widerwärtigste bezeichet das je auf deutschem Boden stattgefunden hat.
Gut, nun wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen und zumindest einräumen, dass dies keine offizielle Verlautbarung der Partei war, sondern die eines einzelnen Mitglieds.
Sicher sind alle Mitglieder der AfD weit rechts, nicht aber alle von ihnen rechtsextrem.
Übrigens finde ich, dass solche Töne ebenso kritisch betrachtet werden müssten, wenn sie in Österreich zu hören sind.
Und auch in Italien und Frankreich, in der Schweiz und sogar in den Niederlanden halte ich solche Töne für bedenklich - damit scheine ich aber nicht die Sicht der Welt zu teilen, die z. B. die völkische Haltung vieler Schweizer nie anprangert, obwohl es die schon immer gibt und sie sich auch nicht grundlegend geändert hat.