@rockandroll Doch, einen Grund gibt es. Er nennt sich Zechprellerei.
Heutzutage scheinbar ein Kavaliersdelikt, aber gleichzeitig Hoeneß verurteilen. Eine seltsame Gesellschaft.
Es gibt auch einen bestimmten Grund dafür, dass die Forderungen "so spät gestellt wurden" (wurden sie im Grunde gar nicht), wie es heute gerne hingestellt wird. Das Londoner Schuldenabkommen, das Reparationsszahlungen bis zum Friedensvertrag aussetzte und stundete.
In Deutschland gar diskutiert und somit ein "nicht geheimes Geheimnis" ist der Zwangskredit, den die griech Nationalbank leisten "durfte". Knapp eine halbe Milliarde Reichsmark waren das, laut Auskunft des Auswärtigen Amtes. Ein Kredit ist ein Geschäft und zu unterliegt nicht der Vereinbarung der Wiedergutmachung von Kriegsschäden. Dass es ein Kredit war, wissen wir Dank der preußischen Genauigkeit der Buchhalter, die einen wunderschönen Vertrag ausarbeiteten.
Zurückzahlen, wie es ein vernünftiger Mensch tun würde und es jeder Gläubiger erwarten würde? Fällt uns gar nicht ein. Wir tun einfach so als gäbe es diese berechtigte Forderung gar nicht. Denn so kann man sich weiterhin für moralisch halten und darüber aufregen, dass wir auf griech Unverständnis und zum Teil Hass stoßen, was in unserer Welt ja völlig unberechtigt und unbegründet erscheint.
Mit Scheuklappen tut man sich hallt schwer mit dem berühmten Tellerrand. Manchmal schäme ich mich sehr.
Italien hat übrigens ihre Kriegeschuld gezahlt. Denen gegenüber fühlen wir uns ja auch gerne moralisch überlegen.