CDU/CSU

rhapsody3004 schrieb:rechtskonservativen

Meinst du wirklich? Ich habe die Hoffnung, dass dieses Thema so langsam mit der AfD "verwest"

Persönlich halte ich Merz, und dieses Werturteil sei mir gegenüber einer Person des öffentlichen Lebens erlaubt, teilweise für einen Quacksalber und Selbstdarsteller ohne wirkliche Volksnähe, der es jetzt oder seit einigen Jahren schon einfach nochmal insbesondere politisch so richtig wissen will - bevor er noch älter wird und in vollständige Vergessenheit gerät.

Haldir schrieb:Meinst du wirklich

Rechtskonservativ genauso wie wirtschaftsliberal oder zumindest wirtschafts- und arbeitgeberfreundlich ist doch legitim und nichts verwerfliches. Beides war die Union, auch nur die CDU, streng genommen schon immer.

Die AfD oder zumindest Teile/Flügel von ihr ist deutlich mehr als nur rechtskonservativ. Das wird Merz nicht bedienen. So einer ist er definitiv nicht.

rhapsody3004 schrieb:Die AfD oder zumindest Teile/Flügel von ihr ist deutlich mehr als nur rechtskonservativ

Das ist auch so. Habs unüberlegt überinterpretiert. Sorry.

Ein koservatives Lager in der Politik ist an sich auch wichtig. So wurden meiner Meinung nach große Teile der Bevölkerung nicht mehr repräsentiert. Diese wünschen sich diesen "Quaksalber" scheinbar. Soll er halt ne Chance erhalten. Ein Heilsbringer ist er sicher nicht. Könnte aber etwas positives Bewirken. Im politischen Diskurs braucht es alle Meinungwn und das fehlte mir unter Merkels CDU. Bin kein merzfan. Ich halte ihn sachlich betrachtet für den Moment aber für gut.

Merz, 66 Jahre, Regierungserfahrung: Keine
Scholz, 63 Jahre, Regierungserfahrung: 19 Jahre

Gut, Merz ist "nur" Parteivorsitzender und ein Regierungsamt ist wohl noch etwa 4 Jahre entfernt, wenn es gut für die Union läuft. Dann aber ist er 70 Jahre alt... aber gut, Adenauer konnte das noch ganz anders.

rhapsody3004 schrieb:Rechtskonservativ genauso wie wirtschaftsliberal oder zumindest wirtschafts- und arbeitgeberfreundlich ist doch legitim und nichts verwerfliches.

Legitim im Sinne von "sich innerhalb des demokratischen Spektrums bewegend": ja. Trotzdem ist die angebliche Notwendigkeit solcher Positionen vielen U30-Wählern schwer bis kaum noch zu vermitteln, was ich persönlich ganz erfreulich finde. Über die Sinnhaftigkeit diverser progressiver kultureller Trends kann man durchaus streiten, doch ein zurück ins Jahr 1995 kann darauf keine Antwort sein und das sieht hoffentlich auch bald mal die Union.

paranomal schrieb:...doch ein zurück ins Jahr 1995 kann darauf keine Antwort sein und das sieht hoffentlich auch bald mal die Union.

Das klingt an sich ganz gut. In die Richtung meinte ich es auch, dass es trotz allem einen konservativen Flügel geben muss. Aber bitte so modern wie möglich eingestellt.

Haldir schrieb:dass es trotz allem einen konservativen Flügel geben muss. Aber bitte so modern wie möglich eingestellt.

Da ist die Antwort sicher nicht Merz. :D

@Groucho
Das ist so traurig :'D aber man muss es hoffen

Jetzt besteht die Hoffnung, dass die Merkelianer endlich weg vom Fenster sind, was ja auch der Wunsch der Parteibasis ist.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Jetzt besteht die Hoffnung, dass die Merkelianer endlich weg vom Fenster sind, was ja auch der Wunsch der Parteibasis ist

Sollte sich das auch in Inhalten bemerkbar machen, dann ist das kein Garant dafür zukünftig wieder Wahlen zu gewinnen, denn mit einer entgegengesetzten Politik wie Merkels werden sie zwar neue Wähler gewinnen können oder alte wieder zurückgewinnen, aber viele bestimmt auch weiter verlieren.

Haldir schrieb:Das klingt an sich ganz gut. In die Richtung meinte ich es auch, dass es trotz allem einen konservativen Flügel geben muss. Aber bitte so modern wie möglich eingestellt.

Gegen einen Konservatismus, der sich auf aufklärerische Ideale bezieht und in diesem Sinne wertkonservativ ist, hätte ich gar nichts einzuwenden. Leider dreht sich in der politischen Realität bei Konservativen jedoch meistens alles um Besitzstandswahrung und ein nicht weiter begründetes "das haben wir schon immer so gemacht!". Solche "Mindsets" sind für mich halt keine brauchbare Grundlage für Politik.

rhapsody3004 schrieb:aber viele bestimmt auch weiter verlieren.

Oder erst gar nicht hinzugewinnen,

paranomal schrieb:ist die angebliche Notwendigkeit solcher Positionen vielen U30-Wählern schwer bis kaum noch zu vermitteln

Je nachdem wie sich die CDU wandeln wird oder welchen Kurs sie wieder deutlicher fahren sollte und dann auch beibehält, könnte das auch politischen Selbstmord bedeuten. Insbesondere dann, wenn das konservative Klientel immer mehr aussterben sollte. Und nur die Wirtschaftsliberalen wählen in der Regel eh nur das gelbe Original.

rhapsody3004 schrieb:Und nur die Wirtschaftsliberalen wählen in der Regel eh nur das gelbe Original.

Aber selbst wenn nicht, dann würden nur Wirtschaftsliberale zusammen mit ein paar wenigen noch lebenden Erzkonservativen nicht ausreichen, um Wahlen zu gewinnen.

Ps.
Auch die Rentner und erst recht die Rentner von morgen werden immer moderner (auch gedanklich) aber viele auch immer ärmer. Auch kein guter Trend für die CDU für die Zukunft, um Wahlen zu gewinnen.

paranomal schrieb:Gegen einen Konservatismus, der sich auf aufklärerische Ideale bezieht und in diesem Sinne wertkonservativ ist, hätte ich gar nichts einzuwenden. Leider dreht sich in der politischen Realität bei Konservativen jedoch meistens alles um Besitzstandswahrung und ein nicht weiter begründetes "das haben wir schon immer so gemacht!". Solche "Mindsets" sind für mich halt keine brauchbare Grundlage für Politik.

Das ist das Problem dieser Parteien. Gerade im Radio sprachen freudetrunkene Merzwähler vom Parteitag von einem Aufbruch und Modernisierung des Parteiprogramms. Wieso wirkt das wie ein Ausschnitt aus einem Satiremagazin?

Haldir schrieb:Gerade im Radio sprachen freudetrunkene Merzwähler vom Parteitag

Parteitag ist erst im Januar. Keine Ahnung was du da gehört hast :D

bgeoweh schrieb:Parteitag ist erst im Januar. Keine Ahnung was du da gehört hast

Wie nennt sich diese Zusammenkunft für den Mitgliederentscheid denn?

Haldir schrieb:Wie nennt sich diese Zusammenkunft für den Mitgliederentscheid denn?

Soweit ich weiß war da eine ganz normale Vorstandssitzung mit anschließender Pressekonferenz. Kann schon sein, dass sie da unter dem Personal und den verschiedenen Knechten die da rumlaufen zwei Merz-Groupies aufgetrieben haben :D Im Adenauer-Haus sollen ja gerüchtweise zumindest gelegentlich CDU-Mitglieder anzutreffen sein :D

bgeoweh schrieb:Im Adenauer-Haus sollen ja gerüchtweise zumindest gelegentlich CDU-Mitglieder anzutreffen sein

Ich weiss es war anders gemeint. Aber so sicher kann man sich da bei der Partei nicht sein.

Beim Parteitag im Januar gehts Merz gg Söder. Das wird sicher zum fremdschämen 🙈

Haldir schrieb:Beim Parteitag im Januar gehts Merz gg Söder. Das wird sicher zum fremdschämen 🙈

Hä? Söder ist kein Mitglied der CDU, und er kandidiert auch nicht für den Vorsitz. Planmäßig wird im Januar nur noch das Mitgliedervotum durch den Parteitag bestätigt, weil die Satzung der CDU halt vorsieht dass die Delegierten den Chef wählen und nicht die Mitglieder. Söder taucht da höchstens als Gastredner auf.

@bgeoweh
Das hab ich auch nicht anders geschrieben. Es wird da aber der Kampf um die Vorherrschaft in der Union beginnen.