@Bauli Bauli schrieb:Naja, Du hast Dich als sehr neoliberal geoutet. Für mich jedenfalls. Ich wollte Dir nur aufzeigen, dass Neoliberalität auch nicht das non plus ultra ist. Beileibe nicht. Große Teile der SPD sind auch neoliberal ( incl. Steinbrück)
Dass du mir das aufzeigen wolltest, ist mir schon klar. Nur ist halt keines deiner Beispiele geeignet dafür.
Das waren alles Kritikpunkte an der Politik der FDP, aber keiner wirklich am Neoliberalismus. Denn für jeden ließe sich Abhilfe schaffen, ohne den Rahmen, den der Neoliberalismus vorgibt, zu verletzen.
Auch hier:
Bauli schrieb:Mit Rahmenbedingungen meine ich andere Länder retten, die nicht zu retten sind, andauernd "Facharbeiter" reinzuholen, die keine sind usw. Steuern für den durchschnittlichen
Bürger permanent zu erhöhen, immer neue Kontrollgremien seitens des Staates in´s Leben zu rufen.
Länder retten, die nicht zu retten sind, ist definitv nicht neoliberal. Sicher, der Neoliberalismus zielt an sich eigentlich nicht auf Staaten ab, aber ersetze mal "Länder" durch "Unternehmen". Wenn man sich dagegen ausspricht, Unternehmen zu retten, die nicht zu retten sind, dann ist das eine Position die vollkommen mit dem Neoliberalismus konform geht, da sogar einen recht hohen Stellenwert einnimmt.
Das mit Facharbeitern und Steuern ist weder neoliberal, noch spricht es dagegen.
Und dass man gegen immer neue staatliche Kontrollgremien ist, ist wiederum durchaus eine neoliberale Position.
Du siehst, obwohl du alles andere als begeistert vom Neoliberalismus bist, wie du durchblicken lässt, ist keiner der in dem an mich gerichteten Post und dem jetzt hier von mir zitierten Post genannten Punkte wirklich anti-neoliberal. Im Gegenteil, das mit den Hotels, mit den staatlichen Kontrollgremien und (wir wollen mal großzügig sein) mit der Staatenrettung sind sogar durchaus neoliberale Positionen.
Bauli schrieb:Was ich mit den Versicherungen sagen wollte, ist, dass mehr Bürger von einer Versicherung über´s Ohr gehauen wurden, als Bürger eine Versicherung über´s Ohr hauen.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das Bürger aus Kleinkleckersheim, die ihre Alterabsicherung im Auge haben, eine Versicherung über´s Ohr hauen. Ich bitte Dich.
Sicher, bei der Altersversicherung sieht es natürlich anders aus. Aber bei anderen Versicherungstypen ist der Betrug von Seiten der Versicherungsnehmer nun wirklich keine Seltenheit.
Und wenn eben bzgl. der Beratung einfach nur die Beweislast umgekehrt wird, dann gibt es diesbezüglich auch Anreize, die Versicherung zu prellen. Jetzt, wo man selber den Beweis bringen müsste, macht das natürlich keiner. Aber wenn die Beweislast beim Versicherer läge, würde die Sache schon anders ausschauen. Denn auch der Versicherer kann einfach so nicht nachweisen, was besprochen wurde und was nicht. Und dann käme auch der Bürger aus Kleinkleckersheim mit seiner Altersabsicherung und kann behaupten, er wäre nicht richtig beraten worden. Beweislast liegt beim Versicherer, der kann keinen Beweis erbringen und muss blechen. Die Menschheit ist halt schlecht und geldgierig, der Versicherer wie der Versicherte. Der Unterschied liegt bloß in den Möglichkeiten. Und da finde ich es nicht zweckgemäß, durch die Umkehr der Beweislast dem Versicherer eine dieser Möglichkeiten aus der Hand zu nehmen, nur um sie dem Versicherten in die Hand zu drücken.
Bauli schrieb:Wir haben ja die Skandalmaschinerie der AWD noch vor dem Auge, die mit Schröder gekungelt haben und deren Wahlkampf finanzierten. Die Allianz hat sich auch nicht mit Ruhm bekleckert. Immer zu Lasten des Bürgers.
Sicher und dagegen sollte auch etwas unternommen werden. Ich finde aber eben nur das von dir vorgeschlagene Mittel nicht adäquat.
Es ist schwer ein Protokoll zu führen. Besser wäre einen öffentlichen Angebotsvergleich von einem selbstständigen Berater in Anspruch nehmen. Kostet ca. 150,00 Euro.
Mir schwebt da jetzt auch kein wortwörtliches Protokoll vor, sondern eher ein vergleichbares zu dem bei der Anlageberatung. Einfach ein Nachweis, was besprochen wurde, was der Kunde nachgefragt hat, Ergebnis etc.