Tripane schrieb:Dann könnten wir in wenigen Jahren unsere guten Vorsätze vom "christlich abendländischen Wertegefüge"
Das sollten wir eigentlich schon längst getan haben, denn es gibts nichts Verlogeneres als diese Ansicht. Wir leben nicht im "christlich abendländischen Wertegefüge", sondern im egoistischen, turbokapitalistischen, mit Menschenrechten verzierten Westen. Über Oswald Spengler sind wird doch inzwischen ein knappes Jahrhundert hinaus. Dazwischen liegen zwei Weltkriege und 4 Gesellschaftsformen (wenn man die BRD nach 1990 als eigenständige sehen will).
Vltor schrieb:Da müsstest Du nicht nur die Kirchensteuer abschaffen, sondern z.B. auch gleich viele soziale Einrichtungen verstaatlichen, die zwar zur Kirche gehören, aber faktisch vom Staat finanziert werden.
Entweder das oder mit Auflagen der sozialethischen Fortführung privatisieren, ja.
Wolfshaag schrieb:Was war daran falsch und was ist unbelegt? Ich habe es aktuell bis geschichtlich sehr wohl belegt.
Deine historische Sicht ist leider so falsch, dass man sie nicht zurechtbiegen kann. Warum sollte ich also darauf eingehen. Führt doch zu nichts.
Wolfshaag schrieb:Und in einem "Melting Pot" verschmelzen eben Kulturen und Menschen, sprich sie werden integriert und assimiliert, sie beharren eben genau da nicht auf ihren ursprünglichen religösen und traditionellen Werten, wenn es richtig funktioniert. Und überall, wo es "Multi-Kulti" gibt, funktioniert genau DAS nicht!
Es gibt eben noch einen dritten Weg, den du nicht erkennen kannst, weil du wahrscheinlich noch nie in den USA warst: Verschmelzung der mitgebrachten Kulturanteile, genau das ist auch die Übersetzung für Melting Pot. Die Differenz zwischen USA und England ist auch genau der Teil der anglistischen Kultur, der dort weggeschmolzen und durch andere Kultureinflüsse ersetzt worden ist. Andernfalls könnte man die US-Kultur nicht von der britischen unterscheiden. Selbst die Sprache hat sich verändert, und in Kalifornien und einigen Südstaaten wird eher Spanisch als Englisch gesprochen, zumindest privat.
Wolfshaag schrieb:da waren die "Pollacken" das Problem und heute wundert sich kein Mensch mehr über einen Herrn/Frau Kowalski! Da hieß es gerade im Bergbau an der Ruhr, Saar, etc. "Friss oder stirb!"
Und du kannst sicherlich belegen, dass die polnischen Kultureinflüsse im Pott gleich Null sind, ja? Vorher gab es also auch schon diese ganz spezifische Knappen-Solidarität, oder? Überhaupt nix Polnisches, oder?
Wolfshaag schrieb:Wirklich problematisch sind doch nur orthodoxe Muslime und zwar genau die, die auch unbedingt ihre Burka/Kopftuch und all ihre Traditionen gegen die Mehrheitsgesellschaft durchsetzen wollen.
Hm, zumindest mit den Kopftüchern ist es eher genau umgekehrt: Das waren die intellektuellsten und weltlichsten der Deutschen mit Migrationshintergrund, die das Kopftuch nahmen als Zeichen des Protests gegen den biodeutschen Kulturchauvinismus. Dass es manche von ihnen religoös begründeten, hat eher was mit Resten von Konzilianz zu tun, ist aber eher politisch motiviert. Das ging auch erst richtig vor 20 Jahren los nach dem unsäglichen "Leitkultur"-Spruch des damaligen CDU-Generalsekretärs.