charon77 schrieb:Ein Beispiel:
Deutschland hatte seinerzeit an Griechenland Rüstungsgüter verkauft.
Auf Pump natürlich weil die Griechen gerade nicht flüssig waren.
Also haben die "Deutschen" (Waffenhändler) Ihre Kohle von einer Bank gekriegt.
Die Griechen geben aber der Bank das Geld nicht zurück weil sie Pleite sind und die Zinsen sowieso viel zu hoch sind.
Wie kommt die Bank an ihr Geld ?
Sie sagt "Hilfe, ich bin eine systemrelevante Bank, wenn ihr deutsche Politiker mich nicht rettet, dann geht alles Zugrunde.
Deutschland rettet das heißt unter anderem auch Du hast gerettet.
Der Waffenhändler hat sein Geschäft gemacht
und die Bank hat ihr Geschäft gemacht.
Die Griechen haben ihre Ware umsonst gekriegt
Und wer ist der Depp ? wer zahlt und bekommt NIX dafür ?
Genau Du und die meisten Deiner Landsleute.
Wer also macht die Politik ?
Genau die Banken und die Wirtschaft !
Was machen die Politiker ?
Genau das was ihnen die Banken und Wirtschaftslobbys zu tun nahelegen.
Danke,
@charon77 !
Das denke ich, ist doch schon mal eine treffende Analyse !
Nicht so, wie die
"Analyse" (
die ich unsinnig finde!) von
@Tripane:
Tripane schrieb:Das ist blanker Unsinn. Es ist nicht Deutschland, das die Wettbewerbsfähigkeit anderer Länder schwächt, es sind diese Länder selbst.
"Rettungskonzepte" die darin bestehen, dass wir alle was noch funktioniert vorsätzlich schwächen oder zerstören, nur damit sich das nicht funktionierende wohler fühlt, sind zwar sehr typisch "links" und fallen in Deutschland daher teilweise auch auf fruchtbaren Boden, aber sie sind keineswegs sozial, sondern das pure Gegenteil. Derart destruktives Vorgehen, wird langfristig nur Verlierer haben.
Trotzdem kommst Du,
@charon77 ebenso wie
@Tripane (berichtige mich bitte, wenn es nicht mehr stimmt)
zu dem Schluss, es wäre zielführend, die AFD zu wählen
und ich nicht !Was soll ich davon halten ?
Ich bin also sozusagen "auf Deiner Seite" aber ich halte auf Grund verschiedener Umstände, die für mich die zugegebenermaßen hervorragender rhetorischer Fähigkeiten des Herrn Lucke in den Schatten stellen
die AfD für nicht wählbar.
Du kannst gern sagen: "Armer Herr Lucke"
Und ich könnte entgegnen:
"Warum kann Herr Lucke die Beatrix von Storch nicht loswerden?"
https://lobbypedia.de/wiki/Beatrix_von_Storch (Archiv-Version vom 29.10.2013)@charon77Alternativ habe ich einen
anderen Wirtschaftsprofessor, Arno Gahrmann (ohne dubiose Gestalten drumherum)
der aber keine "Alternative für sonstwas" gegründet hat.
'Was sind Kosten?', fragt Buchautor Arno Gahrmann.
http://www.ndr.de/kultur/literatur/buchtipps/geldarbeiten101.htmlhttp://www.dradio.de/dlf/sendungen/zwischentoene/2208005/ (Archiv-Version vom 20.09.2013)Der Professor für Finanzierung und Investition an der Hochschule Bremen wurde schnell fündig: Die "Kosten", das sind nicht nur die Aufwendungen für die menschliche Arbeitskraft, wie es die moderne Ökonomie beschwört.
Sondern immer stärker die finanziellen Abflüsse an die Kapitalgeber.
"Ein Viertel der von uns allen erbrachten Wirtschaftsleistung geht mittlerweile direkt und indirekt für Zinsen und Gewinne drauf. Darunter leiden die Arbeitnehmer und Konsumenten, die durch erhöhte Leistungsanforderungen, niedrigere Löhne und höhere Preise dieses leistungslose Einkommen schaffen müssen." (Buch-Zitat)
Finanzielle Umverteilung von unten nach oben
Wer etwa heute ein Auto kaufe, rechnet Gahrmann vor, der zahle bis zu 50 Prozent des Nettopreises für die Renditen der Aktionäre.
Dadurch aber, so der Bremer Wirtschaftsprofessor, finde eine schleichende finanzielle Umverteilung von unten nach oben statt: Das reichste Fünftel der Gesellschaft erhalte hohe Milliarden-Beträge auf seine Kapitalanlagen, ohne dafür arbeiten zu müssen.
Zugleich stagnieren oder sinken die realen Löhne der breiten Masse, nicht zuletzt durch renditeorientierte Stellenstreichungen und Niedriglöhne.
Kapital in Billionenhöhe verlangt nach Rendite
Der Run auf die Rendite: Wer sein Geld in Aktien investiert, will steigende Kurse sehen. Eigentlich absurd: Das Armutsrisiko in den Industriestaaten steige auch dann, wenn die Wirtschaft wächst: "Sie muss nicht deswegen wachsen, weil wir mehr Güter haben wollen - zumindest in den westlichen Ländern - sondern sie muss wachsen, damit das Kapital immer neue Anlagemöglichkeiten findet", sagt Gahrmann.
5,5 Billionen Dollar Finanzkapital werden jedes Jahr über den Globus verschoben. Eine Geldmenge, die sich von der Realwirtschaft längst entkoppelt hat - und nach Rendite verlangt, egal wo und wie.
"Der globale Wettbewerb der Unternehmen setzt sich nicht nur nach unten, zu den Mitarbeitern und Lieferanten durch, er erfasst ebenso seitwärts die Kommune, die Region, ja den ganzen Staat." (Buch-Zitat)
Staat häuft Schulden an und baut Leistungen ab
Krankenhäuser und Kommunikation, Energieversorgung oder die Altersvorsorge: Gahrmann beschreibt in seinem Buch, wie immer mehr öffentliche Leistungen privatisiert und auf Effizienz getrimmt werden. Trotzdem häufe der Staat Schulden an und baue Leistungen ab. Der Autor warnt:
"Was ist ein in Festgeld, Rentenpapieren, Aktien oder Lebensversicherungen angelegtes Vermögen wert, wenn man im Alter hierfür zwar ein Häuschen auf dem Lande erwerben kann, es dort aber keine ärztliche, kulturelle und materielle Versorgung mehr gibt, in der Stadt aber ein betreutes Wohnen unerschwinglich geworden ist?" (Buch-Zitat)
"Wir brauchen eine andere Ökonomie"
Die Langzeit-Folgen der Turbo-Ökonomie beschreibt Gahrmann düster, doch er formuliert in seinem 200 Seiten starken, pointiert geschriebenen und faktenstarken Plädoyer für ein menschlicheres Wirtschaften auch Lösungswege: So wie der Finanzmarkt seit dem Lehman-Crash strengere Regeln erhalten hat, wünscht sich der Autor staatliche Bremsen für die Realwirtschaft - und ein stärkeres Wirtschaften "im Kleinen": "Was wir brauchen und was wir sicher in Ansätzen sehen, das ist eine andere Ökonomie - sagen wir mal ergänzend, nicht alternativ zu der kapitalistischen. In Form zum Beispiel von Genossenschaften gerade, die weniger auf die maximale Rendite aus sind, sondern darauf, dass allen Genossenschaftsmitgliedern eben das Wirtschaften ermöglicht wird."
"Notbremsen" für die moderne Wirtschaft
Regionale Märkte, Währungsinseln und eben keinen ungebremsten Infrastruktur-Ausbau für den globalen Warentransfer: Arno Gahrmann fordert in seinem auch für Wirtschaftslaien verständlich geschriebenen Buch "Notbremsen" für die moderne Wirtschaft. Er liefert eine klare und überzeugende Kritik am überzogenen Rendite-Denken, deren Vehikel - die globalen Kapital-Ströme - offensichtlich immer brutaler gegen den Menschen arbeiten.
Arno Garmann kann man nicht wählen.
Aber Politiker, die in seine Richtung denken, kann man wählen - und die wären eine echte Alternative !